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Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Titel: Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Objekte, die auf der Liste stehen. Er
kann uns verpfeifen. In seinem Hass auf Slobo ist er zu allem fähig. Also präg
dir seine Visage ein! Und halt die Augen offen! Er kann sich nicht ewig
verstecken. Vielleicht läuft er dir über den Weg.“
    Erst betrachtete Vonlipp den
Anführer: Slobodan Medveda, genannt Vampir. Ein gedrungener fleischiger Kerl
von Mitte vierzig. Den Spitznamen trug er nicht ohne Grund. Ein Blutsauger.
Schon im alten Regime hatte er sich an seinen Opfern bereichert. Dass sich
seine Leute jetzt Draculas Erben nannten, machte Sinn.
    Aber den Typ soll ich ja nicht
suchen, dachte Vonlipp. Er trank sein Bier aus.
    Branko Sabac hatte
kohlschwarzes Kraushaar, glimmende dunkle Augen und einen üppigen Schnurrbart.
Die großen Hände hingen zu seinen Seiten als trage er fleischfarbene
Arbeitshandschuhe. Auch sein Teint war sehr dunkel — olivbraun. Vor Jahren
hatte eine entzündliche Hautkrankheit Löcher gegraben. Die Narben waren
geblieben.
    Kinderschreck, dachte Vonlipp.
Den erkenne ich auch im Dunkeln.

13. Für fünf
Tage die Hölle
     
    Tim hatte Mist gebaut, vermutlich.
Er wusste es und fühlte sich als hätte er für den Hochsicherungstrakt der
Landesstrafanstalt einen Tag der offnen Tür veranstaltet. Gespräch mit
Kommissar Glockner. Gabys Vater verhielt sich unglaublich fair — wie immer.
Kein Wort des Vorwurfs. Glockner wusste, dass Tim sich innerlich zerfleischte.
    Jetzt wachte Inspektor Bienert,
genannt Wespe, bei Carina im Juwelierladen. TKKG saßen bei Glockner im Wagen
und fuhren in die Krimhild-Allee, zu der Hans-Dieter Vierhaus-Adresse.
    Gaby saß vom. Ab und zu drehte
sie den Kopf und sah ihren Freund an.
    „Tim, nun hör doch auf damit,
dir auf die Lippen zu beißen. Jeder kann sich mal irren.“
    „Hm!“
    „Letztendlich“, sagte Gabys
Vater, „war der Anruf bei Vierhaus richtig. Besser aber wäre gewesen, wenn ich
ihn gemacht hätte. Ob sich am Ergebnis was geändert hätte, ist fraglich.
Vielleicht wäre auch mir der leichte Akzent nicht aufgefallen. Oder ich hätte
ihn nicht in Zusammenhang gebracht mit Carinas Beschreibung von dem
Goldketten-Käufer.“
    „Bestimmt hätten Sie das, Herr
Glockner“, sagte Tim. „Solche Anfängerfehler passieren Ihnen doch nicht. Und
vielleicht wäre es dann noch nicht zu spät gewesen für einen Zugriff. Jetzt ist
der Kettenkäufer bestimmt über alle Landschaftsbuckel und Fünftausender.“
    „Vermutlich.“ Glockner nickte
zur Windschutzscheibe.
    „Ich frage mich die ganze
Zeit“, sagte Tim, „wie Vierhaus und der Kettenkäufer zusammenhängen. Leiht
Vierhaus ihm seine Kreditkarte zum Einkaufen?“
    „Bestimmt nicht.“
    „Falls der Kettenkäufer aber tatsächlich
bei Vierhaus am Rohr war, heißt das, er befand sich dort.“
    „Und ich fürchte“, sagte Gabys
Vater, „das ist nicht die reine Freude für Vierhaus.“
    „Dort! Das letzte Haus“, meinte
Karl, „muss es sein. Nummer 36. Das Grundstück mit der Hecke.“
    „Die Einfahrt ist offen“,
stellte Klößchen fest.
    „Die Windpockenschwarte“, sagte
Gaby, „ist abgehauen und hat nicht mal das Tor zugemacht. Fährst du rein, Papi,
oder parkst du vor dem Haus?“
    Glockner nahm eine Hand vom
Lenkrad und zupfte seine Tochter am Ohr. „Ich habe gesehen, dass hier
Parkverbot ist, aber für einen ermittelnden Kommissar gilt das nicht.“ Als sie
vor dem Bungalow standen, herrschte Stille im Garten. Tim sah ein paar Amseln.
Sie hüpften im Schatten der Hecke. Er horchte ins Haus. Auch dort Stille.
Glockner hatte geklingelt. Ein melodisches Ding-Dong hallte, aber niemand kam.
    Tim ging zur Garage und zog das
Tor auf. Leer. Auf dem Betonboden glänzte ein Ölfleck, hatte aber nur geringe
Ausmaße und war sicherlich kein Grund, den Wagen in die Werkstatt zu bringen.
    Welchen Wagen?, dachte Tim.
Natürlich den von Vierhaus. Aber mit dem hat Windpockenschwarte — wie Gaby ihn
getauft hat — den Abroller gemacht.
    Glockner hatte mehrmals
geklingelt. Sein markantes Gesicht war jetzt ernst, fast starr. Gaby, die seine
Miene am besten deuten kann, blickte erschrocken.
    „Papi, du glaubst, dem Vierhaus
ist was zugestoßen?“
    „Ich hoffe, dass er noch lebt.“
    Das war auch Tims Überlegung,
aber er hatte nicht gewagt, sie auszusprechen. Und ein noch entsetzlicherer
Gedanke knüpfte sich daran an. Hatte Windpockenschwarte, alarmiert durch Tims
Anruf, in brutaler Kurzschlusshandlung dem Hausherrn, dessen Kreditkarte er
benutzte, das Lebenslicht ausgepustet?
    Wenn ich der

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