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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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versuche ich wieder, KinetetE zu erreichen, oder mich zu ihr hin zu versetzen. Aber zuerst zu Brian…«
    Jim lehnte sich auf seine Ellbogen zurück und blinzelte. Ihm wurde plötzlich schwindelig, alles schien zu verschwimmen.
    »Jim, ist alles in Ordnung?«
    Angies Stimme klang wie aus weiter Ferne.
    »Alles in Ordnung, denke ich. Ja«, sagte er und setzte sich wieder auf. Sein Kopf war wieder klar.
    Nur ein kurzzeitiges Unwohlsein, dachte er. Die letzten Stunden waren zu ereignisreich gewesen.
    »Mir geht es gut. Wenn ich allerdings genau darüber nachdenke, dann kann ich Brian jetzt ohnehin nicht stören und mit ihm reden. Vielleicht sollte ich mir zuerst Araghs Bericht anhören…«
    Er plapperte nur, und er wußte das auch. Glücklicherweise wurde er unterbrochen, als sich die Tür öffnete. Ellen Cinders stand im Raum.
    »Bitte um Verzeihung, M'lord, M'lady…«, sagte sie atemlos, »aber ich dachte, ihr würdet es sofort wissen wollen. Sir Brian ist kurz aus seiner Ohnmacht erwacht und schläft jetzt ruhig und fest.«
    »Schön, Meisterin!« sagte Angie. »Geh jetzt wieder zu ihm zurück und bleibe bei ihm. Nächstes Mal schicke einen der Männer mit der Nachricht hoch. Ich bin bald unten. Laß es uns wissen, wenn sich am Befinden von Sir Brian etwas ändert
    oder wenn seine Wunde schmerzt.«
    »Ja, M'lady.«
    Schon war Ellen Cinders wieder verschwunden.
    »Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?« Sie hatte
    Jim seit dem Schwindelanfall scharf beobachtet.
    »Ach, ich hatte etwas Fleisch, Brot und Wein heute morgen. Ich bin nicht richtig hungrig… vielleicht nur einen Hot Dog
    mit reichlich Senf…«
    »Was?«
    Jim kam wieder in die wirkliche Welt zurück.
    »Nur ein Tagtraum. Ich – ich denke, ich könnte jetzt eine
    gute, starke, heiße Tasse Tee gebrauchen.«
    »Ja!« sagte Angie und wandte sich der Feuerstelle zu, wo ein Kessel neben den Flammen an einem Schwenkarm hing, der
    jederzeit über das Feuer gedreht werden konnte.
    »Ist gleich fertig!«
    In der Zwischenzeit hatte Jims Körper ihn an ein anderes Grundbedürfnis erinnert. Er war bereits auf halben Weg zu dem, was er und Angie ein Badezimmer nannten, das ihre Nachbarn aber der modernen Technik zum Trotz einfach nur als Scheißhaus bezeichnen würden. Die Besonderheit war fließendes Wasser aus einer Zisterne auf der Turmkrone und einige Bleirohre, die außen an der Turmmauer entlang und über den Burggraben hinweg zu einer unterirdischen, mit Kies ausgestreuten Fäulnisgrube führten.
    Der Raum verfügte zudem über eine Badewanne aus Marmor, die noch aus der Zeit stammte, als Rom in England regiert hatte. Man hatte sie aus einer alten Ruine geholt.
    »Bin gleich zurück«, sagte er. Als er wiederkam, stand Angie in der Tür und sprach mit dem Bewaffneten, der da gerade Dienst hatte.
    »…sofort hinunter zur Anrichtestube. Sag Meisterin Plyseth, Seine Lordschaft wünscht Speck, heiße Brote…« (wenn sie früher nach Toast verlangt hatten, wurden ihnen stets die sonderbarsten Eßwaren gebracht) »…und vier Eier als Omelett, Milch, Honig und ein paar eingemachte Früchte. Meisterin Plyseth weiß, was ich will. Du bleibst bei ihr, bis alles fertig ist. Nun wiederhole, was ich dir gesagt habe!«
    Jim hörte, wie der Mann jede einzelne Silbe aus Angies Anweisung wiederholte. Die Menschen im Mittelalter hatten ein erstaunliches Gedächtnis. Schließlich mußten sie sich alles merken, da niemand außer den Geistlichen und einer Handvoll Gelehrter schreiben konnte. Angie schloß die Tür und kam zurück. Jim warf sich aufs Bett, während seine Gemahlin den Tee zubereitete.
    Jim verspürte ein unbändiges Verlangen nach Kaffee. Aber Carolinus selbst war nie an Kaffee interessiert gewesen und hatte dementsprechend auch für Jim und Angie nie welchen zu beschaffen versucht. Ihm lag eher schwarzer Tee, den er sich regelmäßig über seine magischen Bekanntschaften im Orient besorgte – wobei auch für Malencontri stets etwas abfiel.
    »Da!« Angie reichte Jim eine Tasse. »Die Milch und das Essen dürften auch gleich kommen. Ich hatte noch ein wenig
    Honig, also sollte dir die Tasse halbwegs schmecken. Fang schon mal an.«
    Das tat Jim dann auch. Er nippte am Tee und sortierte seine Gedanken. Noch bevor er die Tasse halb ausgetrunken hatte, kam das Essen. Jim war sich nicht bewußt, wie hungrig er gewesen war – aber nur solange, bis er die Leckereien roch.
    Angie hatte recht. Beim Essen klärte sich sein Verstand. Nachdem er sich gründlich

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