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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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an.
    »Dafydd, könnt Ihr uns sagen, was hier vorgeht?«
    Dafydd antwortete, ohne den Kopf zu drehen.
    »Sie freuen sich nur, mich zu sehen, aufgrund dessen, was ich in diesem Land bedeute, nur das. Ich hatte diese Straße ausgewählt, weil ich hoffte, eben dies vermeiden zu können. Aber nun ist es dennoch passiert.«
    »Sollen wir eine andere Straße nehmen?« fragte Jim.
    »Ach, das hier sollte uns keine Probleme machen«, fuhr Dafydd fort. »Dieser Weg ist der kürzeste nach Lyonesse.
    Zudem umgehen wir hier alle alten Städte, die Residenzen, wo die Leute von Rang wohnen. Stört Euch nicht daran, daß das Landvolk uns begleitet. Wir reiten einfach weiter und sind bald weg, aber die Leute haben vielleicht eine Erinnerung, an die sie freudig zurückdenken werden – und mehr nicht.«
    Er hielt eine kurze Weile inne. »Seht Ihr, wie sich der Boden vor uns erhebt und die Straße eine gewisse Strecke lang zwischen den Bergfüßen hindurchführt? Von dort an wird für Menschenmengen kein Platz mehr sein. Dieser Schnitt ist einige Kilometer lang, und die, die jetzt noch neben uns herschreiten, werden dann nicht weiter folgen. Wir kommen anschließend in einen Wald, an dessen anderem Ende die Grenze zu Lyonesse liegt.«
    »Was sollen wir dann also tun?« fragte Jim.
    »Nur weiterreiten wie bisher«, antwortete Dafydd und sah nun erstmals auf seine Gefährten zurück. »Obgleich ich Euch bitten würde zurückzubleiben, damit die Leute glücklicher sind.«
    »Sicherlich«, meinte Jim. Dafydds Gesicht wirkte merkwürdig ernst, sein Mund wie eine dünne gerade Linie, seine Augen blickten mit ungewohnter Autorität. Brians Blick wurde ebenfalls schärfer. Aber Jim und Brian ließen sich wortlos zurückfallen und ritten Seite an Seite weiter.
    »Da können wir uns genausogut Gesellschaft leisten, Brian«, murmelte Jim. »Wahrscheinlich verstehen uns diese Leute ohnehin nicht.«
    Dennoch ritten sie schweigend weiter, bis sie an den Einschnitt kamen und das Gelände zu beiden Seiten anstieg.
    Dafydds Voraussage zum Trotz waren die Hügel immer noch voller Menschen, insbesondere an den weniger steilen Abhängen. In der Zwischenzeit zerstreute sich im offenen Land hinter ihnen die Menge. Sie war bald außer Sicht verschwunden, als sich die bislang gerade Straße zwischen den
    Hügeln emporwand. Kuppen und Felsvorsprünge verdeckten immer öfter den Blick nach vorne.
    Die Sonne strahlte weiterhin hell vom Himmel, und die gute Laune der Menge schien sogar das Packpferd angesteckt zu haben, das Dafydd folgte. Die Führungsleine schleifte derweil vergessen über den Boden.
    Die Steigungen wurden stärker, die Hügel rückten dichter zusammen. Dennoch stand an den Hängen immer noch eine winkende Menge. Immer enger wurden die Kurven der Straße
    – und plötzlich, ohne Warnung, kamen den drei Reitern hinter einer Biegung vier Männer entgegen, jeweils zwei Seite an Seite. Sie saßen auf wundervollen Pferden, die einen erheblich zarteren Knochenbau besaßen als Gorp oder Blanchard.
    Die Männer schienen Krieger aus einer vergangenen Zeit zu sein. Sie trugen eine mit Metallplatten verstärkte Lederrüstung und antike Helme, die nur über einen Nasenschutz verfügten. Jeder Reiter trug eine Lanze und hatte ein Schwert an der Seite hängen; ihre Pferde waren weiß wie Schnee.
    Gleich hinter ihnen folgte ein ebenfalls weißes Vierergespann, das im Trott eine offene Kutsche zog, die einem Landauer ähnelte. Nur eine einzige Person saß in dem Wagen: ein alter, sauber rasierter Mann, auf der Mitte der Sitzbank. Die Kutsche glänzte und schien vergoldet. Hinter ihr kamen nochmals zwei mal zwei weitere berittene und gerüstete Lanzenreiter.
    Dafydd zügelte sein Pferd. Das Packpferd hielt ebenfalls an, und auch Brian und Jim brachten ihre Tiere zum Stehen. Sie warteten. Die beiden vorderen Berittenen kamen auf Dafydd zu, scherten erst kurz vor ihm aus und bezogen zu beiden Seiten der Straße mit Blick zur Mitte Position. Die Kutsche hielt unmittelbar vor Dafydd, der daraufhin abstieg und langsam zum Wagen hinüberging. Er sprach in der gleichen Sprache wie mit den vielen Leuten, die den Weg bisher begleiteten.
    »Vielleicht«, sagte Brian leise zu Jim, während er starr nach vorne blickte, »sollten wir diesmal einbezogen werden?«
    »Vielleicht sollten wir noch ein paar Minuten abwarten«, antwortete Jim ebenso leise, als Dafydd sich umwandte und sie heranwinkte.
    Brian schwang sich aus dem Sattel, und Jim tat es ihm nach. Beiden

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