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Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Titel: Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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werde ihnen immer einen Schritt voraus sein.
    Warum?
    Ich muss den Zeitpunkt und den Ort bestimmen, an dem sie mich töten.
    Dann erklärte er mir, was ich für ihn tun sollte.
     
    Wir mieteten uns in Galatz im Hotel Metropole ein. Die anderen machten sich sofort zum Vizekonsul auf und gingen zum Dock
     und zum Schiffsagenten, um Erkundigungen einzuziehen. Am Abend kehrten alle zurück, und wir trafen uns im Salon des Professors.
     Sie berichteten alles, was sie herausgefunden hatten.
    »Die
Zarin Katharina
liegt wahrhaftig hier im Hafen vor Anker«, erklärte Jonathan. »Die Kiste wurde von einem Agenten vom Schiff abgeholt, der
     einen Auftrag von einem gewissen Herrn de Ville aus London bekommen hatte, der ihn gut dafür entlohnt hat, dass er sie vor
     Sonnenuntergang vom Schiff brachte, um den Zoll zu umgehen.«
    »De Ville!«, wiederholte Herr Morris kopfschüttelnd. »Schon wieder dieser Name! Der schlaue Teufel!«
    |435| Dr. Seward meinte: »Der Agent, der seinen Anweisungen folgte, übergab die Kiste einem Mann, der mit den Slowaken in Verbindung
     steht, die den Fluss hinunter bis zum Hafen von Galatz Handel treiben. Dieser Händler jedoch wurde auf einem Friedhof tot
     aufgefunden. Seine Kehle war aufgerissen, und die Kiste ist fort.«
    »Die Anwohner schwören, dass ihn ein Slowake umgebracht haben muss«, meinte Jonathan bitter, »aber wir wissen, dass ihn der
     Graf ermordet hat, um seine Spuren zu verwischen.«
    Ich war es nicht
, sagte Nicolae in meinen Gedanken.
Ich versuche ja gerade, Spuren zu hinterlassen, denen sie folgen können. Ich hege keineswegs den Wunsch, meine Spuren zu verwischen!
     Dieser Händler war ein gemeiner Dieb. Er hat versucht, meine guten Zigeunerfreunde zu betrügen. Aber natürlich müssen deine
     Freunde mir auch diese üble Tat zuschreiben.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Dr. Seward.
    »Wir müssen nachdenken«, antwortete Dr. van Helsing, der mit vor Konzentration gerunzelter Stirn auf einen Stuhl sank. »Aus
     dem, was uns Frau Mina in ihrer hypnotischen Trance berichtet, wissen wir, dass sich das Scheusal noch immer in dieser Kiste
     befindet – die, da bin ich mir sicher, inzwischen unterwegs zur Burg Dracula ist.«
    »Warum bleibt der Graf in der Kiste, wenn er doch wieder an Land ist?«, fragte Lord Godalming. »Könnte er nun nicht, wenn
     er das wünschte, auch außerhalb seiner Kiste reisen, und sich nur, wenn sich die Notwendigkeit ergibt, in ihre Geborgenheit
     zurückziehen?«
    »Vielleicht hat er Angst, entdeckt zu werden«, vermutete Jonathan.
    »Ja«, stimmte ihm Dr. Seward zu. »Er muss unerkannt und ungesehen aus der Stadt kommen. Und die Anwohner halten diese Slowaken
     für Mordgesellen. Sollten sie je herausfinden, was die Kiste wirklich enthält, so könnte das sehr wohl sein Ende bedeuten.«
    Wohl kaum. Die Slowaken, die ich dafür verpflichtet habe,
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sind meine Freunde. Sie arbeiten schon seit Generationen für mich.
    »Vergessen Sie nicht, dass Dracula das Licht des Tages scheut«, fügte Herr Morris hinzu, »und allen Berichten zufolge ist
     das Wetter in letzter Zeit recht gut gewesen.«
    »Das stimmt«, meinte Dr. van Helsing.
    Sag ihnen, dass mich jemand in meine Burg zurückbringen muss.
    »Mir scheint«, warf ich ein, »dass der Graf, wenn er noch immer in dieser Kiste ist, von jemandem in seine Stammburg
zurückgebracht
werden muss. Denn hätte er die Macht, sich seinem Wunsch entsprechend zu bewegen, so würde er es auch tun, entweder als Mensch,
     als Wolf, als Fledermaus oder in einer anderen Gestalt.«
    »Ich stimme Ihnen zu«, meinte Dr. van Helsing. »Unser Problem ist dieses: Die Kiste ist vor zwei Tagen von Bord des Schiffes
     befördert und in die Hände der Slowaken übergeben worden. Danach hätte man viele Wege einschlagen können. Wo ist sie nun?«
    »Warum reisen wir nicht schnurstracks zur Burg und erwarten dort ihre Ankunft?«, schlug Jonathan vor.
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Vielleicht entscheidet sich der Graf, im Schutze der Dunkelheit oder in einer Wolke aus
     der Kiste aufzutauchen, sobald er transsilvanischen Boden erreicht hat. Wir können nicht sicher sein, wann und wo das sein
     wird. Nein, wir müssen ihn unterwegs abfangen. Aber wo? Und wie?«
    Die Männer verstummten, waren offensichtlich zu müde und zu mutlos, um noch weitere Vorschläge zu machen.
    Jetzt.
    Ich sagte: »Darf ich Ihnen meine Theorie unterbreiten?«
    »Bitte, Frau Mina.«
    »Ich denke, wir sind uns alle einig, dass die Kiste,

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