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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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der die Lanzenspitze magisch entfernte.
    Seine innere Anspannung erschwerte auch dies, aber schließlich nahm die Vorstellung in seinem Kopf Gestalt an. Er visualisierte, wie sich die Lanzenspitze und der Schaft auflösten, zusammen mit allem, was mit in die Wunde gezogen worden sein mochte, damit nicht die leiseste Infektionsquelle zurückbleiben würde, und neben Brains Körper wieder Gestalt annahmen. Jim sah, wie die Blutung nachließ und die Wunde sich schloß. Und so wie er es sich in seinem Geist vorgestellt hatte, geschah es dann auch. Plötzlich lag die blutbeschmierte Lanze neben dem immer noch bewegungslosen Brian.
    Jim benutzte die gleiche Technik, um Brians Rüstung zu entfernen, und schnitt dann mit einem Dolch seine Kleidung auf. Die Wunde war als rosafarbene Linie auf Brians Brust sichtbar. Sie blutete nicht länger, aber viel Blut hatte die Wattierung unter der Rüstung getränkt, und auch auf dem Boden hatte sich eine Lache gebildet.
    Jim legte das Ohr auf die Brust seines Freundes. Brians Herz schlug – langsam, aber kräftig. Er war immer noch bewußtlos, aber das konnte auch am Schock liegen. Jim hatte alles für ihn getan, was er mit seinem begrenzten Wissen von der Magie tun konnte.
    Er erinnerte sich an ein früheres Abenteuer, als Dafydd so viel Blut verloren hatte. Als sie von Frankreich nach England zurückkehrten, wurden sie von dem Piraten Bloody Boots angegriffen. Carolinus hatte den Bogenschützen heilen können, nur gegen den Blutverlust konnte er nichts ausrichten. Aber dann hatte Jim einen Weg gefunden, Dafydds Blutgruppe zu bestimmen und einen passenden Spender zu finden, so daß Carolinus mit Hilfe der Magie Dafydd eine Bluttransfusion geben konnte.
    Jim wäre jetzt vielleicht auch dazu in der Lage, aber sie waren weit entfernt von Malencontri, dem einzigen Ort, wo der geschwächte Brian die notwendige Pflege erhalten konnte.
    Jim dachte nach, aber er war selbst sehr erschöpft, weniger physisch als psychisch. Der Einsatz von Magie stellte offensichtlich in jeder Hinsicht eine Belastung dar. Er hatte niemals zuvor so viel und so intensiv gezaubert. Er dachte darüber nach, was er unbedingt als nächstes tun mußte, aber ihm fiel nichts ein. In seinem Kopf drehte sich alles. Noch einmal legte er das Ohr an Brians Brust. Das Herz schlug genauso stetig wie zuvor. Diese Versicherung hatte Jim dringend gebraucht.
    Während er noch darüber nachdachte, wie er Brian in Sicherheit bringen konnte, schlief er ein. Einer seiner Arme lag über Brians Brust, so daß er aufwachen würde, wenn sich der Freund plötzlich bewegte oder Hilfe brauchte.
     

Kapitel 12
     
    MILITÄRISCHER TROMMELSCHLAG untermalte im Traum den Kauf eines Hot Dogs an einem Imbißstand. Gerade wollte Jim hineinbeißen.
    Ein Hot Dog mit reichlich Senf, eine Delikatesse, die Jim schon seit ein paar Jahren, um genau zu sein, seit er und Angie in diese Welt gekommen waren, nicht mehr genossen hatte. Langsam löste sich das Bild auf, das ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ, und verschwand. Das Trommeln schien nun des öfteren aus dem Takt zu geraten. Tatsächlich war es das stetige Klopfen des Regens gegen den Schutz, den Jim für Brian und sich selbst errichtet hatte. Jim wachte gänzlich auf.
    Der Tag war schon fast in die Abenddämmerung übergegangen. In allen Richtungen war der Himmel mit dunklen Wolken bedeckt, und es goß wie aus Eimern.
    Der Regen trommelte auf Blanchards gesenkten Kopf, der so nah, wie es der magische Schutz zuließ, neben seinem Herrn stand. Das Pferd schien Jim nicht länger für einen Feind zu halten. Es schnaubte und schüttelte den Kopf. Wasser spritzte aus seiner Mähne.
    »Regen hör auf!« grummelte Jim halbwach und machte einen magischen Befehl daraus. Er wollte weiterschlafen – er hatte ja nicht einmal von dem Hot Dog abbeißen können. Aber der Regen fiel unablässig und erinnerte Jim daran, daß das Wetter, genau wie Krankheiten und ein paar andere Dinge, sich nicht nach dem Befehl eines Magiers richtete. Wenigstens nicht nach dem eines Stümpers wie Jim.
    Er wandte sich Brian zu. Dieser war immer noch bewußtlos und sehr bleich. Hastig legte Jim eine Hand an Brians Lippen und fühlte eine leichte Bewegung. Brian atmete, also lebte er noch. Auf seinen Lippen war kein Blut zu sehen. Das mußte bedeuten, daß die Lanze die Lunge nicht durchbohrt hatte. Er befühlte die Haut auf Brians Brust.
    Sie war kalt.
    Jim blickte zum regenverhangenen Himmel auf, aber dieser sagte ihm

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