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Draculas Brüder -ebup-

Draculas Brüder -ebup-

Titel: Draculas Brüder -ebup- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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Washington entfernt. Washington wäre ein ausgezeichneter Ort, um größere Summen einzutreiben. In diesem Fall wäre es natürlich gut, wenn Adrian mithelfen könnte. Plötzlich wurde ihm klar, daß er seinen Bruder wahrscheinlich nicht lebendig wiedersehen würde. Vielleicht sollte er versuchen, ihn zu warnen ...
    Aber wie? Er konnte die Höhlen nicht verlassen. Und außerdem, wenn man es recht besah, hatte Adrian den Tod verdient. Ebenso wie Harmon den Tod verdient hatte. Und andere. Andere, die gemeinsam mit Harmon ihren Einfluß gebraucht hatten, ihn zu demütigen und zu verletzen. Nun, er würde sie auch verletzen. Alle. Er brauchte nur die Rückkehr der Fledermäuse abzuwarten. Dann würde er ihnen ihre Instruktionen geben. Sie hingen an ihm, viel mehr als an Adrian. Sie gehorchten ihm, seine kleinen Freunde. Wenn sie zurückkehrten, würde er sie zum Angriff auf die Polizisten aussenden. Bevor Verstärkungen eintreffen konnten, war er mit dem Geld und den Fledermäusen im Lastwagen über alle Berge.
    Das war die Lösung. Er wußte, was er zu tun hatte.
    Warum fröstelte ihn denn? Die Höhlen waren kalt und zuweilen auch feucht, aber er hatte viel Zeit in ihnen verbracht, und trotz seines vorgerückten Alters litt er weder unter Rheumatismus noch Arthritis.
    Nein, er war bei ausgezeichneter Gesundheit -körperlich und geistig. Was also war es, das ihn frösteln machte? Ah! Ein Geräusch – und es kam vom Schacht. Adrians geheimer Zugang!
    Das leise Klatschen schlagender Flügel.
    Die Fledermäuse kamen heim. Auch Adrian würde bald kommen. Gut. Sehr gut.
    »Deine Fledermäuse kommen nicht, August Abelard. Sie und dein Bruder sind tot.«
    »Wer -wer ist da? Wer liest meine Gedanken?«
    »Ich dachte nur, du würdest dich für das Schicksal deiner Tiere und deines Bruders interessieren«, sagte die ausländisch klingende Stimme.
    August Abelard zog die Taschenlampe aus seinem Arbeitsmantel. Er hatte immer eine Taschenlampe bei sich. Aber er schaltete sie nicht ein. Das Licht würde seine Position verraten. Statt dessen schob er die Schrotflinte über seine Knie, bis der Kolben in seiner Armbeuge ruhte.
    »Sind Sie von der Polizei?«
    Ein rauhes Lachen. Keine andere Antwort. Und wieder dieses Frösteln, das ihm bis auf die Knochen zu gehen schien. Aber er glaubte die Richtung zu haben, aus der die Stimme gekommen war ...
    Ein orangeroter Feuerstrahl fuhr durch die Dunkelheit, begleitet von einem ohrenbetäubenden Krachen, das im Stakkato von den Wänden des Höhlensystems zurückschlug.
    Das Lachen wiederholte sich, näher jetzt, und etwas weiter links. Verdammt. Die Ladung war vorbeigegangen. Er mußte Licht machen.
    »Laß den Unfug«, sagte die Stimme. »Damit kannst du mich nicht schrecken. Und um deine Frage zu beantworten: ist es wichtig, wer ich bin? Wichtig ist, daß dein Bruder tot ist. Tot wie meine kleinen Brüder, die nicht auf mich hören wollten, weil du sie zu deinen Sklaven gemacht hattest, August Abelard. Und ich bin gekommen, dich dafür zur Rechenschaft zu ziehen.«
    Die Taschenlampe strahlte auf.
    August Abelard kreischte. Flinte und Taschenlampe entfielen seinen Händen, aber das Licht blieb an und erhellte noch immer dieses Gesicht, das eine grausame Parodie auf ein menschliches Antlitz war, blutbeschmiert und mit dem Gebiß eines Raubtiers. Die breiten Lippen, unfähig, sich über den Dolchzähnen zu schließen, dehnten sich zu einem Grinsen.
    »Siehst du jetzt, was du über dich gebracht hast, August Abelard? Du hast diesen Tod erwählt, nun nimm ihn mit Anstand hin.«
    »Du... du bist ein Vampir.« Keine Angst war in Augusts Stimme, sondern Respekt. Der interessierte Respekt des Wissenden.
    Graf Dracula neigte ein wenig den Kopf. »Und wenn das zuträfe?«
    »Dann ... dann, wenn du mein Blut nimmst, werde auch ich... »
    »Du hast dich mit dem Thema beschäftigt?«
    »Ja, sehr! Ich habe es erforscht«, sagte August aufgeregt. »Hunderte von Berichten und Legenden aus allen Teilen der Welt. Ich weiß viel über dich und deinesgleichen.«
    Der Unhold lachte tief und dröhnend, ein Lachen, das den alten Mann wieder frösteln machte.
    »Das Problem mit Legenden ist, daß sie viel Wahrheit, aber immer auch Mißverständnisse enthalten, August Abelard. Was deine Aussichten betrifft, wie ich zu werden ...«
    »Das ist nicht möglich?«
    »Es ist möglich, aber nur, wenn ich es will. »
    »Oh, sicherlich wirst du mich nicht abweisen. Mein Wissen und meine Arbeit... »
    »Ich bin keineswegs

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