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Drachenwacht: Roman (German Edition)

Drachenwacht: Roman (German Edition)

Titel: Drachenwacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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tragen könnte. Er würde sonst einfach nur hier in Loch Laggan bleiben und den ganzen Tag verschlafen. Und wir brauchen Armatius, der ihn tragen kann. Das sollte an Schwergewichten reichen. Ich glaube nicht, dass ich noch Majestatis oder Ballista nehmen sollte, denn sie sind so gut darin, die anderen bei der Stange zu halten, und ich bin mir nicht so sicher, ob alle anderen klaglos weiterhin die Soldaten durch die Gegend fliegen würden, wenn sie ebenfalls mit uns aufbrechen würden. Und auch nicht Requiescat, weil niemand, der nicht selbst ein Schwergewicht ist, einen Streit mit ihm anfangen würde, auch wenn man ihm sagen muss, wie die Befehle lauten sollen, die er dann geben soll.«
    Er tat sich schwer damit, wie er den Drachen beibringen sollte, dass sie zurückbleiben müssten, ohne dass sie es als persönliche Zurückweisung auffassen würden, bis ihm schließlich der Einfall kam,
sie stattdessen mit Rängen auszustatten. »Meinst du, das würde Wellesley etwas ausmachen?«, fragte er Laurence.
    »Das ist ein bewährtes Verfahren«, sagte Admiral Roland amüsiert, als Laurence ihr dieses Ansinnen vortrug. An Temeraire gewandt, fuhr sie fort: »Deine Miliz hätte besser von Anfang an unter das Kommando des Korps gestellt werden sollen; wir werden dich also zu einem Kommodore statt zu einem Oberst ernennen, und deine Offiziere zu Kapitänen, auch wenn es verdammt schwierig werden dürfte, Epauletten für sie zu bekommen.«
    »Oh, Epauletten«, sagte Temeraire begeistert. Eine Gruppe von einheimischen Näherinnen aus den Dörfern rings um Loch Laggan hatte dabei geholfen, die Tragenetze für den Transport der Soldaten herzustellen, und man zeigte ihnen nun, wie sie aus Überresten von Seide und Leder Rosetten herstellen sollten. Das Ergebnis waren zwar keine wirklichen Epauletten, sondern eher riesige Staubwedel in den prächtigsten Farben, mit einem kleinen Stückchen Gold in der verknoteten Mitte, um ein bisschen was herzumachen, und vielen Schlaufen, um sie an einem Geschirrteil befestigen zu können. Aber niemand störte sich auch nur im Geringsten am lustigen Aussehen.
    »Das nenne ich aber hübsch«, sagte Requiescat, als er den leuchtenden, grünen Knoten an seiner Schulter aus jeder denkbaren Richtung begutachtet hatte, wobei er seinen Kopf beinahe von oben nach unten gehalten hatte, und selbst Majestatis gelang es nicht ganz, das übliche Maß an blasierter Verachtung vorzutäuschen, sondern er begutachtete seine eigene Auszeichnung: Sie war rot, damit sie sich von seinen Schuppen in Cremefarben und Schwarz gut abhob, und sah beinahe ebenso prachtvoll aus, das musste Temeraire zugeben, wie seine eigenen Epauletten in Hellblau: Er hatte natürlich zwei gebraucht.
    »Ja, und wenn jemand von den anderen besonders gut darin ist, euch zur Seite zu stehen, dann könnt ihr ihn zum Leutnant machen und ihm eine kleinere Rosette geben«, bestimmte Temeraire und
fügte, an Laurence gewandt, hinzu: »Dann ist ja alles klar. Lass uns noch einige der Gelben Schnitter mitnehmen. Natürlich Messoria und Immortalis, denn sie sind unsere Kameraden, und noch zwei unserer besten unangeschirrten Drachen, und dann reicht das auch. Aber ich will Perscitia, weil sie so schlau ist«, vertraute er Laurence an, »und wenn ich sie zurücklasse, wird sie ganz bestimmt ausfallend werden, fürchte ich. Auf jeden Fall brauchen wir auch noch Artillerie.«
    Die Schnitter fochten untereinander aus, wer mitkommen solle, und die Wahl fiel schließlich auf Chalcedony und Gladius. Cantarella sollte verantwortlich sein für die, die zurückblieben, und eine Epaulette erhalten. Moncey bekam eine dafür, dass er die Kurierdrachen befehligte – sie war beinahe so groß wie sein ganzer Kopf, aber sie gefiel ihm ganz außerordentlich – und ebenso Minnow.
    Und so gab es am Ende keinerlei Streit und keine schlechten Gefühle mehr, was Temeraire auf seine Entscheidungen zurückführte. »Wir sind doch eine sehr schöne Kompanie, oder?«, fragte Temeraire Laurence und hoffte, dass der zufrieden war. »Es ist eine Schande mit Iskierka, aber ansonsten kann niemand etwas gegen unsere Auswahl haben, da bin ich mir sicher.«
    »Ja«, antwortete Laurence.
    Temeraire warf ihm einen Blick von der Seite zu und hoffte, nicht zu selbstsüchtig zu klingen: »Ich habe mir nur überlegt, dass es gut wäre, wenn wir auch den Rest unserer Mannschaft zurückbekämen. Nicht dass es nicht auch alles wunderbar so geht«, fügte er hinzu, »aber einige Männer mehr an

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