Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
zu treffen. Er sagte, er sei am Vortag an Malencontri vorbeigekommen und habe ein tiefes Loch im Boden gefunden. Da war der Geruch nach einer Kreatur, den er nie zuvor gerochen habe. Das Loch war hinten unter den Bäumen, nur ein wenig von der Rodung entfernt. Aragh hat das gemacht, was er immer macht – er ist zuerst zu Carolinus gegangen, um ihm alles zu erzählen. Aber Carolinus war nicht da, und da er bereits die letzten Male, wo Aragh versucht hatte, ihn zu erreichen, nicht in seinem Haus war, kam der Wolf dann zu mir.«
    »Ich wundere mich, daß er so besorgt war – über ein Loch im Boden, meine ich«, warf Jim ein.
    »Ich habe mich auch gewundert. Um auf der sicheren Seite zu sein, habe ich Aragh hereingebeten, damit er feststellen könne, ob der Geruch auch innerhalb der Mauern sei. Aber er wollte nicht. Du weißt ja, daß er menschliche Behausungen nicht gern betritt. Aber er sagte, er würde das Loch beobachten und schauen, ob der Geruch irgendwann aufgefrischt würde, also ob – wer auch immer es gebuddelt hatte – zurück wäre. Das Loch war groß genug, daß ein kleiner Eber es gegraben haben konnte, sagte er, aber kein Eber würde geradewegs nach unten graben. Aragh sagte, er bliebe, für den Fall, daß ich ihn
    brauche, in der Nähe der Burg.«
    Sie hielt inne und sah Jim verzweifelt an.
    »Aber gerade heute ist Robert verschwunden. Kein Laut –
    doch da war ein Loch in der Steinmauer, Jim! Die Amme sagte, daß sie nicht wüßte, woher es stammt, und vorher hätte sie es nicht bemerkt. Ich denke, sie sagt die Wahrheit. Sie fürchtete sich vor dem Loch – und vor dem, was ich ihr antun könnte, weil Robert verschwunden ist. Sie bettelte um ein Kreuz, und als sie es bekam, schwor sie darauf, daß Robert noch da war, als sie hinunterging, um sich etwas zu essen zu holen. Aber als sie ein paar Minuten später wiederkam, war das Loch da und Robert weg.«
    Angie starrte Jim an.
    »Ein Loch in einer Steinmauer? Und niemand hat etwas gehört? Rein gar nichts?«
    »Ich war nicht in der Kemenate, nicht einmal im Turm. Der Wachhabende auf der Turmkrone sagt, daß er nichts gehört habe. Aber das Loch reicht durch die ganze Tiefe der Mauer. Ich ließ ein Gewicht an ein Seil binden und dieses dann das Loch hinunterlassen. Es ging tiefer und tiefer, bis das Seil zu Ende war. Da war kein Boden, kein Ausgang.«
    »Angie!« sagte Jim mit trockener Kehle und streckte die Arme aus, um seine Gemahlin zu umarmen. Aber sie war wieder zu Stein erstarrt und schüttelte nur abwehrend den Kopf.
    »Nein!« sagte sie. »Was ich fühle, spielt keine Rolle. Wir müssen ihn finden und wiederholen. Weißt du von einem Magier, einem Elementargeist oder einer sonstigen Kreatur, die ein Loch in eine solche Mauer – geradewegs nach unten graben – oder nach oben – und dabei ein Kind wegtragen können?«
    »Nein, ich weiß niemanden. Aber, Angie, ich bin mir sicher, wer auch immer Robert entführt hat, will ihm keinen Schaden zufügen. Sonst hätte er sich nicht diese Mühe gemacht. Ich wundere mich nicht, daß Aragh Carolinus nicht erreichen konnte. Als ich ihn selbst das letzte Mal sah, hatte er mir eine Projektion von sich geschickt. Er ist irgendwo anders, und ich kann ihn nicht erreichen.«
    Sie blickten einander tief in die Augen.
    »Sowas hat's noch nie gegeben!« sagte Angie. »Magier, Trolle, Seeschlangen, ja, aber niemals so etwas!«
    »Nun, du hast recht. Wir müssen einen klaren Kopf behalten. Also, wie lange ist das jetzt her?«
    »Nur ein paar Stunden, mehr nicht, doch mir scheinen es bereits Millionen Jahre zu sein. Aber ich wußte auch nicht, ob ich dich monatelang nicht zu Gesicht bekomme oder ob du überhaupt wiederkommst! Und Carolinus – ich habe selbst versucht, ihn zu rufen, genau wie du. Als er nicht kam, habe ich einen Mann auf unserem schnellsten Pferd zum Klingelnden Wasser geschickt.«
    »Er ist nicht dort. Aber er hat mir gesagt, ich solle mich an KinetetE wenden. Sie ist auch eine Magierin der Kategorie Eins Plus. Ich werde sie jetzt rufen.«
    Er versuchte es. Aber niemand antwortete. Keine Magierin erschien.
    »Ich werde wohl zu ihr gehen müssen, wo auch immer sie sein mag. Ich werde mir einen Weg ausdenken, auf dem ich sie finden kann. Das heißt, daß ich das Problem in die hinterste Ecke meiner Gedanken schieben und abwarten muß, bis es sich von selbst gelöst hat. Jeder Magier muß seinen eigenen Weg finden, Magie zu wirken.« Er sah Angie an, die stocksteif
    neben ihm saß. »Es tut mir

Weitere Kostenlose Bücher