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Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Titel: Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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„Wahrscheinlich lauert er hinter der Tür.“
    Vonlipp hatte den Schlüssel in
der Hand. Leise schob er ihn ins Schloss.
    Zivinice holte seine Pistole
unter der Jacke hervor. Vonlipp sah das zwar nicht, spürte aber die Bewegung
und roch das mit Waffenöl gepflegte Metall.
    Lärm auf der Straße kam ihnen
zu Hilfe. Ein Pulk schwerer Motorräder dröhnte ohrenbetäubend. Die
Fensterscheiben im Treppenhaus klirrten.
    Vonlipp stieß die Tür auf.
Schulter an Schulter mit Zivinice — was nicht sehr geschickt war — stürmte er
hinein, wobei er seine eigene Waffe aus der Hüfttasche riss. Dabei erhielt die
Tür einen letzten Stoß — und prallte gegen Nachtwähr, der dort tatsächlich
lauerte, aber nicht mehr hellwach war.
    Dennoch — das Spray hielt er
fauchbereit, hob jetzt den Arm und drückte auf den Auslöser. Zischend entlud
sich eine stinkende Wolke, wie von Windböen getrieben, und traf Zivinice. Der
Fauch war so heftig, dass augenblicklich winzige, feuchte Perlen sein Gesicht
überzogen. Er brüllte auf. Er ließ die Pistole fallen. Sein Gehirn schien zu
kreiseln. Er brüllte ein zweites Mal. Dass er blind war, merkte er nicht, denn
die enge Diele war fensterlos, also stockfinster. Zivinice verlor das
Bewusstsein und stürzte zu Boden.
    Stille.
    Vonlipp hatte sich gebückt, war
der Spray-Wolke ausgewichen und hatte sein Taschentuch an die Augen gepresst.
    „Das hätten wir, Dreckskerl!“,
zischte Nachtwähr.
    Er glaubte, er hätte Vonlipp
niedergestreckt, hatte nicht gecheckt, dass es zwei waren, und machte jetzt
Licht.
    Als die Deckenleuchte hell
wurde, schlug ihm Vonlipp seine Pistole mit voller Kraft auf den Schädel.
Nachtwähr fiel um wie ein gefällter Baum. Blut lief aus einer Platzwunde unter
den Haaren hervor. Später würde man eine schwere Gehirnerschütterung
feststellen.
    Zivinices Beine blockierten die
Tür. Vonlipp zerrte den Bewusstlosen herein, nachdem er heftig mit beiden Armen
gewedelt hatte, um das restliche Tränengas zu verteilen. Er ging in den Wohnraum
und öffnete die Fenster. Die Augen brannten. Zur Hölle mit dem Zeug!
    Zwar mit Panne, aber ansonsten
ein Erfolg, dachte er. Josip sieht allerdings aus wie ein verschimmelter Käse.
Das kommt teuer. Wahrscheinlich wird er nun 40 Prozent verlangen. Aber nicht
mit mir! Er kriegt 30 — und das wird fast ‘ne Million sein.

22.
Backpfeifen-Weltmeister
     
    Es lag daran, dass TKKG aus der
— in diesem Fall — passenden Richtung kamen, nicht wie Stunden zuvor aus der Innenstadt.
Da waren sie an anderer Stelle in die Karlemann-Straße eingebogen. Jetzt führte
die Route durch jene dunkle Seitenstraße, wo Vonlipps weißer Opel parkte und —
ein Stück davor — Otmars VW.
    Tim fuhr voran, Gaby, Karl und
Klößchen folgten in der üblichen Anordnung. Über ihnen am Nachthimmel lächelte
das Mondhörnchen.
    Ringsum war Stille, in den
Bürohäusern zu beiden Seiten kein Licht. Das Geräusch der Reifen wirkte
unnatürlich laut in der Stille.
    Dann hörte Tim das jämmerliche
Stöhnen.
    Er war schon an dem weißen Opel
vorbei und bremste so scharf, dass Gaby ausscheren musste.
    „Pass doch auf, Tim.“
    „Ja. Entschuldige! Aber hast
du’s nicht gehört?“
    „Was denn?“
    Karl und Klößchen hielten
rechtzeitig. Alle befanden sich jetzt in Höhe des Opels.
    „Da hat wer gestöhnt“, sagte
Tim. „Schauerlich. Es klang, als...“
    Wie um seine Worte zu
unterstreichen, wiederholte sich das Geräusch — ein Stöhnen, das Gänsehaut
machte.
    Alle hörten es. Tim blickte
sofort in den Wagen. Aber der war leer bis auf eine Tasche, die im Fond lag.
    „Huch!“, rief Klößchen. „Das
kommt aus dem Gully dort. Nein, aus dem Kanalisationsdeckel. Außerdem stinkt’s
aus dem wie aus vollen Hosen.“
    Jetzt ertönte das Stöhnen zum
dritten Mal: in höherer Tonlage und langgezogen wie ein Protest.
    Tim hatte seine Ohren
radarschüsselartig ausgerichtet, saß ab, trat zum Kofferraum und klopfte auf
den Deckel.
    „Hallo! Ist da jemand?“
    Ein Stöhnen antwortete.
    „Mann o Mann!“, staunte Karl.
„Da ist einer im Kofferraum.“
    Tim probierte, ob er sich
öffnen ließ und tatsächlich — der Deckel schwebte empor. Das Innenlicht
funzelte. Alle starrten auf den Gefesselten, dem der Schweiß übers Gesicht
lief.
    „Hoffentlich“, sagte Klößchen,
„ist das nur ein Streit unter Eheleuten und hat nichts mit unserem Ding zu tun.
Sonst blicke ich nämlich überhaupt nicht mehr durch und die Komplikationen
überfordern mich. Auch ein

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