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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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schwieriger, als Interferenzen und Störsignale im Verlauf des Tages zunahmen. Irgendjemand mit einer hoch entwickelten Elektronik war da am Werk.
    Als es dunkel wurde, hatte die Kompanie genügend Ausrüstung geborgen, um ein Lager mit einem schwer bewachten Perimeter zu errichten. Jeeps und Laster transportierten alles hinüber zum Raumhafen, einer einzelnen Startbahn, die im Norden der Stadt angelegt worden war. Nachdem der Fluchtweg gesichert und ein Arsenal großkalibriger Waffen zur Hand war, entspannten sich die Squaddies ein wenig.
    In der Nacht schien Licht in der Stadt, und zitronengelbe Fenster leuchteten hell in die Dunkelheit. Fremdartige Schatten bewegten sich ruckhaft an Wänden entlang. Geräusche echoten durch die stille Luft und befeuerten die Phantasie der Squaddies. Jeder fragte sich, was die Neuen Eingeborenen da so geschäftig bauten.
    Am zweiten Tag teilte der Gouverneur seine Streitkräfte auf. Mehrere Platoons sollten versuchen, erneut in der Stadt Fuß zu fassen, während andere Kompanien zu bekannten industriellen Vierteln abkommandiert wurden. Die Satellitenobservation hatte ergeben, dass die Fabrikgebäude noch immer intakt waren, auch wenn sie scheinbar verlassen aussahen. Am besten war noch, dass ein Geschwader von TVL88 Taktischen Unterstützungshubschraubern die Landung überstanden hatte. Die Techniker hatten sie im Verlauf der Nacht zusammengesetzt. Die Kompanien konnten volle Luftunterstützung anfordern, falls sie in Schwierigkeiten gerieten. Als Lawrences Kompanie an diesem Morgen losfuhr, schlossen die Piloten Wetten ab, wer von ihnen die meisten Windwürger erledigen würde.
    Lawrence meldete Ntoko, dass die Büros der Fabrik ebenfalls leer standen, und sie brachen ihre Aktion ab und kehrten zu den wartenden Fahrzeugen der Kompanie zurück. Nach den ersten Berichten war Captain Lyaute zu der Entscheidung gekommen, dass diese Fabrik nie wieder arbeiten würde. Er rief sämtliche Erkundungstrupps zurück.
    »Ich begreife das einfach nicht«, sagte Kibbo. »Warum haben sie diese Fabrik verfallen lassen?«
    »Weiß der Geier«, entgegnete Lawrence. »Aber wenigstens wissen wir nun, warum sie aufgehört haben, all den teuren biologischen Kram zu exportieren. Sie stellen ihn einfach nicht mehr her.«
    »Das ist noch lange kein Grund, Corp«, sagte Jones. »Warum haben sie Fabriken wie diese hier aufgegeben? Wir wissen, dass sie fortgeschrittener waren als alles auf der Erde.«
    »Sie sind Tiere, Mann, deswegen haben sie es getan!«, sagte Kibbo. »Seid ihr vielleicht blind? Habt ihr diese Dinger nicht gesehen, die uns gestern angegriffen haben? Das sind keine Menschen mehr, das sind Freaks! Das ist ein beschissener Planet voller Freaks! Kein Tier kann eine Fabrik führen. Und sie brauchen keine Menschenmedizin mehr.«
    »Sie sind keine Tiere«, widersprach Lawrence. »Sie sind Menschen. Sie sehen nur anders aus, das ist alles.«
    »Ganz bestimmt nicht, Mann! Sie sind dreckige Tiere! Sie reden nicht einmal mehr, sie schreien nur noch merkwürdiges Zeug. Sie haben uns ohne jeden Grund angegriffen!«
    »Es war territorial«, sagte Amersy.
    »Was?«
    »Territorial. Du hast gesagt, sie wären Tiere.«
    »Der Corp hat gesagt, sie wären keine.«
    »In diesem Fall stecken wir ziemlich tief in der Scheiße«, sagte Jones. »Wenn sie alle so kämpfen und wenn sie intelligent sind, dann will ich lieber gar nicht wissen, was sie uns als Nächstes entgegen werfen.«
    »Meinst du, das weiß ich nicht selbst?«, brummte Amersy.
    »Aber warum haben sie ihre Welt so verfallen lassen?«, fragte Kibbo.
    »Wer weiß?«, sagte Amersy. »Sie benutzen immer noch Maschinerie. Du hast gestern Abend die Lichter in Roseport gesehen. Unsere Kommunikationsverbindungen werden von ihnen gestört. Und die Rollbahn vom Raumhafen ist intakt. Ich hab heute Morgen mit einem der Techniker geredet, und er meint, die Raumflugzeuge, die sie in ihren Hangars gefunden hätten, wären immer noch flugtauglich. Irgendjemand scheint sie zu warten.«
    »Also gibt es noch ein paar richtige Menschen. Na und? Das bedeutet noch lange nicht, dass es hier irgendetwas gibt, womit wir etwas anfangen könnten.«
    Lawrence musste Kibbo zustimmen, wenn auch nicht aus den gleichen Gründen. Er glaubte nicht, dass die Neuen Eingeborenen Tiere waren. Sie mochten vielleicht nicht das gleiche Verhaltensmuster aufweisen wie Menschen, doch sie waren zweifellos intelligent. Wo genau sie nun evolutionstechnisch anzusiedeln waren, konnte er nicht

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