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Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Titel: Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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könnte dich traurig stimmen oder dir Sorgen bereiten.
     Doch ich habe einen neuen Plan geschmiedet.«
    »Was für einen Plan?«
    |413| »Wir wissen beide, wie sehr dein Mann mich hasst. Auch des Professors Gier nach meinem Blut ist so groß und andauernd wie
     die dämonische Blutrünstigkeit meines Bruders. Ich begreife nun, dass ich nur dann wieder in Frieden leben kann, wenn ich
     diesen Wahnwitzigen vorspiele, dass ich wirklich tot bin.«
    Das leuchtete mir ein. »Was hast du vor? Deinen eigenen Tod vortäuschen, wie es dein Bruder auf dem Schlachtfeld gemacht hat?
    »Ja. Nichts anderes wird sie zufriedenstellen. Ich muss ihnen die Gelegenheit bieten, mich zu töten, und sie müssen mich mit
     eigenen Augen sterben sehen – oder zumindest denken, dass sie das getan haben.«
    »Wie willst du das erreichen? Beabsichtigst du, hier eine Art von Schlacht zu veranstalten?«
    »Nein. Sie glauben ja, dass ich auf einem Schiff aus England geflohen bin, und das kommt mir zupass. Ich lasse sie dieser
     Kiste bis nach Varna und weiter nachreisen.«
    »Weiter?«
    »Ich hätte dann den unermesslichen Vorteil, mich auf heimischem Territorium zu befinden, das ich wie meine Westentasche kenne.
     Und ich kann mir jegliche Hilfe verschaffen, die ich benötige. Ich reise vor dir und den anderen ab. Ich habe für mich und
     eine große Kiste mit Erde eine Überfahrt auf einem Schiff und dann im Zug nach Paris gebucht. Von dort werde ich mit dem Orient-Express
     weiterfahren. Ich habe noch sehr viel in die Wege zu leiten, ehe deine Jagdgesellschaft eintrifft. In der Zwischenzeit möchte
     ich dich bitten, etwas für mich zu tun, Mina.«
    »Was wäre das?«
    »Dich weiterhin von Dr. van Helsing ›hypnotisieren‹ zu lassen. Überzeuge ihn davon, dass ich auf der
Zarin Katharina
bin. Erzähle ihm jeden Tag von plätschernden Wellen und dem dunklen Laderaum eines Schiffes. Kannst du das machen?«
    |414| »Ja.«
    Er blieb auf einer grasbewachsenen Lichtung unter zwei hohen Bäumen stehen und wandte sich mir zu. Das Mondlicht umschmeichelte
     sein Gesicht, als er meine Wange mit seinen kühlen Fingern berührte. »Und noch eins: Du musst darauf bestehen, dass sie dich
     mitnehmen.«
    »Mich mitnehmen?«
    »Wenn du in ihrer Gesellschaft bist, dann kann ich mit Hilfe deiner Gedanken ihren Fortschritt und Aufenthaltsort im Auge
     behalten. Außerdem möchte ich, dass du bei mir bist, wenn es zum Ende kommt.«
    »Zum Ende!«, rief ich. »Ich möchte nicht mit ansehen, wie sie dich töten!«
    »Sie werden mich nicht töten, Liebste, das verspreche ich dir.« Er küsste mich zärtlich auf den Mund. »Vertraue mir. Tu einfach,
     was ich sage, dann wird alles gut. Sie werden denken, dass sie mich für immer und ewig losgeworden sind. Danach kannst du
     mit deinem Mann nach Exeter zurückkehren. Wir können einander ab und zu sehen; und eines Tages, wenn du es wünschst … können
     wir wieder miteinander vereint sein.«
    Der kalte Wind raschelte durch die dichtbelaubten Äste der Bäume ringsum. Ich wandte die Augen ab und zog Nicolaes Umhang
     fester um mich. Ich versuchte, mir die Tage und Wochen vorzustellen, die nun vor mir lagen, mir die Rolle vorzustellen, die
     ich auf seinen Wunsch zu spielen hatte. Wie recht Scott doch hatte, als er schrieb:
Oh, was für ein verstricktes Netz wir weben, wenn wir zuerst die Täuschung üben
. Mir schien, als würde dieses Maskenspiel niemals enden. Wenn ich nur Jonathan und den anderen alles sagen könnte, was ich
     wusste! Aber sie würden es niemals glauben. Ich hatte bereits versucht, sie davon zu überzeugen, die Jagd abzublasen, und
     das hatte sich als hoffnungsloses Unterfangen herausgestellt. Vielleicht hatte Nicolae recht: Nur wenn er ihnen seinen Tod
     vorgaukelte, würde er wieder in Sicherheit sein. Und er musste in Sicherheit sein.
    |415| Ich verdrängte all meine Schuldgefühle. Ich tat das Richtige, redete ich mir ein. Ich würde tun, was zu tun war, um Nicolae
     bei der Verwirklichung seines Plans zu helfen. Sobald die Jagd beendet war – sobald für Nicolae der Tag der Freiheit gekommen
     war –, würde ich irgendwie die Kraft aufbringen, mich für mein weiteres Erdenleben von ihm zu verabschieden. Ich würde Jonathans
     getreue Ehegattin sein, die Frau, die er verdiente, und ich würde ihm bis ans Ende seiner Tage treu bleiben. Und dann … und
     dann …
    Nicolae schaute zu mir herunter, und ein Mondstrahl erleuchtete seine schönen Züge und seine zwingenden Augen.
Und dann
,

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