Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenwächter - Die Prophezeiung

Drachenwächter - Die Prophezeiung

Titel: Drachenwächter - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
Vom Netzwerk:
Horizont im Nordosten, und dort sahen sie in der Ferne die ersten Drachen auftauchen. Die Bauern ließen ihre Sensen fallen und rannten in Richtung Stadt.
    Kaum war die erste Trompete erklungen, war das Nordtor von Klüch geöffnet worden, und unzählige Soldaten strömten heraus. Sie und die Soldaten, die in den Zelten vor dem Tor lagerten, versammelten sich schnell auf den Feldern nördlich des Heke. Hauptleute auf Lif stellten ihre Hundertschaften in Angriffsformationen auf.
    In Klüch flohen die Menschen in ihre Häuser und verbarrikadierten sich. Auch den Flüchtlingen in den Straßen gewährten die Klücher Einlass. Nach wenigen Augenblicken waren die Gassen menschenleer.
    Seld wurde von den Flüchtlingen vor dem Südtor fast erdrückt, als die Trompeten erklangen. Alle wussten, dass die Drachen vor den Toren der Stadt standen, und die Menschen glaubten, nur hinter den Mauern sicher zu sein. Doch die Soldaten hatten Befehl erhalten, das Tor zu verschließen, sobald die Drachen kamen, und das taten sie auch. Die Soldaten schoben die beiden Torflügel zusammen, aber es gelang einigen Leuten, noch in die Stadt zu schlüpfen, bevor das Tor zufiel. Fäuste trommelten gegen das Holz, Menschen forderten brüllend Einlass.
    Seld drängte sich durch die Menge, bis er freies Feld erreichte. Er blickte an der Stadtmauer vorbei über den Fluss nach Nordosten. Am anderen Ufer sah er die Soldaten, die sich formierten, doch am Horizont konnte er noch kein Zeichen der Drachen erkennen.
    Diejenigen, die sich nicht gegen das verschlossene Tor drängten, flohen. Wie viel Verwüstung würden die Drachen anrichten, wenn sie angegriffen wurden? So trieben die Menschen ihre Lif an, um schnellstmöglich aus der Nähe der Stadt zu kommen, und wer kein Reittier besaß, rannte davon.
    Seld wendete sich von den Heeren ab und blickte die Küste entlang nach Süden. An dem Hang, der die Klippen hinaufführte, konnte Seld Leute, Lif und Wagen erkennen. Es mussten die Hequiser sein, die von Quint dorthin geführt worden waren.
    Er eilte los.
    In dem Augenblick, in dem die Trompetensignale ansetzten, kam Mesala zu Hause an. Sie war außer Atem, lehnte sich mit der Schulter gegen die Hauswand und hielt die Augen geschlossen. Als sie hinter sich Schritte vernahm, wirbelte sie herum, aber es waren nur einige Soldaten mit Hellebarden, die an ihr vorbeiliefen.
    Ihr Blick fiel in den Korb, den sie noch immer mit ihrem rechten Ellenbogen hielt, und sie sah, dass sie fast alle Einkäufe auf ihrer Flucht verloren hatte. Innerlich fluchte sie über die Münzen, die sie damit verschwendet hatte. Dann ging sie die Stufen hinauf.
    Mesala fand ihren Vater aufrecht im Bett sitzend, den Rücken gegen die Wand gelehnt, die Hände gefaltet, den Blick nach draußen gerichtet. »Es beginnt«, sagte er, ohne sie anzusehen.
    »Was?« Mesala stellte den Korb auf den Tisch in der Mitte des Raums und trat zu ihm, schaute aus dem Fenster. Unten marschierten weitere Soldaten im Gleichschritt vorbei.
    »Die Drachen kommen auf Klüch zu. Früher hätte ich gefürchtet, dass die Drachen uns töten wollen, doch nun habe ich nur davor Angst, womit uns die Drachen zurücklassen.« Die Stimme von Mesalas Vater war leise.
    »Du glaubst, die Drachen verlassen uns?«
    Nun wanderte sein Blick zu ihr. In seinen Augen war zum ersten Mal seit seinem Unfall keinerlei Schimmer der Schmerzen zu sehen. »Ich glaube, sie fliehen vor den Dämonen.«
    Bald darauf erstarben die Trompetensignale, und in den Straßen von Klüch waren keine Soldaten mehr. Sie hatten sich alle vor der Stadt formiert und waren bereit zum Angriff.
    Auf der Klippe schützte ein mannshohes Gebilde aus Stein das Leuchtfeuer, das nachts entzündet wurde, vor dem Wind. Der Hang, der zur Klippe hinaufführte, war mit einem lichten Wald bewachsen.
    Nur die Hequiser waren hierher geflohen und arbeiteten sich nun langsam den Hang hinauf. Seld hatte die Entfernung von der Stadt zum Wald rennend zurückgelegt, und nun war er außer Atem. Ark entdeckte ihn. »Von wo kommen die Drachen?«, fragte er.
    Seld wies zum Platz vor dem Nordtor. »Dort sammeln sich die Soldaten. Die Drachen kommen von Nordosten.«
    Ark kniff die Augen zusammen. »Ich glaube, ich kann sie schon sehen.«
    »Wir sollten noch höher diesen Hang hinauf«, sagte Seld.
    »Wozu? Sind wir in Gefahr?«
    »Die Drachen werden uns nicht angreifen. Doch ich weiß nicht, was sie tun, wenn sie von den Soldaten attackiert werden.«
    Seld und Ark eilten den Hang

Weitere Kostenlose Bücher