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Drachenwege

Drachenwege

Titel: Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Todd McCaffrey
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wolltest«, erklärte Kindan.
    »Zufällig sah ich, wie du bei der Kate anhieltest und mit jemandem sprachst. Allerdings nicht mit dem Harfner, denn Jofri befand sich in der Gruppe von Männern, die um Natalon herumstanden.«
    Zenor nahm sich viel Zeit mit der Antwort, und geduldig wartete Kindan ab.

    »Ach ja«, platzte Zenor nach einer Weile heraus, wie wenn er sich tatsächlich erinnerte und nicht etwa krampfhaft nach einer Ausrede suchte. »Jetzt weiß ich es wieder. Ich sprach mit Dalor.«
    Dalor war Natalons Sohn, ungefähr im selben Alter wie Zenor und Kindan. Kindan verabscheute Dalors angeberische Art, und wie er sich aufspielte, weil er der Sohn des Campleiters war, doch ansonsten hatte er nicht viel an ihm auszusetzen. Dalor war ehrlich, und er hatte sich schon häufig für Kindan eingesetzt, wenn Kaylek ihn wieder einmal piesackte. Kindan wiederum hielt eisern zu Dalor, sowie Cristov, Tariks einziger Sohn, einen Streit vom Zaun brach.
    Kindan maß Zenor mit einem prüfenden Blick, doch ehe er die nächste Frage stellen konnte, wechselte Zenor das Thema. »Wird dein Dad nicht wütend sein, wenn er erfährt, dass ich dir geholfen habe, Dask zu baden?«
    »Wir müssen halt aufpassen, dass er uns nicht erwischt«, konterte Kindan.
    Zenor stapfte eiligen Schrittes los und winkte Kindan, auch er möge sich wieder in Bewegung setzen. »Dann sollten wir mit der Arbeit fertig sein, ehe meine Eltern anfangen sich zu sorgen, wo ich so lange bleibe.«
    Kindan spielte mit dem Gedanken, Zenor wegen des Schattens, der sich hartnäckig an ihre Fersen heftete, aufzuziehen, doch nach einem Blick in das Gesicht seines Freundes besann er sich anders.
    »Na schön«, entgegnete er lediglich und nahm den Hügel in Angriff, auf deren Kuppe Dasks Stall stand.
    Gleich daneben befand sich das Haus, das sein Vater gebaut hatte.
    Dasks Behausung war recht geräumig, und der Wachwher konnte in dem Stall bequem liegen oder sich bewegen. Auf dem Boden lag eine dicke Schicht Stroh.
    Leise öffnete Kindan die beiden Türflügel und trällerte eine rasche Tonfolge.
    »Dask?«, rief er alsdann mit weicher Stimme. »Ich bin's, Kindan. Dad hat mir aufgetragen, dich baden.
    Morgen findet eine Hochzeit statt, und da musst du sauber sein.«
    Der Wachwher, der zusammengerollt im Stroh lag und geschlafen hatte, streckte und reckte sich. Der Kopf tauchte unter den kleinen Schwingen auf, und die glänzenden Augen, die zwei riesigen, mit Edelsteinen besetzten Laternen glichen, reflektierten den letzten Schimmer des Zwielichts, das von draußen hereinfiel.
    »Mrmph?«, grummelte der Wachwher. Kindan begab sich zu ihm, wobei er sich schnell, aber doch vorsichtig bewegte, derweil er mit gedämpfter Stimme Worte murmelte. Behutsam fasste er nach dem hässlichen Kopf der Kreatur und kraulte den Knochenwulst über den Augen.
    »Mrmph«, brummte Dask mit wachsendem Wohlbe-hagen. Kindan pustete ihm seinen Atem in die Nüstern, damit er ihn am Geruch erkennen konnte. Dask schnaubte und blies dann selbst Luft aus. Als Nächstes streichelte Kindan die Ohren des Tieres.
    »Guter Junge!«, sprach er beruhigend auf ihn ein.
    Dask krümmte den Hals, zog seinen Kopf aus Kindans Händen und peilte überheblich auf den Knaben hinunter.
    »Wir sind gekommen, um dich zu baden«, wiederholte Kindan. Dask beugte sich wieder zu ihm herab, hauchte ihm abermals seinen Atem ins Gesicht, dann hob er den Kopf und spähte in die Richtung der Tür, die von innen mit einem Vorhang verhängt war. Kindan begriff, dass Dask Zenor gesehen hatte. »Zenor hilft mir«, erklärte er. »Du kannst jetzt reinkommen, Zenor.«
    »Im Stall ist es stockfinster«, meinte Zenor und rührte sich nicht vom Fleck.

    »Natürlich«, bekräftigte Kindan. »Dask liebt die Dunkelheit, nicht wahr, mein Großer?«
    Über Kindans Kopf hinweg stieß Dask zustimmend den Atem aus, dann drehte er den Kopf und fasste Zenor neugierig ins Auge.
    »Die Sonne ist untergegangen«, erzählte Kindan dem Wachwher und deutete mit ausgestrecktem Arm auf den See. »Möchtest du nicht ein bisschen schwimmen, während Zenor und ich dir ein Bett aus frischem Stroh bereiten?«
    Dask nickte und schickte sich an, den Stall zu verlassen. Mit ängstlich geweiteten Augen sprang Zenor zur Seite, als sich der Wachwher an ihm vorbei drängte.
    Dann stieß Dask einen glücklichen, zwitschernden Laut aus, schlug ein einziges Mal mit den Schwingen und verschwand. Ein kalter Luftstrom strich über Zenor hinweg.
    »Kindan, er ist

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