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Draculas Fluch

Draculas Fluch

Titel: Draculas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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Verwundeten verhakten sich mit der Lanze des Mannes in der Mitte, der an seinem Schaft zog und zerrte, um die Waffe wieder freizubekommen.
    Cam startete den zweiten Angriff.
    Mit drei Sätzen stand er links von dem Verwundeten und hatte ihn somit zwischen sich und den anderen beiden. Der Krieger in der Mitte wollte den verletzten Kameraden mit dem Stiefel aus dem Weg räumen und versuchte gleichzeitig, die Lanze hochzureißen.
    Vergebens.
    Mit einem Aufschrei sprang Cam über den Verwundeten hinweg, riß das rechte Bein hoch und trat dem Perser mitten ins Gesicht. Während der Mann zurücktaumelte, nahm sich Cam gleich den dritten vor. Auf den in der Mitte brauchte er nicht mehr zu achten. Das wußte er bereits, als dieser noch nicht einmal auf dem Boden aufgeschlagen war. Das knackende Geräusch war der Beweis dafür gewesen, daß sich das Nasenbein direkt ins Gehirn gebohrt hatte.
    Der dritte Perser, durch Cams Schnelligkeit und Angriffslust reichlich entmutigt, trat einen Schritt zurück. Cam nützte den Moment und riß die Lanze hoch, die der Mann in der Mitte hatte fallen lassen. Der dritte Krieger machte vor Angst gleich noch zwei Schritte zurück. Genau den Abstand brauchte Cam. Er drehte sich blitzschnell um und bohrte dem ersten Mann die Spitze der Lanze in die Kehle. Es war gerade noch der letzte Augenblick gewesen, denn der Mann hatte sich soeben wieder aufgerappelt.
    Als Cam die Lanze wieder herauszog, schoß ein dicker Blutstrahl aus dem Hals des Persers, der damit auch außer Gefecht gesetzt war. Cam war bereits voll auf den dritten Krieger konzentriert.
    Halb zusammengeduckt winkte er mit einem spöttischen Lachen den Mann zu sich her.
    »Na?« rief er. »Hast du jetzt Angst? Komm her und hol dir deine Niederlage.«
    Der Blick des Kriegers ging von Cam zu Ka-Zadok, der wie ein Steinriese vor dem Tempel stand. Als er den Blick wieder auf den Gegner richtete, blieb ihm vor Verblüffung der Mund offenstehen.
    Cam hatte sich aufgerichtet und die Lanze hinter sich in den Schnee geworfen.
    »Los, greif an!« rief er. »Du bist der Schwächere, also kämpfe ich ohne Waffe.«
    Der Krieger fiel prompt darauf herein. Er stieß die Lanze mit einer solchen Hast nach vorn, daß sie zu flattern begann und Cam nur einen ruhigen Schritt zur Seite zu machen brauchte. Dann jedoch tauchte er mit der Schnelligkeit und der Behendigkeit einer Katze unter dem Schaft der Lanze durch und riß sie dem Krieger aus der Hand. Gleichzeitig verpaßte er dem Mann einen Kinnhaken, so daß dieser rückwärts in den Schnee flog und liegen blieb.
    Jetzt stieß Cam den letzten Schrei aus, setzte dem Mann die Spitze seiner eigenen Lanze an die Kehle und sah Ka-Zadok herausfordernd an.
    »Deine Soldaten scheinen verweichlicht zu sein«, sagte er. »Und ungehorsam. Trotz deines Befehls bin ich noch am Leben.«
    Als er diese Worte aussprach, kam ihm eine Idee. Er mußte es auf einen Versuch ankommen lassen. Von Hunderten von bewaffneten Kriegern umzingelt, genügte ein einziges Wort, und Cam war von Lanzen durchbohrt. Verlieren konnte er wenig, höchstens gewinnen.
    Cam wandte den Blick von Ka-Zadok ab und ging zu seinem Rucksack. Die drei oder vier Meter kamen ihm endlos vor, aber er schaffte es. Ka-Zadok den Rücken zugekehrt, bückte er sich und machte mit der linken Hand die Lasche auf. Das, was er an sich nehmen wollte, lag ganz oben.
    Und dann sprach Ka-Zadok.
    »Hochmut!« sagte er. »Hat dich die Hohe Frau nicht an ein Sprichwort erinnert? Hochmut kommt vor dem Fall. Bist du bereit, deinem Fall jetzt zu begegnen?«
    Cam griff mit der Rechten in den Rucksack. »Ich bin zum Kampf herausgefordert worden, und ich habe gewonnen. Belohnt Ka-Zadok Sieg mit Verrat?«
    Zu Cams Erstaunen lächelte der Zauberer. »Nein, Cameron Sanchez. Ka-Zadok belohnt Sieg mit der Möglichkeit, noch größeren Sieg zu erlangen. Ich glaube, du bist schon einmal einem meiner von mir besonders geschätzten Untertanen begegnet.«
    In der Mitte des Rings von persischen Lanzenträgern plötzlich ein Blitz. Als er im Schnee verschwunden war, wuchs ein Yeti aus dem Schmelzloch.
    Cam überlegte nicht eine Sekunde. Seine Rechte schloß sich um den Griff der Waffe. Er riß die Magnum aus dem Rucksack, richtete den Lauf auf das Gesicht der fletschenden Kreatur und zog den Abzug durch.
    Die Kugel verließ den Lauf, als das Monster höchstens noch zwei Meter von Cam entfernt war. Es fiel hintenüber in den Schnee. Sein Gesicht war eine breiige Masse.
    Nach seinem ersten

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