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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Entschluß in Frage zu stellen. Er hatte schnell eine Visualisierung ausgearbeitet, die Rrrnlf zu ihnen in die Große Halle brächte. Wenn der Seeteufel erst einmal bei ihnen war, wäre die Diskussion vorbei.
    »Rrrnlf…«, sagte er laut, um seine Zuhörer zu beeindrucken
    – für die Magie war es eigentlich unnötig. »Ich beschwöre dichhierher, jetzt!«
    Jeder sah angemessen beeindruckt aus, außer Angie, aberdann änderte sich auch ihr Gesichtsausdruck. Über ihren Köpfen war ein Splittern und Bersten zu hören. Drei Viertel von Rrrnlf füllten den Zwischenraum zwischen den beiden unteren Tafeln, gut drei Meter von ihnen entfernt, und über ihnen grollte seine beachtliche Stimme. Sein Kopf war nicht zu sehen.
    »Wer hat mir das angetan?« brüllte er. »Teufel auch!« sagte Jim atemlos. »Ich habe wieder mal vergessen, wie groß er ist!« Mit einem weiteren Krachen brachen Rrrnlfs Hände neben dem bereits bestehenden Loch durch die Decke. Jetzt konnte man den riesigen Körper des Seeteufels bis zur Brustmitte erkennen. »Hör auf damit, Rrrnlf!« schrie Jim. »Ich kümmere mich gleich um alles! Verdammt will ich sein, wenn ich auch das Dach mit Magie in Ordnung bringe.« Die letzten Worte murmelte Jim zu sich selbst. »Das kann der Zimmermann richten. Es ist schönes, trockenes Wetter.« Jim schwankte eine Sekunde, ob er Rrrnlf verkleinern oder lieber alle magisch nach draußen versetzen sollte. Er entschied sich für ersteres. Plötzlich paßte der Seeteufel zur Gänze in die Halle. Er blinzelte auf die Anwesenden nieder.
    »Kleiner Magier!« sagte der verkleinerte Rrrnlf verwirrt. »Was ist geschehen? Ihr seid größer als sonst. Die anderen auch!«
    »Das ist eins der Dinge, die mit Magie halt passieren können«, sagte Jim. »Wenn du uns das nächste Mal siehst, sind wir so klein wie zuvor. Ich wollte dich etwas fragen. Ich möchte, daß du Brian, Dafydd und mich nach Lyonesse bringst.«
    »Nicht nach Lyonesse, kleiner Magier«, sagte Rrrnlf ernst. »Ich kann da nicht hin. Habe ich Euch das nicht gesagt?«
    »Ich möchte nur, daß du uns bis zum Rand bringst…«, wollte Jim fortfahren, aber Dafydd unterbrach ihn.
    »James, das laßt Ihr besser mich erklären. Rrrnlf hat durchaus recht. Er kann uns nicht zur Grenze bringen, wenn er sich nicht durch ein anderes Königreich gräbt oder hindurchläuft – und diese Königreiche sind ihm verschlossen. Was Rrrnlf allerdings tun könnte, wäre, uns zum Rand des Versunkenen Landes zu bringen. Von da können wir allein weiter.«
    »Seid Ihr sicher, daß Ihr das könnt, kleiner Bogenschütze?« fragte Rrrnlf zweifelnd. »Vielleicht ist es nicht möglich.«
    »Es ist möglich«, beharrte Dafydd.
    »Wie dem auch sei«, sagte Jim, »du mußt uns nicht hineintragen. Bring uns nur durch das Wasser zur Grenze, und dann benutze ich vielleicht ein wenig Magie, damit wir die letzten Meter in das Reich hinein zurücklegen können. Dich lassen wir dann zurück. Ich könnte den ganzen Weg selbst mittels Magie zurücklegen, das ist wahr, aber ich muß es zuerst visualisiert haben. Da ich noch nicht da war, kann ich das aber nicht.«
    Diese Ausrede, warum ich uns nicht mit Magie nach Lyonesse bringen kann, hätte ich mir eher ausdenken sollen, dachte Jim und ärgerte sich über sich selbst. Schließlich war er
    doch schon auf genau dieses Problem gestoßen, als er KinetetE erreichen wollte.
    »Das tut Ihr also, kleiner Magier?« fragte Rrrnlf. »Dinge vissln?«
    »Nun ja. Aber das läßt sich einem Nichtmagier schlecht erklären. Bist du sicher, daß du uns bis ganz zur Grenze des Versunkenen Landes bringen kannst?«
    »Ich wünschte, ich könnte auch Dinge vissln«, sagte Rrrnlf wehmütig.
    »Ich wünschte, ich wäre neun Meter groß und so stark wie ein Seeteufel«, entgegnete Jim. »Aber das bin ich nicht. Wir tun alle, was wir können – auf unsere eigene Art.«
    »Das ist das gescheiteste, was ich Euch je sagen hörte, James«, stimmte Aragh zu.
    »Ich glaube, Ihr habt recht«, erklärte Rrrnlf traurig. »Ihr kleinen Leute…«
    Er brach ab und griff unter sein Hemd.
    »Das erinnert mich an was.« In seiner Hand befand sich nun der häßliche kleine Mann mit den zugehaltenen Ärmeln. Rrrnlf setzte ihn mitten auf die Tischplatte, als wäre er ein Kunstwerk. Die Augen des Männchens hefteten sich fest auf Jim.
    Sie sahen sich über etwa einen Meter polierter Tischoberfläche hinweg an. Der Kleine war proportional zu Rrrnlf geschrumpft, bemerkte Jim.
    Er war nicht wirklich

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