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Drachenschwester 01 - Thubans Vermächtnis

Titel: Drachenschwester 01 - Thubans Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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und ich haben es wieder hergerichtet. Jetzt müsste es eigentlich einwandfrei laufen. Zum Einsatz ist es bis jetzt wohl noch nicht gekommen, aber früher wurden solche Maschinen für die Ewigkeit konstruiert. Es müsste also funktionieren.«
    Sofia konnte nicht behaupten, dass sie diese Worte beruhigten. Ganz im Gegenteil.
    Die Anzüge zogen sie über ihre Kleider an.
    » Ich weiß nicht, ob sie auch warm halten. Besonders gut gefüttert sind sie wahrscheinlich nicht«, meinte der Professor.
    Sofia fühlte sich in ihrem Anzug schrecklich unwohl. Die Innenseite bestand aus Gummi, und das Material war so steif, dass sie sich kaum bewegen konnte. Es war nicht auszuhalten. Wie einbalsamiert kam Sofia sich vor, und um den Arm zu beugen, musste sie sich unglaublich anstrengen. Immerhin schienen sich der Professor und Lidja auch nicht ganz wohlzufühlen, auch wenn sie es weniger deutlich zeigten. Hinzu kam, dass die Ärmel am Handgelenk entsetzlich eng abschlossen, wodurch offenbar das Eindringen von Wasser verhindert werden sollte. Aber Sofia fragte sich, ob sie ihr nicht das Blut abschnürten. Und in der Tat kribbelten ihre Finger bereits. Als sie sah, dass die anderen beiden zu ihren Taucherhelmen griffen, bückte sie sich, um es ihnen nachzutun. Doch sie kam nicht wieder hoch. Der Helm war unglaublich schwer.
    Thomas musste ihr helfen. » Im Wasser ist er nicht so schwer«, versicherte er ihr, während sie den Helm nun fest an die Brust presste, damit er nicht herunterfiel.
    » Nun denn, ich denke, es kann losgehen«, verkündete der Professor zufrieden. » Thomas, wenn du so freundlich sein könntest …«
    Der Diener trat auf das mächtige Kurbelrad an der Stahltür zu und machte sich an die Arbeit. Bald standen ihm Schweißperlen auf der Stirn und sein Gesicht rötete sich vor Anstrengung. Nach den ersten beiden Umdrehungen schien es leichter zu gehen und quietschend öffnete sich die Tür.
    Als Erster trat der Professor über die Schwelle. Lidja, der der Spaß an diesem nächtlichen Abenteuer ins Gesicht geschrieben stand, folgte ihm sofort, während Sofia noch einen Moment zögerte. Als sie dann aber hinaustrat, war ihr Erstaunen umso größer. In dem Raum vor ihr lag tatsächlich ein Kupfer-U-Boot, das glänzte und funkelte. Drei Meter hoch und mindestens sechs Meter lang, war es einem großen Fisch nachempfunden, mit Flossen an beiden Seiten und einem niedrigen Kamm auf der Oberseite. Was wie ein Schwanz aussah, war in Wirklichkeit die Schraube, die wunderschön kupferrot blitzte. Die durch ihre Größe komisch wirkenden Augen waren hingegen Bullaugen. Vorne befand sich die Kabine und der gesamte hintere Teil wurde vom Maschinenraum eingenommen.
    » Das ist ja sagenhaft!«, rief Lidja, wobei sie mit den Fingerspitzen über die Oberfläche strich.
    Mit zufriedener Miene nahm der Professor das Kompliment entgegen. » Tja, das U-Boot war praktisch ein Wrack, als Thomas und ich uns daranmachten, es instand zu setzen. Viele Stunden haben wir daran gearbeitet, aber jetzt muss ich sagen, dass es sich wohl gelohnt hat. Es ist wirklich schön geworden, oder?«
    Sofia kam nicht umhin, ihm mit einem Nicken zuzustimmen. Schön war es. Aber auch furchterregend.
    Etwas mühsam zwängte sie sich durch die seitliche Einstiegsluke, und als sie drinnen war, legte sie erleichtert den Helm auf dem Fußboden ab. Die Kabine wirkte sehr beengt, bot aber Platz für vier Ledersitze. Neben jedem Sitz stand ein Paar klobiger Metallstiefel, und allein schon bei der Vorstellung, dass auch die zur Ausrüstung gehörten, wurde Sofia schlecht. Sie versuchte, nicht daran zu denken, und schaute sich lieber um, um sich mit diesem seltsamen Gefährt vertraut zu machen. Es war kaum genug Platz, um sich umzudrehen, aber dafür war die Sicht nach draußen hervorragend, denn die großen Bullaugen boten einen guten Blick in alle Richtungen, was ein großer Vorteil war. Denn wenn irgendwo Gefahren auf sie lauerten, was sicherlich der Fall sein würde, konnten sie sich immerhin rechtzeitig darauf einstellen.
    Sofia jubelte im Stillen, als Lidja und der Professor auf den Vordersitzen Platz nahmen. Ihr war es lieber, in der zweiten Reihe zu bleiben, nicht zuletzt weil sie dort ein wenig mehr Platz hatte. Thomas erledigte die letzten Handgriffe, verabschiedete sich dann lächelnd von ihnen und warf mit einem dumpfen Schlag die Luke zu.
    » Seid ihr bereit?«, fragte der Professor, während er sich zu den beiden Mädchen umdrehte.
    Sofia spürte, wie sie

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