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Draculas Eisleichen

Draculas Eisleichen

Titel: Draculas Eisleichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns für den guten Flug und ernteten ein breites Grinsen des Piloten.
    Es war kalt. Zwar schien die Sonne, aber die Kälte konnte nicht so leicht vertrieben werden. Ich rieb meine Hände, schaute durch die dunkle Brille und hörte die knirschenden Schritte unseres Freundes Wladimir, der auf eine Gruppe von Männern zuging, sie etwas fragte, wobei sich ein Mann aus der Gruppe löste und Golenkow die Hand reichte.
    Das mußte der Mann sein, der auch die Meldung an das KGB geschickt hatte. Ich konnte nur hoffen, daß Mesrin Englisch verstand.
    Suko grinste. »Dir scheint es hier nicht besonders zu gefallen«, sagte er.
    »Dir denn?«
    Er hob die Schultern. »Ich kann mir auch bessere Plätze vorstellen. Für Menschen ebenso wie für Vampire.«
    »Wobei wir beim Thema wären.«
    »Richtig.«
    Ich winkte ab. »Laß es, wir haben uns schon genügend den Kopf darüber zerbrochen, was einen Blutsauger dazu treibt, sich hier aufzuhalten. Ich jedenfalls weiß es nicht.«
    »Stimmt.«
    Unser Freund Wladimir kehrte zurück. Er war in Begleitung eines bärtigen Mannes, der eine dicke Lederjacke trug, die ihm bis zu den Hüften reichte.
    Das muß dieser Mesrin sein. Wir hatten uns nicht geirrt. Er wurde uns als Chef der Station vorgestellt und sprach sogar englisch, da er bei seiner Arbeit ab und zu auch internationalen Kontakt bekam.
    Ich schaute ihn mir an. Er machte auf mich einen ruhigen Eindruck.
    Allerdings täuschte das ein wenig, denn in seinen Augen flackerte doch eine gewisse Unruhe, und er konnte meinem Blick nie so recht standhalten. Irgend etwas stimmte nicht mit ihm.
    Ich wollte auch nicht mit der Kirche ins Dorf fallen und gab mich allgemein freundlich.
    Er taute sichtlich auf, sprach davon, daß sich seine Leute um unser Gepäck kümmern würden, und dann bat er uns in sein Büro. Der Pilot wollte nicht mit, er suchte so etwas wie eine Kantine, um den Hunger und Durst zu stillen. Der Mann hatte Order, so lange zu bleiben, bis wir wieder abflogen.
    Wir gingen durch den Schnee. Unter den versammelten Zuschauern sah ich auch einige Fischer, die uns anstarrten, als wären wir von einem fremden Planeten gekommen. Ich empfand die Stimmung als bedrückend, und auch Suko dachte so.
    »Irgend etwas stimmt hier nicht«, sagte er.
    Mesrin hatte die Bemerkung mitbekommen. Er blieb stehen und drehte sich um. »Da haben Sie durchaus recht. Die Stimmung ist auch gedrückt. Es sind zwei Männer verschwunden. Der Sanitäter und ein Fischer namens Iljuk.«
    »Wann?« fragte ich.
    »Wahrscheinlich an dem Tag, als ich die Meldung absetzte. Erst am anderen Morgen fiel es auf.«
    »Haben Sie suchen lassen?« fragte Suko.
    »Sicher. Leider erfolglos.«
    »Was denken Sie denn?«
    »Nichts.« Er drehte sich und ging weiter.
    Von Wladimir ernteten wir einen nachdenklichen Blick, auch ihm schien es hier nicht geheuer zu sein.
    Wenig später betraten wir die Baracke, in der sich Mesrin ausgebreitet hatte. In seinem Büro fanden wir genügend Stühle. Es war viel zu warm; der Ofen bullerte wie ein Weltmeister. Ich zog meine Jacke aus, die Beretta lag jetzt frei. Mesrin schaute sie an und hob dabei die Augenbrauen, ansonsten hielt er sich mit seinem Kommentar zurück.
    Auf dem Ofen sang das Wasser. Es befand sich in einem Kessel und war für den Tee vorgesehen, den Mesrin aufbrühte. Wir schauten ihm zu, und bei mir verdichtete sich der Eindruck immer mehr, daß dieser Mann vor irgend etwas Angst hatte. Er kam mir vor wie jemand, der sich beobachtet fühlte und sich deshalb sehr langsam bewegte, um nur nichts falsch zu machen.
    Diese Station konnte durchaus ein Geheimnis verbergen, von dem wir nichts wußten.
    Er servierte den Tee in großen Tassen. Sein Lächeln kam mir dabei verkrampft vor. Ab und zu schaute er zum Fenster, als würde hinter der Scheibe jemand lauern.
    Der Tee jedenfalls schmeckte mir gut. Er war bitter und gleichzeitig etwas süß. Und er feuchtete unsere trockenen Kehlen an. Ich gab das Kompliment an den Russen weiter, der daraufhin meinte, daß er wenigstens zu etwas nütze sei.
    »Warum so deprimiert?« erkundigte sich Wladimir. Auch er hatte seine Jacke ausgezogen. Der Pullover, den er trug, besaß ein Norwegermuster.
    »Weil ich mir Sorgen um die verschwundenen Männer mache.«
    »Das ist verständlich«, sagte ich nickend. »Glauben Sie denn, daß ein Zusammenhang zwischen ihrem Verschwinden und Ihrer Entdeckung besteht?«
    Mesrin hielt sich mit einer direkten Antwort zurück. Er flüsterte statt dessen Golenkow etwas

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