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Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Titel: Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Pistole überwältigt.
In meinem Kofferraum wäre ich wohl erstickt, aber in seinen geht Luft rein,
weil der Deckel verbogen ist.“
    „Was ist mit dem Bordcase?“
    „Er gehört Bert. Ich hatte die
Tasche im Wagen. Bert hat eventuell vor, gleich mit der ersten Früh-Maschine
zurückzufliegen — zusammen mit seiner Freundin. Deshalb hat er seine Brocken
dabei. Aber Vonlipp hat den Bordcase gesehen und bei sich eingeladen.“
    „Wahrscheinlich ist alles
Wichtige drin“, meinte Karl. „Papiere, Ticket und so. Das heißt, wir müssen ihn
sicherstellen. Ich werde mal den Wagen knacken.“
    Er nahm seinen Rucksack ab.
    Mit seinen Nachschlüsseln und
Sperrhaken hatte er die Fahrertür nach einer Minute geöffnet, ohne irgendwas zu
beschädigen.
    Im Bordcase befanden sich
tatsächlich Nachtwährs Siebensachen, u. a. die Brieftasche, gespickt mit
Dollars und Euros sowie einem US-Reisepass auf den Namen William P. White.
    Gaby sah sich das Foto an und
erklärte, es sei Nachtwähr.
    Tim sagte: „Wir müssen dich
wieder fesseln, Sablinski. Denn bei einem wie dir besteht Fluchtgefahr. Aber
keine Sorge, diesmal setzen wir dich in deinen VW — und zwar in den Fond, nicht
in den Kofferraum. Pfote, Klößchen — ihr bewacht ihn. Karl, wir sehen mal nach,
wie’s bei Vonlipp aussieht. Die Bikes lassen wir hier.“

23. Klößchen
verschluckt einen Nachtfalter
     
    Von der Straße aus sahen sie:
Im dritten Stock — bei Vonlipp — war Licht. Hineinsehen konnte man natürlich
nicht. Selbst für einen Stelzenläufer ist der dritte Stock zu hoch. Aber die
Vorstellung war verlockend, zumal’s bei Vonlipp weder Gardinen noch Vorhänge
gab. Tim sah sich um nach einem zu erklimmenden Baum. Aber das Einzige, was
hier sprießte, war Unkraut am Fahrbahnrand, sonnendürre Grashalme zwischen
Steinplatten und Pflastersteinen. Und auf der gegenüberliegenden Straßenseite
war gar nichts über Kniehöhe: Kein Haus, kein Baum, nur eine Strecke unbebauter
Grundstücke, die von den Anliegern als wilde Müllkippe missbraucht wurde. Dort
stank zwar nicht gerade der Unrat zum Himmel, aber auf kargem Boden häufelte
sich Überschüssiges, was weder in Bio- und Restmülltonne gehört noch in den
gelben Sack.
    Karl schien Tims Gedanken zu
erraten. „Wir brauchten ein Periskop (U-Boot-Fernrohr) mit besonders
langem Hals. Dann könnten wir überprüfen, was los ist.“
    „Die Keilerei, falls eine war,
ist vorbei. Sonst würden wir was hören. Ein Fenster steht offen.“
    Karl rückte an seiner Brille.
„Tatsächlich.“ Er grinste. „Vielleicht soll der Pulverdampf abziehen.“
    Tim lauschte angestrengt.
Einmal war ihm auch, als höre er im Hintergrund der Wohnung Stimmen. Zum
Schlauwerden reichte das nicht.
    „Eintracht, Karl, herrscht dort
oben bestimmt nicht. Fragt sich nur, wer die Oberhand hat. Vonlipp und der
Schniegeltyp aus dem Porsche — auf die ich tippen würde — oder Nachtwähr? Haben
wir’s also mit einem oder mit zweien zu tun?“
    „Ist das so wichtig?“
    Tim lachte. „Nee. Also, komm!
Mach den Einbrecher!“
    Karl öffnete die Haustür. Im
Dunkeln sausten sie die Treppe hinauf und standen dann vor einer Wohnungstür,
die die richtige sein musste.
    Tim hielt ein Ohr an billiges,
nach Verleimung riechendes Holz.
    „Stimmen, Karl“, flüsterte er.
„Aber nur fernes Grummeln. Wenn du die Tür lautlos öffnen kannst, kommen wir
über sie wie der Bli-au-hei-Hi.“
    „Wie wer?“
    „Wie der Blitz aus heiterem
Himmel, abgekürzt.“
    „Ich versuch’s. Aber meine
Flossen zi-wi-Es.“
    „Verstehe. Zittern wie
Espenlaub. Mach’s trotzdem und bleib cool.“
    Karl tastete nach dem Schloss
und probierte mit dem ersten Sperrhaken.
    Drinnen näherten sich Schritte
und Vonlipp sprach laut genug für die Ohren der Jungs.
    „Ja, Josip! Ja, ich bin ja
schon unterwegs. Ich fahre zur Nachtdienst-Apotheke und hole Pliggfrey-Tonikum
für deine Augen. Aber ob das bei Tränengas hilft — da bin ich mir nicht
sicher.“
    Die Tür wurde so rasch
geöffnet, dass Karl gerade noch zurückweichen konnte. Im Vorraum brannte die
Deckenleuchte. Ihr Licht fiel auf Tim. Vonlipp glotzte, war für einen Moment
total überrascht.
    „Schöne Grüße von meinem
Karate-Lehrer“, sagte Tim und wuchtete mit voller Power einen DI CHUI TUI durch
die abgestandene Luft. Der extrem hohe Halbkreistritt traf. Tims rechter Spann
klatschte an Vonlipps kahl rasierten Schädel. Dort gingen die Lichter so rasch aus
wie bei ‘nem Stromausfall in New York.
    Der

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