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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Garcia. Ein Mann Ende vierzig mit dicht gelocktem schwarzem Haar und einem etwas gerundeten Gesicht, das gerne lächelte. Er sah gesund und fit aus auf eine Weise, wie sie allen Menschen zu eigen ist, die das Leben in freier Natur schätzten. Zurückblickend fiel Lawrence auf, dass er noch keinen einzigen Dorfbewohner gesehen hatte, dem es an Vitalität zu mangeln schien. Selbst die älteren schienen nicht gebeugt vom Alter. Während die Kinder wie eine Bande unruhiger Miniaturengel wirkten.
    Es fing heftig an zu regnen, als die vier Skins und zwei Dorfbewohner den Pfad hinunter trotteten. Schlamm spritzte an Lawrences Beinen hoch bis in den Schritt. Die Tropfen machten die Hälfte seiner Helmsensoren nutzlos; von ihnen kamen nur noch verschwommene visuelle Bilder.
    Duane Garcia zog die Kapuze seines Pullovers über den Kopf und pfiff fröhlich vor sich hin.
    »Wem ist dieser Tempel geweiht?«, fragte Kibbo.
    »Wir beten keine Götter an«, sagte Duane. »Das Universum ist ein natürliches Phänomen.«
    »Amen«, sagte Lawrence.
    »Und warum dann der Tempel?«, beharrte Kibbo.
    »Es ist kein Tempel im gewöhnlichen Sinn. Wir nennen ihn so, weil die Architektur an einige historische Gebäude auf der Erde erinnert. Der Mann, der ihn entworfen und gebaut hat, war ein guter Freund meines Großvaters. Er war ziemlich aufgebracht, als die Leute anfingen, sein Haus ›Tempel‹ zu nennen.«
    Sie überquerten eine kleine Erhebung, und dahinter senkte sich der Wald zusammen mit dem Boden alarmierend steil nach unten in ein bewaldetes kleines Tal. Es waren Aussichten wie diese, die an Shangri-La denken ließen. Und Lawrence konnte den Grund dafür gut verstehen.
    Mount Kenzi, der zweithöchste Gipfel der Mitchells, stand auf der anderen Seite Wache, eine gewaltige gezackte Wand aus Fels, deren obere Bereiche mit dichtem Schnee bedeckt waren. Unterhalb der Frostgrenze stürzten Wasserfälle Hunderte von Metern hinab, um in den oberen Bereichen des Waldes in einer unablässigen Explosion von weißem Dampf, eingehüllt von Regenbögen, zu verschwinden. Das Tal war ein Einschnitt zwischen zwei von Kenzis stützpfeilerartigen Ausläufern, und ein Fluss lief hindurch. Nebenflüsse kamen von den Hängen und speisten ihn. Direkt unterhalb ihrer Position befand sich ein kreisrunder Kratersee, der sich in die nördliche Wand gefressen hatte. Eine steile Klippe schloss ihn ab. In der Mitte erhob sich eine kleine Insel wie der Rücken eines schlummernden Meeresriesen. An ihrer höchsten Stelle konnte sie nicht mehr als ein paar Meter über der Wasserfläche liegen. Am Ufer wuchsen ein paar Bäume, deren sonnengebleichte Wurzeln zwischen den Felsen um Halt rangen.
    In der Mitte der Insel stand ein einfaches Bauwerk: fünf Säulen aus schwarz-weißem Marmor stützten ein breites geschwungenes Steindach. Darunter befanden sich zwei Reihen runder Steinbänke, die vielleicht zwanzig Personen Platz boten. Das ganze Gebilde sah entschieden hellenistisch aus. Ein Kiesweg führte von dort zu einem kleinen Landesteg. Am gegenüberliegenden Seeufer befand sich ein zweiter, identischer Steg. Ein Ruderboot war am Ende festgetäut.
    »Das ist es?«, fragte Ntoko.
    »Ja«, antwortete Duane Garcia.
    Der Sergeant suchte mit seinen Helmsensoren die Umgebung ab. Der Weg vor ihnen zog sich in Serpentinen den steilen Hang hinunter. An mehreren Stellen, wo es zu steil wurde, hatten die Dorfbewohner Geländer errichtet. Siebzig Meter weiter unten wand sich der Pfad erneut in den dichten Wald, um erst beim Landesteg wieder zum Vorschein zu kommen.
    »Okay, wir haben genug gesehen.« Ntoko machte kehrt und marschierte zurück in Richtung des Wollzentrums. Die anderen Skins folgten ihm.
    Lawrence blieb oben auf der Erhebung zurück. Er hatte noch immer das Gefühl, dass die Dorfbewohner ihnen einen gewaltigen Bären aufbanden. Der Regen ließ allmählich nach, und die dichten Wolken trieben nach Süden ab und zogen sich von der imposanten Masse des Mount Kenzi zurück. Lawrence befahl seiner Anzug-AS einen vollständigen Sensor-Suchlauf und zielte auf den Tempel. Nichts Auffälliges. Es gab keinerlei elektromagnetische Aktivität dort unten. Keine Hitze. Nichts außer inertem Stein. Große graue und weiße Vögel schwebten gelassen durch die Luft, und ihre Spiegelbilder hielten mit ihnen auf dem stillen schwarzen Wasser Schritt.
    »Scheiße.«
    Als seine Sensoren den Fokus wieder zurücknahmen, stellte er überrascht fest, dass Duane Garcia immer noch auf ihn

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