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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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des Opfers. Zwei weitere Männer saßen im hinteren Teil des Zimmers, einer davon in einer schicken Polizeiuniform. Hal war weit genug herumgekommen, um einen leitenden Polizeibeamten zu erkennen, wenn er ihn sah. Der zweite trug einen kostspieligen konservativen Anzug. Seine Augen waren rot und geschwollen, als hätte er geweint. Er blickte überall hin, nur nicht zu Hal.
    Lieutenant Bralow saß neben Hal. Captain Bryant war ebenfalls zugegen. Darauf hätte Hal gut und gerne verzichten können. Er wollte seinen Sarge oder auch nur ein paar Jungs von seinem Platoon. Wenigstens schien sich Bryant seit dem frühen Morgen ein wenig beruhigt zu haben. Er begrüßte Hal sogar wortkarg.
    Hal nahm gegenüber dem Detective Platz. Vor ihm stand eine Reihe von Desktop-Pearls, jeder mit einem holographischen Paneel, auf dem irgendwelche Tests liefen.
    »Mr. Grabowski, wir sind hier, um möglichst genau herauszufinden, was sich gestern Nacht ereignet hat«, sagte Galliani mit freundlichem Lächeln. »Diese Befragung wird aufgezeichnet und kann bei einer möglichen Gerichtsverhandlung als Beweismittel herangezogen werden. Wie Sie wissen, wurde eine sehr ernste Anschuldigung gegen Sie erhoben.«
    Hal lehnte sich vor und streckte dem Detective die offenen Handflächen hin. »Ich habe niemanden vergewaltigt, okay? Ich sage die Wahrheit! Und ich kann es beweisen!«
    »Tatsächlich?« Galliani war für einen Augenblick aus dem Konzept. »Und wie wollen Sie diesen Beweis antreten? Wir haben eine Menge Beweise zusammengetragen, die Sie belasten, Mr. Grabowski.«
    »Hören Sie, ich habe die Ausgangssperre gebrochen und bin über die Mauer, zugegeben. Aber Scheiße, ich habe kein Mädchen vergewaltigt! Ich bin in einen Puff gegangen, ja? Ich hab dafür bezahlt, ein ganz sauberes Geschäft. Hat mich einen Haufen Geld gekostet!«
    »Sie wollen sagen, dass Sie ein Bordell besucht haben?«
    »Genau!«
    »Welches Bordell? Wo befindet es sich?«
    Hal zuckte zusammen. »Ich weiß es nicht genau! Dieses Taxi hat mich hingefahren! Der Fahrer kannte es. Es ist nur ein paar Minuten von der Unterkunft weg.«
    Galliani wartete ein paar Sekunden schweigend. »Das ist alles?«, fragte er schließlich. »Das ist Ihr Beweis?«
    »Sicher!«
    »Ich denke, wenn Sie dieses Alibi überprüfen, werden Sie schon sehr bald feststellen, dass es der Wahrheit entspricht«, sagte Bralow glatt. »Mein Mandant bemüht sich, mit Ihnen zu kooperieren.«
    Galliani lehnte sich zurück und lächelte Hal an. »Sohn, Sie hatten drei Stunden mit einem Schlauberger von Anwalt, und alles, was Ihnen einfällt, ist dieser Mist?«
    »Es ist kein Mist!«, protestierte Hal aufgebracht. »Ich war in einem Puff! Es war ein großes schickes Haus, genau wie alle anderen in der Straße. Es hatte einen kleinen Vorgarten und ein Eisengeländer. Ich weiß die Hausnummer nicht, aber ich würde es wiedererkennen, wenn ich es sehe.«
    »Wann haben Sie die Unterkunft verlassen?«, fragte Galliani.
    »Um zwölf Minuten nach elf.«
    »Und wann sind Sie zurückgekehrt?«
    »Um zwölf nach zwei. Weil der Sensor dann inaktiv war, verstehen Sie? Zwölf Minuten nach jeder vollen Stunde.«
    »Wenn Sie nicht wissen, wo sich dieses Bordell befindet, wie konnten Sie dann zu Ihrer Unterkunft zurückkehren?«
    »Die Puffmutter hat mir ein Taxi gerufen! Ich war ungefähr um Viertel vor zwei zurück. Ich musste draußen rumhängen und warten, bevor ich über die Mauer konnte.«
    »Hat irgendjemand Sie gesehen?«
    »Nein, Mann! Ich durfte doch gar nicht da sein! Ich hab mich in der Seitengasse rumgedrückt; ich schätze, es war niemand unterwegs um diese frühe Zeit. Aber der Taxifahrer kann für mich bürgen.«
    »War es der gleiche Fahrer, der Sie zu diesem Bordell gebracht hat?«
    »Ja.«
    »Ich vermute, Sie kennen nicht zufällig seinen Namen? Oder wenigstens die Gesellschaft, zu der dieses Taxi gehört?«
    Hal zuckte verlegen die Schultern. »Nein. Aber ich glaube, er hat die AS-Kontrolle benutzt, als wir losgefahren sind. Sie müssten ihn mit Hilfe der Logs der Verkehrsregelungs-AS finden können.«
    »Das werden wir selbstverständlich überprüfen.«
    »Genau wie wir«, murmelte Bralow. Er begegnete dem Blick des Detectives ausdruckslos.
    »So«, fuhr Galliani fort. »Wir haben also festgestellt, dass Sie zur gleichen Zeit außerhalb Ihrer Unterkunft waren, zu der diese Vergewaltigung stattgefunden hat, und niemand kann gegenwärtig Ihren Aufenthaltsort bestätigen.«
    »Der Taxifahrer kann das! Die

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