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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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und stellten noch mehr ab.
    »Humph!« machte Brian, der offensichtlich versuchte, mit vollem Mund seine Zufriedenheit auszudrücken. Er schluckte und sprach dann deutlich weiter. »James, ich glaube, ich könnte die Hälfte dessen was auf der Tafel steht, allein aufessen. Und dann könnte ich eine Woche lang schlafen.«
    »Ich wünschte, Ihr hättet das nicht gesagt«, antwortete Jim, der seinen Mund gerade leer genug hatte, um sprechen zu können. Er wandte sich an John Steward, der eben in die Große Halle zurückgekehrt war.
    »Wie lange war ich weg?«
    »Weg, M’lord?« John Steward blickte einen Moment lang verständnislos drein, faßte sich dann aber. »O – dies ist der sechste Tag, seit Ihr in den Händen des Riesen fortgegangen seid.«
    Jim nickte. Sein Mund war wieder voll. Er gewöhnte sich langsam daran, daß die Zeit sich nicht wie sonst verhielt, wenn man es mit Magie und Elementarwesen zu tun hatte. Vielleicht erklärte das auch, warum sie alle so hungrig waren.
    Bevor er zu essen anfing, hatte er gar nicht bemerkt, wie hungrig er eigentlich war. Und jetzt merkte er auch, daß das Verlangen nach Schlaf mindestens ebenso groß war wie der Hunger. Er konnte sich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal geschlafen hatte. Natürlich hatte er ein wenig geruht, nachdem er von Edgar niedergestochen worden war – wenn man das überhaupt Schlaf nennen konnte.
    Dafydd sagte nichts. Er aß lieber weiter.
    Als Angie die Turmtreppe herunterkam, waren schon alle am Tisch eingenickt. Bevor sie vom Schlaf übermannt wurden, hatten sie gar nicht in dem Maße den vielen Gerichten auf dem Tisch zusprechen können, wie sie es sich gewünscht hätten. Nur Kob, der die ganze Zeit auf Jims Schulter gesessen hatte, saß immer noch mit offenen Augen da.
    »Ich dachte, ich sollte bei ihm bleiben, M’lady«, sagte er ein wenig unsicher zu Angie. »War das richtig?«
    »Das war es, Kob«, erwiderte sie. Sie wandte den Kopf und hob die Stimme. »Bedienstete!«
    Sofort erschienen ein halbes Dutzend Bedienstete, genauer gesagt May Heather und fünf Bewaffnete.
    »Tragt Euren Herrn zur Kemenate«, befahl Angie. »Bringt Sir Brian in das Zimmer, das er immer bewohnt – es ist mir gleich, ob es staubig ist. Säubert es, während er schläft. Seid dabei aber leise, obwohl er vermutlich ohnehin nicht aufwachen wird. Und bringt auch Meister Hywel in ein Zimmer. May Heather, du läufst vor zu Ellen Cinders, damit rechtzeitig auf allen Betten saubere Laken und Decken liegen.«
    Alle gehorchten in Windeseile.
    Angie setzte sich an der Tafel nieder und goß sich selbst einen Becher Wein ein, blickte ihn angewidert an und schob
    ihn beiseite. Sie seufzte schwer.
    »Soll ich Euch alles erzählen, M'lady?« fragte Kob.
    »Ja. Tu das. Fang an. Ich höre zu.«
    »Nun«, begann Kob. »Der Riese hob uns auf und trug…«
    »Wo bin ich?« fragte Jim.
    Er war vom Sonnenlicht geweckt worden, das ihm mitten in
    die Augen fiel.
    »Du liegst in deinem eigenen Bett in der Kemenate«, antwortete Angie schläfrig. Sie lag neben ihm. »Es ist ungefähr vier Uhr morgens, und die Sonne ist gerade aufgegangen.
    Schlaf weiter.«
    »Oh«, machte Jim. Er schloß die Augen und fühlte, wie Angie sich dicht an ihn kuschelte. Dann schlief er schon wieder ein.
    »Wie spät ist es?« fragte er, als er das nächste Mal aufwachte, und setzte sich auf.
    Angies Gesicht war ganz im Kopfkissen vergraben. Sie grub sich noch tiefer. »Fünf oder sechs Uhr morgens«, sagte sie unbestimmt. »Zu früh. Schlaf weiter.«
    »Ich kann nicht«, sagte Jim überzeugt. »Es ist zu viel zu
    tun.«
    Aber Angie war schon wieder eingeschlafen.
    Also ungefähr sechs Uhr in der Früh, dachte Jim. Als sie hier ankamen, war es schätzungsweise Mittag gewesen. Demnach hatte er etwa achtzehn Stunden geschlafen – oder ein bißchen weniger. Sie waren in die Große Halle gegangen und hatten gegessen… und das war alles, an was er sich erinnern konnte.
    Wenn sie eine Stunde gespeist hatten – vielleicht etwas weniger –, dann hieß das, daß er nur etwa siebzehn Stunden geschlafen hatte. Nun, im jeden Fall genug, um zu erklären, warum er jetzt hellwach war. In seinem Kopf schwirrten die vielen Dinge, die er dringend erledigen mußte. Leise krabbelte er aus dem Bett und sah sich nach seiner Kleidung um.
    Da er selbst wach war, bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß auch Brian und Dafydd schon aufgestanden waren. In diesem Fall würde er sie wohl in der Großen Halle

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