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Drachenschwester 02 - Eltanins Verrat

Drachenschwester 02 - Eltanins Verrat

Titel: Drachenschwester 02 - Eltanins Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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magischen Objekte, die den Weltenbaum zu neuem Leben erwecken würden, aber es war eben die Einzige geblieben. Vier weitere Früchte musste sie noch aufspüren, und von der nächsten fehlte noch jede Spur.
    Sie zu finden war Lidjas und Sofias Aufgabe. Sie beide waren Drakonianerinnen und trugen jeweils den Geist eines Schutzdrachen in sich. Diese Drachen waren in früheren Zeiten dazu auserwählt, den Weltenbaum zu beschützen. Nicht dass die Mädchen untätig gewesen wären und sich nicht bemüht hätten, aber sie hatten noch nicht einmal einen Anhaltspunkt finden können. Wo die nächste Frucht versteckt war, blieb ein Geheimnis.
    Allerdings hatte es ihnen der Professor von Anfang an vorhergesagt. Die Brille mit den kleinen runden Gläsern auf der spitzen Nase, das ernste Gesicht umrahmt von einem kurzen schneeweißen Bart, dazu die unwiderstehliche Ausstrahlung eines eleganten Herrn aus dem 19. Jahrhundert, hatte er sie ermahnt: »Freut euch nicht zu früh. Wir haben eine Schlacht gewonnen, doch der Ausgang des Krieges ist noch völlig offen. Auf zwei Dinge müssen wir uns konzentrieren: die nächste Frucht zu finden, aber auch zumindest einen weiteren Schläfer zu wecken.«
    Tatsächlich gab es noch drei weitere Drakonianer, die aller Wahrscheinlichkeit nach – so wie Sofia und Lidja, bevor der Professor kam – Schläfer waren, also irgendwelche Menschen, die überhaupt keine Ahnung hatten, dass in ihnen die Geister von Drachen ruhten. Die anderen drei zu finden und ihnen alles zu erzählen, war Aufgabe des Professors, doch die Früchte des Weltenbaums mussten Lidja und Sofia allein zusammentragen. Denn nur sie besaßen die Fähigkeit, deren Energiefluss zu spüren.
    Daher hatten sie beide sich nach ihrem ersten Erfolg auch sofort wieder in die Arbeit gestürzt, obwohl Sofia eigentlich lieber erst einmal in aller Ruhe über die Ereignisse und all das Neue nachgedacht hätte. Tja, es ließ sich nicht mehr abstreiten: Sie war eine Drakonianerin, die ranghöchste sogar, woran sie aber lieber nicht denken wollte, und sie hatte eine Mission zu erfüllen. Auf der anderen Seite war sie aber nur ein vierzehnjähriges Mädchen, und somit war es verständlich, dass sie auch mal eine Weile in Frieden gelassen werden wollte.
    Doch egal wie, sie hatte sich nicht hängen lassen und getan, was zu tun war. Stunde um Stunde hatte sie in unmittelbarer Nähe der Knospe, einer Reliquie des Weltenbaums, zugebracht, um die Energie, die sie ausstrahlte, auf sich wirken zu lassen. Außerdem hatte sie täglich trainiert, sich zu verteidigen und zu kämpfen, und im Büchermeer von Professor Schlafen gelernt und recherchiert. Nur, wie gesagt, bisher leider ohne ein handfestes Ergebnis.
    In die festgefahrene Situation war Bewegung gekommen, als Lidja davon gesprochen hatte, ein letztes Mal mit ihrem Zirkus auf Tournee zu gehen, bevor sie ihn endgültig verlassen würde, um bei Professor Schlafen und Sofia zu wohnen. Dieser Schritt war unvermeidlich: Denn bei der Suche nach den Früchten mussten sie einander helfen, und das funktionierte am besten, wenn sie ständig zusammen waren. Die Stadt Benevent in Süditalien sollte die letzte Station im Kreis ihrer Freunde und Kollegen vom Zirkus sein.
    In den zurückliegenden Monaten hatte der Professor beständig daran gearbeitet, einen weiteren Drakonianer ausfindig zu machen. Dass er dabei kaum einen Schritt weitergekommen war, hatte ihn nicht aus der Ruhe gebracht.
    »Um dich zu finden, habe ich viele Jahre gebraucht«, hatte er Sofia erklärt. »Da ist es ganz normal, dass uns der Erfolg nicht in den Schoß fällt.«
    »Aber bei Lidja war es doch auch viel einfacher …«
    »Schon, aber das war auch ein glücklicher Zufall.«
    Sofia beneidete den Professor. Ganz anders als sie schien er erfüllt von einem grenzenlosen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in seine Mission. Ein Vertrauen, das zudem auch gerechtfertigt schien, denn eines Abends, während sie bei Tisch saßen, eröffnete er ihnen strahlend: »Ich glaube, was den nächsten Drakonianer angeht, habe ich jetzt endlich eine Spur gefunden.«
    Mit dem Löffel auf halber Höhe hatte Sofia beim Essen innegehalten und den Professor angeschaut.
    »Aber das ist doch fantastisch!«
    »Ja, wie du siehst, muss man sich nur richtig anstrengen, dann stellt sich irgendwann auch der Erfolg ein«, hatte Professor Schlafen zufrieden erwidert.
    Dann hatte er sich seelenruhig wieder über seinen Teller gebeugt, mit der Suppe aus Steinpilzen darin,

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