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Draculas Eisleichen

Draculas Eisleichen

Titel: Draculas Eisleichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu, der nickte, lächelte dann und wandte sich an uns. »Hört mal zu, unser Freund hier ist sich über eure Funktion nicht im klaren. Klärt ihn doch auf.«
    Das übernahm Suko. Er brauchte nicht sehr lange, und Mesrin kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er redete danach russisch mit Wladimir, der für uns übersetzte. Mesrin wunderte sich darüber, daß seine Meldung derartige Kreise gezogen hatte. Er war aber froh darüber, daß sich zwei Spezialisten des Falles angenommen hatten.
    Und zu dem wollte ich kommen.
    Ich beugte mich vor, die Teetasse mit beiden Händen haltend. »Jetzt erklären Sie uns noch einmal genau, was Ihnen und Ihrem Begleiter widerfahren ist.«
    »Wir haben einen Vampir gesehen. Nicht weit von hier. Man kann den Ort zu Fuß erreichen. Er steckte in einer Eisscholle, die sich von einer größeren Eisfläche gelöst haben muß. Die Strömung hat die Scholle dann gegen die Küste getrieben, wo das Wasser sie in eine künstliche Bucht hineindrängte und sie dort festklemmte.«
    »Mehr geschah nicht?«
    Mesrin senkte den Kopf. Ich hatte den Eindruck, als wollte er uns nicht anschauen. »Nein, mehr nicht.«
    »Gut. Was taten Sie?«
    Wir bekamen einen Bericht, und der Mann redete wie ein Automat, als hätte er alles auswendig gelernt.
    Wir hörten aufmerksam zu. Ich spürte, daß auch Suko den Verdacht hegte, daß uns etwas verschwiegen wurde. Aber wir kamen nicht darauf zurück, sondern sprachen über das Verschwinden der beiden Männer.
    »Können Sie sich vorstellen, daß dieser Vampir etwas damit zu tun hat?« fragte Wladimir.
    »Nur… nur schwerlich. Dann müßte er sich ja befreit haben, und die Eisschicht war sehr dick.«
    Ich gab ihm recht. »Kann es sein, daß er sich innerhalb des Eises noch bewegt hat?«
    »Nein, ich habe nichts Derartiges bemerkt.«
    Suko sagte. »Wir wollten ihn uns so schnell wie möglich anschauen und ihn auch befreien.«
    »Was wollen Sie?« rief Mesrin.
    »Ihn aus dem Eis hacken.«
    »Und dann?«
    »Werden wir ihn erlösen.«
    Mesrin schabte durch seinen Bart. Wohl war ihm bei dem Vorschlag nicht. Er schaute zu Boden, bewegte seine Hände und sagte dann: »Gut, ich werde Sie führen.« Wladimir wollte noch wissen, wie die Strömungsverhältnisse hier verliefen. Wenn er informiert war, konnte er sich ausrechnen, von wo die Scholle eventuell angetrieben worden war.
    »Darüber können wir später reden«, sagte ich. »Zunächst einmal interessiert mich der Vampir.«
    »Gut, gehen wir.«
    Draußen schien die Sonne noch kräftiger. Sie besaß auch schon eine gewisse Kraft. Wo ihre Strahlen das Eis und den Schnee trafen, entstanden schimmernde Wasserpfützen.
    Wir waren gewarnt worden, und Wladimir hatte für die nötige Ausrüstung gesorgt. Sogar einen Schweißbrenner mit Gasflasche hatten wir mitgenommen. Jeder bekam seinen Packen zu tragen. Unter den Augen der Zuschauer verließen wir die Station, und ich wollte von Mesrin wissen, ob die Mitarbeiter eingeweiht waren.
    »Nein«, sagte er, »nur der Fischer war es. Aber der ist spurlos verschwunden.«
    »Auch Sie haben Angst, nicht wahr?«
    Er senkte den Blick und schaute gegen den Schnee. »Wieso? Kann man das sehen?«
    »Ja.«
    Er atmete tief ein. »Das ist doch natürlich, John Sinclair. Völlig natürlich.«
    »Sagen Sie einfach John.«
    »Gut.«
    »Sie meinen also, daß irgend jemand kommen könnte, der sich auch Sie schnappen will?«
    »Ja.«
    »Sie kennen den Jemand nicht.«
    Er schwieg. Nur das Knirschen unserer Schritte im Schnee war zu hören. »Nein, ich kenne ihn nicht.«
    »Wenn wir jetzt den Vampir finden, müssen Sie davon ausgehen, daß es noch andere gibt, die Ihr Lager unter Kontrolle halten. Oder sehe ich das falsch?«
    »Damit rechne ich.«
    »Kennen Sie denn Orte, wo sich der eine oder andere Blutsauger verstecken könnte?«
    »Nicht daß ich wüßte. Vampire brauchen doch Dunkelheit – oder nicht?«
    »Das stimmt.«
    »Hier ist es immer sehr hell. Die Sonne hat sogar gegen die Eisscholle geschienen. Dann müßte der Vampir doch zerfallen, wenn ich das richtig in meinen Büchern gelesen habe.«
    »Stimmt. Nur kommt es darauf an, wie dick das Eis war. So kann es seine Zeit dauern.«
    »Da haben Sie recht.«
    Die Station lag hinter uns. Vor uns lag die freie Schneefläche. Ihre Ebene wurde hin und wieder von kleinen Erhebungen oder Hügeln unterbrochen, und sie endete dort, wo die grauen Felsen begannen und sich gegen die rauhe See stemmten.
    Das Gestein war eigentlich überall zu finden, nur

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