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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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nichts. Jim wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte. Zuletzt war es Morgen, und der Himmel war bewölkt. Als er nun zu dem grauen Einerlei hochsah, schätzte er, daß es vielleicht Nachmittag oder noch später sein mochte. Der Regen hatte die Luft beträchtlich abgekühlt. Jim mußte Brian schnellstmöglich ins Warme bringen.
    Er sah das große weiße Streitroß an. Blanchard blickte weiter auf Brian. Treu bis in den Tod – natürlich, dachte Jim. Das hätte er sich von Blanchard denken können.
    Jim hob den Schutz auf und erhob sich. Seine Gelenke waren steif. Die Lichtung war leer und still. Sogar der Wind hatte sich gelegt. Der Regen ließ nach, aber alles war naß. Jim dachte daran, Brian zur Hütte zu bringen, wo es trocken genug wäre, ein Feuer zu entzünden. Vielleicht konnte er auch auf seinem Packpferd einige trockene Sachen finden, mit denen er Brian zudecken und wärmen konnte.
    Etwas mußte geschehen. Sie konnten nicht ewig hier bleiben. Brian brauchte dringend die beste Pflege, die er kriegen konnte. Und die bekam er nur auf Malencontri.
    Aber halb England lag zwischen ihnen und Malencontri, und selbst wenn die Entfernung nicht mehr als zehn Kilometer betragen würde, gab es keinen nichtmagischen Weg, Brian rasch dahinzuschaffen. Der verwundete Ritter mußte langsam und ohne jegliche Erschütterung bewegt werden, vielleicht auf einer Trage zwischen zwei Pferden. Es war aber auch dann nicht gesagt, daß Brian eine solche Reise überleben würde.
    Die einzige Möglichkeit war, wieder Magie zu benutzen. Dieser Vorrat, von dem Carolinus ihm erst vor kurzem
    warnend gesagt hatte, er solle ihn aufsparen, war stark geschrumpft. Sich selbst, Brian und die Pferde nach Malencontri zu transportieren, käme einer Verschwendung gleich. Andererseits konnte er Brian nicht hier sterben lassen.
    Auch durfte er die Tiere nicht zurücklassen. Pferde waren wertvoll – solche wie Blanchard. Gorp waren sogar mehr als das. Sie waren schlicht unersetzlich. Und Brian würde Jim nie vergeben, wenn er Blanchard zurückließ.
    Jim konzentrierte sich auf Malencontri und insbesondere auf die Ställe für die Pferde und die Kemenate für Brian und sich selbst. Jim schloß seine Augen und stellte sich alles vor. Es spielte keine Rolle, daß Blanchard, Gorp, sein Reitpferd und das Packpferd jetzt getrennt standen – er visualisierte, wie sie Seite an Seite vor dem Stalleingang standen, und schickte sie fort. Sie verschwanden.
    Jetzt konzentrierte er sich auf die Kemenate im Bergfried, und plötzlich waren er und Brian da, auf dem spanischen Teppich, der neben dem Bett lag. Angie war nicht zugegen, aber eine Bedienstete, die den Raum putzte, blickte geradewegs in ihre Richtung.
    »Iiiihhh!« schrie sie. Dieses Mal war es ein sehr echter Schreckensruf, nicht der höfliche rituelle Grußschrei, von dem schon die Rede war. Fluchtartig verließ sie den Raum.
    Jim verbannte sie aus seinen Gedanken. Sie würde Angie mitteilen, daß er da war, und da die Magd für Brian ohnehin keine Hilfe war, hatte auch kein Grund bestanden, sie aufzuhalten. Jim wandte sich Brian zu, dankbar für den Teppich, ohne den der verletzte Freund auf dem kalten Steinfußboden hätte liegen müssen.
    Zu dieser Zeit wurden solche Teppiche noch nicht in England hergestellt, seit neuestem aber in Spanien. Jim und Angie hatten das gute Stück mit Carolinus' Hilfe von einem Magier in Kastilien erhalten. Jim schlug sich ärgerlich an die Stirn, weil er nicht daran gedacht hatte, Brian mit all seinen blutigen Sachen auf das Bett zu transportieren. Wie sollte er nun seinen Freund auf die Bettstatt bekommen, ohne ihm noch mehr Schaden zuzufügen – wie alle Bewußtlosen schien Brian eine Tonne zu wiegen. Da platzte Angie in den Raum.
    »Jim…«, begann sie, aber er unterbrach sie.
    »Brian ist schlimm verletzt! Eine Lanze drang ihm in die Brust, und er hat eine Menge Blut verloren. Ich habe das Lanzenstück rausgeholt und die Wunde geheilt, aber er ist noch immer bewußtlos. Laß ein Zimmer für ihn vorbereiten, ja? Und schick ein paar Männer mit einer Trage! So schnell wie möglich!«
    Angie starrte Jim an. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.
    »So schnell wie…«, begann sie und starrte Brian an. »O
    natürlich! Ich kümmere mich um alles!«
    Sie rannte hinaus.
    Jim wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem verletzten Freund zu. Auch wenn die Magie tatsächlich seine Wunde geheilt hatte, durfte man noch nicht an ihm herumzerren. Während Jim auf die Trage

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