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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Freiheit grub, war er unter dem Berg auf ein anderes Wesen gestoßen – Mensch oder Elementargeist, das ließ sich nicht so genau feststellen. Das Wesen hatte mehr oder weniger menschlich ausgesehen, war aber nur knapp einen Meter zwanzig groß. Es begleitete Rrrnlf bei seinem Besuch, sagte aber die ganze Zeit kein Wort, sondern starrte Jim nur an.
    Rrrnlf hatte den kleinen Burschen aus seinem Hemd hervorgeholt – ein eher häßliches Männlein, das einen offenbar aus Leder gefertigten Kilt trug und ein übergroßes Hemd ausdem gleichen Stoff. Die langen Ärmel reichten bis über die Hände und wurden – so schien es – von innen zugehalten.
    Rrrnlf hatte erklärt, das kleine Wesen gefunden zu haben, als es ebenfalls einen Tunnel grub. Wegen seiner geringen Größe war das Männchen jedoch nur langsam vorwärtsgekommen. Der freundliche Rrrnlf hatte ihn dann mit der ihm eigenen Geschwindigkeit mitgenommen. Seeteufel konnten massiven Fels so schnell beiseiteräumen wie Menschen einen Haufen Sand. Seitdem waren sie zusammen.
    Der kleine Mann antwortete nicht, als Jim ihn ansprach, sondern blickte ihn nur mit offenem Mund an, als könne er nicht glauben, was er sah. Wenigstens deutete Jim den Gesichtsausdruck des Männleins so.
    »Sagt kaum was«, hatte Rrrnlf erklärt und auf die kleine Gestalt mit dem liebevollen Blick eines stolzen Haustierbesitzers herabgesehen… Jim konzentrierte sich wieder auf das Gespräch mit Chandos.
    »…Ja, ja«, sagte Chandos gerade. »Nun, unseren Freund, den Bogenschützen beispielsweise, könnte ich jetzt gut gebrauchen, sollte er nicht zu weit weg sein. Glaubt Ihr, er würde sich uns und den Männern da draußen anschließen, um einer Bedrohung des Königreichs entgegenzutreten? Es wäre keine große Sache und zudem gut bezahlt.«
    Kopfschüttelnd antwortete Jim: »Ich glaube nicht, daß Dafydd Interesse hätte. Er war noch nie besonders begeistert vom Kämpfen, außer zu seiner Verteidigung. Und ich weiß nicht, ob Ihr je seine Meinung zu dem Thema gehört habt, aber ich vermute, er wird Engländern wohl kaum gerne helfen.«
    »Hmmm! Keine ungewöhnliche Einstellung für einen Waliser.«
    Nach den Biskuitröllchen wurden ein Omelett mit Rindermark und geschnetzeltem Schweinefleisch serviert, das man für ein geeignetes Sommergericht hielt. Danach gab es eine herzhafte Fleischpastete. So schritt das Mahl voran.
    Jim wirkte nachdenklich und grübelte, warum Chandos nur eine einzige beiläufige Bemerkung über Brian gemacht hatte, von dem er wußte, daß er Jims bester Freund war. Diese Auslassung war auffällig. Chandos mußte was wissen. Aber offensichtlich würde Jim keine Erklärung erhalten, bevor sie nicht an einem intimeren Ort als der Großen Halle waren.
    In der Zwischenzeit widmete Sir John sich Angie, die an seiner anderen Seite saß. Das gab Jim einen Stich. Er hielt sich nicht für eifersüchtig, doch das übliche Gebaren in dieser Zeit schien auf die Verführung einer jeden Lady, die ein edler Herr traf, abzuzielen. Unterließ man dies, konnte das sogar als Zurücksetzung gedeutet werden. Daß Sir John die Umgangsformen seiner Zeit aufs vortrefflichste beherrschte, war nicht abzustreiten.
    Dieses Mal sorgte sich Jim zu sehr um Brian, um sich auch noch Gedanken über die Treue seiner Frau zu machen. Außerdem vertraute er Angie blind.
    Angie hatte in der Zwischenzeit Jims Schweigsamkeit bemerkt, die mittlerweile genauso auffällig war wie das respektvolle Schweigen der drei jüngeren Ritter, und fragte sich, ob ihn möglicherweise etwas an ihrer Unterhaltung mit Sir John störte.
    Sie fand es eher amüsant, daß ihr Ehemann einen Anflug von Eifersucht zeigte. Sir John war mit Sicherheit bereits über vierzig, vielleicht sogar schon Anfang fünfzig – obwohl er weder so aussah noch sich so benahm. Er war unbestreitbar attraktiv. Aber wenn es Jim ernstlich störte, dann sollte sie sich vielleicht ein wenig zurückhalten. Nachdem sie ihren Gemahl jedoch eine Weile beobachtet hatte, kam sie zu dem Schluß, daß sie sich keine Sorgen machen mußte, und erfreute sich weiter an Sir Johns Gesellschaft.
    Schließlich wurde ihnen ein Faun Tempere – Levkojenpudding – serviert, das beste, was Malencontri als Nachspeise zu bieten hatte, da die meisten anderen Früchte noch nicht reif waren. Er wurde aus Fleischbrühe, weißem Mehl, fein zerstoßenen Kubeben und gemahlenen Mandeln zubereitet und mit Löwenzahnblüten dekoriert.
    Jetzt erschien John Steward. Er sah so formell wie

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