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Drachenseele (German Edition)

Drachenseele (German Edition)

Titel: Drachenseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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eigenständiges Lebewesen, das eine Art Symbiose mit deinem Kö r per eingegangen ist.“
    „Äh?“ Ein fremdes Lebewesen in seinem Körper? Das klang nach Machtübernahme. „So was gibt es?“
    „Nicht dass ich wüsste, aber es scheint mir die einzige Erklärung dafür zu sein, warum du lebst, warum du trotz des fehle n den Rückenmarks keine Einschränkungen wahrnimmst.“
    Ein eigenständiges Lebewesen, ein Alien in ihm. „Narvalvar“, glitt ihm über die Lippen.
    „Narvalvar? Was bedeutet das? Hat Stones es dir erklärt?“
    Marcus schüttelte den Kopf, „er hat behauptet, es wäre mein Name.“
    „Narvalvar? So heißt doch kein Mensch.“
    Marcus lachte kurz, „genau das habe ich auch gesagt und weißt du, was er darauf geantwortet hat?“
    „Nein! Woher?“
    „Eben!“, er atmete tief. „Eben! Was für mich danach klingt, Marcus Sonntag ist ein Außerirdischer oder sonst was. Jedenfalls bin ich nicht menschlich.“ Er sank auf den Sessel. „Sche i ße! Ich bin ein Alien!“
    Nicole legte ihre Arme um seinen Hals. „Das ist mir allerdings lieber, als dich mit einem Tumor im Leichenschauhaus zu wissen.“
    Sie hatte ja Nerven!
    Er schubste ihre Arme zur Seite, stand dann hastig auf. „Verdammt Nicole, das ist überhaupt nicht komisch. Irgendetwas Merkwürdiges passiert in mir drin, von dem ich keine Ahnung habe, wo und wie es enden wird. Ich fühle mich so scheiße!“ Er schloss die Augen, horchte in sich hinein. Er konnte genau bestimmen, wie weit sich dieses Ding in seinem Körper ausbre i tete. Bis runter zum Steißbein spürte er wieder dieses angene h me Kribbeln, auch sein gesamter Kopf, bis zum Rachen heru n ter nahm er sein Alien wahr. Es fühlte sich gut, richtig gut an, nur sein Verstand wehrte sich gegen ein anderes Lebewesen. Sein Verstand? Von seinem Gehirn konnte doch ebenso wenig übrig sein, also wie funktionierte er dann noch?
    „Marcus, ich meinte das sehr ernst.“
    Sie machte sich nicht über ihn lustig. Wie gut zu wissen, dass wenigstens einer zu ihm stand. Aber wie lange noch?
    „Auch wenn ich eines Tages als kleines grünes Männchen vor dir stehe mit riesigen Glubschaugen?“
    Sie schmunzelte. „Ich glaube nicht, dass du Glubschaugen bekommst.“ Sie sah ihm mit einem eigenartigen Blick ins Gesicht. „Vielleicht wärest du ja für ein Experiment offen.“
    „Und das wäre?“
    „Ich habe eine Hypnose CD. Zumindest könnten wir versuchen, die letzte Nacht zu rekonstruieren.“
    „Hypnose?“ Marcus hielt es für den größten Quatsch. Das kam gleich nach seiner angeblichen Persönlichkeitsveränderung.
    „Du glaubst wohl nicht daran?“ Sie klang leicht zynisch.
    „Nein! Definitiv nicht.“
    „Eine Herausforderung mehr, es bei dir auszuprobieren!“
     
    Marcus lag auf Nicoles Sofa. Sie streichelte seine Stirn, während eine männliche melodische Stimme von der CD Anwe i sung zur Entspannung gab. Innerlich schüttelte Marcus den Kopf. Nicole hatte nicht locker gelassen, bis er sich bereit e r klärt hatte. Hypnose! Das funktionierte nicht, nicht bei ihm.
    Nicole hörte mit dem Streicheln auf. Marcus fühlte sich plötzlich sehr merkwürdig. Seine Glieder schienen tonnenschwer, sein Kopf musste mit Watte ausgestopft sein. Genauso hatte er sich unter diesen Medikamenten gefühlt. Ein sanfter Lich t schein fiel vom Flur ins Zimmer. Drei Männer kamen herein.
    „Tja. Herr Sonntag hat’s nun überstanden.“ Dr. Schneider strich Marcus die Augenlider zu, dann zog er die Bettdecke übers Gesicht bis über den Kopf. „Bringen Sie ihn runter in den Kühlraum und legen Sie ihn auf den Tisch. Ich werde die A k ten fertig machen. Dann kümmere ich mich selbst um den Rest.“
    Sein Bett wurde hinausgeschoben, in einen Fahrstuhl und dann fuhr man ihn in einen Raum, wo die Kälte augenblicklich unter die Bettdecke kroch. Marcus spürte, wie man ihn abdeckte, um ihn auf eine eiskalte glatte Unterlage zu legen, wobei das Ablegen eher einem Herunterplumpsen glich. Die frostige U n terlage an seinem Rücken war ein ekliges Gefühl, denn nun entriss man ihm auch noch das Krankenhaushemdchen. Wie Gott ihn schuf, lag Marcus auf dem harten Tisch. Er vernahm das Klappen einer Tür, wenn man sie zudrückt. In dem Raum kehrte Ruhe ein. Es blieb so still, dass man die Mäuse husten hören konnte. Lange Zeit passierte nichts. Marcus fror entset z lich, dennoch war er nicht in der Lage, sich zu rühren. Vom Flur her hörte er Schritte, die näher kamen, dann schnappte eine Tür auf. Die

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