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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fünfzehn!«
    Francine schenkte ihrem Vater ein tapferes Lächeln. »Schon gut, Daddy«, sagte sie und kniete vor dem Gouverneur nieder, der ihr das Plastikband um den Hals legte. Die beiden Enden verschmolzen miteinander, und es zog sich zusammen, bis es ganz eng um ihren Hals lag.
    »Ich weiß«, sagte Zhang mitfühlend zu Myles. »Sie würden mich jetzt am liebsten umbringen.«
    Francine rannte durch das Zimmer und warf sich ihrem Vater in die Arme. Er drückte sie an sich und strich ihr über das kastanienfarbene Haar. »Wenn ihr irgendetwas zustößt, werden Sie sterben«, sagte er zu dem Gouverneur. »Und es wird weder schnell noch schmerzlos sein.«
     
     
    Es war einer von Memu Bays attraktiven weiten Boulevards im Zentrum der Stadt. Die Bürgersteige waren gesäumt von großen, kräftigen Bäumen, deren Blätterdach angenehm kühlen Halbschatten für die Fußgänger warf. Karl Sheahan wanderte in der Mitte der Straßenbahnschienen und hoffte, dass irgendein Arschloch versuchen würde, ihm dumm zu kommen oder ihn auch nur eigenartig anzusehen. Alles, was ihm eine legitime Entschuldigung lieferte, irgendeinem einheimischen Arschloch den Schädel einzuschlagen. Er wollte Rache für Nic, koste es, was es wolle.
    Sie hatten Amersy und den Kleinen bei dem Toten als Wache zurückgelassen, um weiter nach Plan vorzugehen und ihr Gebiet zu besetzen. Karl war dagegen gewesen. Sie hätten alle bei Nic bleiben sollen, schon aus Respekt für den Toten, wenn schon nichts anderes. Doch der gottverdammte Sarge hatte darauf bestanden, dass sie weitermachten. Also hatten sie sich in die zugewiesenen Straßen begeben, und jetzt war er hier und sollte nach Anzeichen von organisiertem Widerstand Ausschau halten.
    Wenigstens half die Wut, seine Nervosität zu überwinden. Ein paar von diesen Fischfickern hatten tatsächlich Kanonen, die durch Skin schossen, als gäbe es sie gar nicht. Das war schlimm. Wirklich schlimm. Es bedeutete, dass sie alle verwundbar waren, jedenfalls so lange, bis die Jungs vom Geheimdienst die Quelle ausfindig gemacht hatten. Und das würden sie. Sie würden die Quelle finden. Er klammerte sich daran. Die Burschen vom Geheimdienst waren unheimlich, doch sie arbeiteten effektiv. Bis es soweit war, musste er mit heruntergelassenen Hosen durch die Gegend marschieren und darauf warten, dass ihm irgendjemand in den Hintern trat. Böse Sache. Böse, böse Sache.
    Er blickte sich aufmerksam um, während er über die Schienen wanderte, und suchte nach allem, das auch nur entfernt nach einem Gewehrlauf aussah. Er trug seine Punch Pistole schussbereit und gut sichtbar; bis jetzt sah es aus, als würde sie die Menschen einschüchtern, wie es wohl auch gedacht war. Alle blieben in ihren Häusern und beobachteten ihn verstohlen durch die Fenster. Es hatte ein paar höhnische Rufe gegeben, doch das war alles. Die Nachricht von seinem gefallenen Kameraden überflutete den lokalen Datapool. Das und die Pfeilschwärme hatten dafür gesorgt, dass die Straßen ziemlich schnell frei geworden waren.
    Irgendein alter Säufer schlurfte aus einer Seitenstraße. Er fuchtelte aggressiv mit einem Gehstock und benahm sich, als gehörte ihm der Planet. Karl ging weiter.
    »Hey, du! Söhnchen!«, rief der Alte.
    »Was?«
    Der Alte war am Bordstein stehen geblieben. »Komm her.«
    Karl fluchte in seinen Helm hinein und änderte seine Richtung. »Was wollen Sie?«
    »Ich suche nach deiner Mutter.«
    Karls Sensoren zoomten näher heran. Der alte Mann war wirklich steinalt. Wahrscheinlich hatte er im Lauf der Jahre zu viel Sonne abbekommen. »Meiner Mutter?«
    »Ja. Sie schickt deine Schwester auf den Strich, wusstest du das? Ich möchte wissen, wie viel sie nimmt. Ich würde euch gerne einen guten Fick verpassen.«
    Karl ballte die Fäuste. Die AS seines Skinsuits musste den Griff um die Punch Pistole nachregeln, sonst hätte er das Gehäuse zerquetscht. »Mach, dass du in das Irrenhaus zurückkommst, aus dem du abgehauen bist, du blöder alter Furz!«
    Er wandte sich ab und ging weiter. Diese gottverdammten Kolonieparasiten! Bastarde! Er hatte nie verstanden, warum Zantiu-Braun nicht einfach die ganze verdammte Oberfläche mit Gammastrahlen bombardierte und ihre eigenen Leute nach unten schickte, um die Fabriken zu übernehmen.
    Der Spazierstock segelte durch die Luft und krachte auf Karls Rücken. Der Skinsuit musste sich nicht einmal verhärten, um ihn zu schützen.
    »Gottverdammt, hör auf damit, du dämlicher alter

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