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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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leuchtendem Jade erstrahlen.
    Joona saß neben ihm aufrecht im Bett, gegen einen Kissenberg gelehnt. In ihren Fingern baumelte ein Microsolröhrchen, als wäre es ein Joint. Sie blickte in eine weite Ferne.
    Er überlegte, ob er etwas dazu sagen sollte. Sicher, er nahm selbst gerne den einen oder anderen Drink, aber nur, wenn er unterwegs war und sich vergnügen wollte. Ihre Angewohnheit schien weit darüber hinaus zu gehen.
    Er begnügte sich damit, sich ausgiebig zu räkeln, dann grinste er sie breit an. Es gab einfach nichts Besseres, als nach einer heißen Nacht mit einer nackten Frau im Bett aufzuwachen. Er spürte, wie sich beim Anblick ihrer kleinen Brüste eine neue Erektion bemerkbar machte. »Morgen«, sagte er, und in seiner Stimme lag nicht wenig glückselige Wollust.
    Ihr Blick kehrte in die Gegenwart zurück. »Und jetzt mach das mit dir selbst.« Ihre Stimme klang ruhig und klar wie der See draußen. »Das hast du gesagt.«
    »Ich, äh …«
    »Das einzige Mal, dass ich je jemanden so etwas sagen gehört habe, war in einem Porno.«
    »Ah. Nun ja, ich … es erschien mir passend.« Sein Gesicht glühte, als er sich zu erinnern versuchte, bei welcher Gelegenheit genau er es zu ihr gesagt hatte.
    »Ein paar von diesen Dingen, die du mich hast tun lassen … Ich weiß nicht einmal, wie man das nennt.«
    Lawrence wollte aus seinem Alptraum aufwachen, auf der Stelle. Das war es nicht, wie es am Morgen nach einer solchen Nacht sein sollte. Ein paar verschämte Grinser, wenn man in Gedanken bei der vergangenen Nacht ist, das stille Eingeständnis, dass sich beide haben hinreißen lassen – aber weil wir zivilisierte Menschen sind, reden wir selbstverständlich nicht darüber. Und ganz bestimmt reden wir nicht laut über Einzelheiten.
    »So habe ich es noch nie gemacht«, fuhr sie fort. »Du warst so … fordernd.«
    »Du … warum hast du nicht gesagt, dass du es nicht magst?«
    »Ich habe es nicht nicht gemocht. Du bist mein Mann, und wir müssen uns auch auf dieser Ebene entgegen kommen. Ich war nur noch nicht bereit für so viel auf einmal.«
    Du bist mein Mann. Wie kam sie dazu, so etwas zu sagen? Verdammt, das war unerträglich! Er hatte nicht den leisesten Schimmer, was er antworten sollte. Jedes normale Mädchen hätte ihm offen gesagt, wenn er zu weit gegangen wäre. Ein einfaches Nein hätte gereicht! Er war kein Tier; er respektierte die Wünsche anderer. »Entschuldige«, murmelte er. Und es klang, als wäre er beleidigt.
    »Ich hatte das Gefühl, als wäre ich außen vor«, sagte sie. »Das hat mich am meisten verletzt. Du hattest eine phantastische Nacht mit mir, mit meinem Körper, aber ich habe keine Rolle dabei gespielt.«
    Es kostete Mühe, nicht die Hände über die Ohren zu schlagen. Er wollte einfach nur, dass sie den Mund hielt, was absolut das Letzte war, was er in diesem Augenblick von ihr verlangen konnte. Schuldgefühle grenzten an physischen Schmerz. Er war so stolz auf sich gewesen, während sie sich geliebt hatten. Und er hatte geglaubt, dass es ihr ebenfalls gefallen hatte. »Du hättest etwas sagen sollen. Du hast nichts gesagt.« Selbst in seinen eigenen Ohren klang es verzweifelt und in die Enge getrieben.
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Natürlich nicht.«
    Was? Er begriff gar nichts mehr. Überhaupt nichts. Er starrte auf das Microsol, während misstrauische Gedanken durch das Chaos in seinem Kopf nach oben stiegen. »Wir machen es nicht wieder, okay?«
    »Das wäre Leugnen. Und das ist falsch und dumm und würde uns beiden schaden. Die ganze Zeit über würde ich immer nur daran denken, was du wirklich von mir willst.« Ihre Stimme besaß den scharfen monotonen Klang eines Staatsanwalts.
    Was er in diesem Augenblick wollte, war von hier verschwinden. Aus dem Bett, anziehen und nach Fort Williams marschieren, wo er in einen Zug zurück in die wirkliche Welt steigen konnte. Doch er wollte sie nicht verlassen. Nicht nur wegen der zusätzlichen Schuldgefühle, die das Wegrennen nach der letzten Nacht in ihm erweckt hätte. Sie hatten in den letzten paar Tagen auch gute Zeiten gehabt, wenn sie miteinander geschlafen hatten, wenn sie miteinander geredet oder geschmust hatten. Dieses Gefühl hatte er seit Roselyn nicht mehr gekannt.
    Und hatten nicht alle Paare Probleme? Zugegeben, nicht ganz so elementar wie das hier … »Es wäre kein Leugnen«, widersprach er langsam. »Es wäre Einbeziehung. Sex ist etwas, woran wir beide Spaß haben sollten.« Hey, Schnelldenker,

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