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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gewöhnt, längere Strecken zu Fuß zu gehen, aber dann taumelte er wieder, und Jim konnte sehen, wie Dafydds Hand den alten Mann festhielt.
    Schließlich blieben sie stehen. Sie blieben noch einen Augenblick redend auf der Stelle stehen, bevor Dafydd Brian und Jim zuwinkte.
    Sie waren zu ihren Pferden zurückgegangen, und Brian mit seinem Kriegerinstinkt war aufgesessen, als die Lanzenreiter vorrückten. Jim war ihm, ohne lange nachzudenken, gefolgt. Nun saßen sie wieder ab und gingen zu Dafydd und dem König hinüber. Aus der Nähe sah man, daß das Gesicht des Königs grau vor Erschöpfung war. Seine Stimme klang jedoch immer noch fest. Der König sprach leise, als ob auch seine Wache von dem Gespräch nichts mithören sollte.
    »Dafydd hat mir erzählt«, begann er, »daß Ihr unser Land nur durchquert, um zur Grenze nach Lyonesse zu gelangen, da Ihr, Sir James, hofft, dort Euer entführtes Mündel wiederzufinden.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Jim.
    »Ich habe Euch aufgehalten«, sagte der König mit einer rauher werdenden Stimme, »um« – wieder war Dafydds Titel zu hören – »zu bitten, nicht mit Euch weiterzuziehen, sondern hier bei uns zu bleiben, hier auf der Erde, die seiner Familie seit undenklichen Zeiten gehört.« Er hielt inne und hustete leicht.
    »Unter gewöhnlichen Umständen würde ich Euch, Lord James Eckert, bitten, ihn von jeder Verpflichtung, Euch zu begleiten, zu befreien, damit er hierbleiben könnte – aber ich verstehe, daß es in diesem Fall um mehr als eine Pflicht geht. Daher werde ich ihn nicht weiter bedrängen, sondern Euch alle passieren lassen und Euch wünschen, daß Gott mit Euch sein
    möge, wenn ihr nach Lyonesse kommt.«
    Die Stimme des Königs zitterte.
    »Es tut mir leid…«, begann Jim, sah dann aber Dafydd, der ein wenig hinter dem König stand, leicht den Kopf schütteln. »Doch Sir Brian und ich müssen weiterziehen, und wenn es eine Wahl gibt, dann muß auch Dafydd mitkommen. Ihr sprecht, als ob unser Gang nach Lyonesse eine große Gefahr berge.«
    »Ich weiß nicht, ob Ihr dort Euer Mündel finden werdet. Lyonesse ist ein Land von alter Magie und gleichzeitig von etwas, das vielleicht keine Magie ist. Es ist das befremdlichste von allen anderen Königreichen. Ob es ein altes Land der Feen ist – wie manche sagen – oder nicht, das weiß ich nicht. Aber ich weiß, daß dort noch andere Gefahren lauern als Waffen und Feinde allein.«
    Er brach ab, als müsse er erst wieder zu Atem kommen.
    »Wir überschreiten diese Grenze nicht. Es ist verboten, und die wenigen, die diese Regel gebrochen haben, sind entweder nie wieder zurückgekommen oder nur für kurze Zeit – verändert oder unter eigenartigen Umständen. Da war mal ein Mann, der Lyonesse betreten hat. Seitdem ist er nur einmal alle hundert Jahre zu seiner Familie zurückgekehrt, jedesmal nur für Augenblicke. Er scheint nicht in der Lage zu sein, zu seinen Nachkommen zu sprechen, und jedes Mal ist seine Kleidung zerlumpter, sein Bart länger und struppiger, und der Seelenschmerz steht ihm ins Gesicht geschrieben. Dann
    verschwindet er wieder. Ich würde euch warnen, wenn ich wüßte wovor. Aber ich weiß es nicht.«
    »Ich danke Euch dennoch für Eure Sorge«, sagte Jim, »und um so mehr, da ich weiß, daß Ihr Dafydd am liebsten bei Euch behalten wolltet, auch damit er sicher vor den Gefahren wäre, von denen Ihr uns gerade erzählt habt. Aber wie dem auch sei, ich muß weiter…«
    »Und ich auch!« unterbrach Brian.
    »Und«, sagte Dafydd, »ich natürlich auch.«
    »Dann«, erklärte der König, »bleibt nichts mehr zu sagen. In meinem Herzen wußte ich es. Ich bitte Euch als edle Herren nur um eins – und daß Ihr solche seid, weiß ich, weil Dafydd bei Euch ist: Wenn Ihr sicher zurückkehrt, sprecht nirgendwo von unserem Land, nicht einmal zu den Leuten in Wales, zu denen wir früher gehörten. Ich bitte darum, daß Ihr Fragen nicht beantwortet, so Euch welche gestellt werden. Wollt Ihr mir diesen Wunsch erfüllen?«
    Brian und Jim gaben ihre Zustimmung.
    Der König wandte sich wieder seiner Kutsche zu, »Nun, so verlasse ich euch jetzt…«
    Er schüttelte Dafydds Hand ab. »Ich gehe allein, ohne Hilfe. Dafydd, die Menschen Eures Haushalts werden Euch ein
    letztes Mal berühren wollen – wenigstens das.«
    »Ich hatte vor, es ihnen zu erlauben.«
    Der König nickte, drehte sich um und ging mit langen, unsicheren Schritten zu seiner Kutsche. Einer der Bewaffneten half ihm hinein. Er sagte

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