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Dracyr – Das Herz der Schatten

Dracyr – Das Herz der Schatten

Titel: Dracyr – Das Herz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom , Susanne
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drohte Kay mit der Faust. Corena schrie und hustete, klopfte an sich herum und stieß schrille Verwünschungen aus.
    Â» Ich muss mich bei Bertha entschuldigen « , sagte Kay laut und zog Branwen zu Tür. » Noch besser, ich mache das Zimmer heute Abend selbst sauber. Es tut mir leid, dass ich den Mädchen noch mehr Arbeit gemacht habe. «
    Â» Donne, du bist to…! « Der Wutschrei aus Corenas Kehle wurde von der zuschlagenden Tür erstickt.
    Branwen gluckste und kicherte, bis sie bei Schleuse drei waren. » Du bist irre « , sagte sie und trocknete sich mit dem Ärmel die Augen. » Kay, sie bringt dich um, wenn sie dich zu packen kriegt. «
    Â» Sie wird mich zum Duell fordern « , sagte Kay und gab sich unbekümmert. » Dann habe ich die Wahl der Waffen. Mal sehen, womit ich sie erledige. Wahrscheinlich mit dem Schürhaken. «
    Das rief den nächsten Lachanfall hervor. Branwen lachte gerne und viel, und Kay genoss es, sie dazu zu reizen.
    Sie begann, die äußere Tür zu entriegeln– Schleuse drei war ausschließlich als Eingang gebaut–, als ein leiser Ruf sie innehalten ließ. Branwen drehte sich neugierig um, und Kay sah, bevor sie den Rufer erkannte, wie ihr kleines Gesicht aufleuchtete und ihre Augen weit und dunkel wurden.
    Â» Kay « , sagte der große, abgerissen aussehende Mann und schloss sie fest in seine Arme. Sein stoppeliger Bart kratzte über ihre Wange. Sie roch Schweiß und Pferd, Rauch und Mann. » Duke « , sagte sie und strampelte sich aus seiner Umarmung frei. » Wo bist du all die Zeit gewesen? «
    Er lächelte auf sie hinunter, dann legte er einen Zeigefinger auf die Lippen. Sein Gesicht war hager, er sah erschöpft aus, aber seine Augen waren so lebendig wie immer. » Stell mich deiner Freundin vor « , sagte er.
    Â» Branwen– der Duke « , sagte sie. » Master Leon. «
    Branwen nahm Leons Hand und errötete. » Sehr erfreut, Master Leon « , flüsterte sie und schlug die Augen nieder.
    Leon hielt ihre Hand fest und sah sie erstaunlich düster an. » Sehr erfreut, Mistress Branwen. « Er wandte seinen Blick wieder Kay zu und gab ihr einen Wink mit den Augen.
    Â» Einen Moment, Branwen « , sagte Kay und ließ sich von ihm beiseiteziehen. » Wo bist du gewesen, Leon? « , fragte sie erneut. Sie hatte mit brennender Ungeduld darauf gewartet, ihn wiederzusehen. Er kannte ihren Namen, er wusste, wer sie war, und damit war er gefährlich. Jedenfalls, solange sie nicht wusste, was er vorhatte.
    Â» Kay « , sagte er leise und schnell, » ich kann hier nicht mit dir reden. Zu viele Ohren, die uns belauschen. « Er warf einen kurzen Blick zu Branwen, die sich diskret abgewendet hatte. » Das ist kein Hausmädchen. « Er musterte Kay aus verengten Augen. » Du siehst auch verändert aus. «
    Kay rieb ihre Handflächen am Rock trocken. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Seit sie zu den Zöglingen gehörte, trug sie Kleider, die die Mamsell ihr herausgesucht hatte. Es handelte sich um schlichte, aber gute Kleidung, wie sie sie auch von zu Hause gewöhnt war. Die Kleider waren weder elegant noch auffällig, aber sie zeigten deutlich, dass Kay nicht länger zur Dienerschaft gehörte.
    Â» Es ist kompliziert « , sagte sie. » Ich habe mich sozusagen ein Stück hinaufgearbeitet. «
    Er nickte und seine Miene zeigte eine Mischung aus Sorge, Misstrauen und Resignation. » Sehr gut « , sagte er. » Gut gemacht, Kay Donne. Damit wirst du uns sehr nützlich sein können. « Er verzog das Gesicht, als bereite ihm der Gedanke Schmerzen.
    Â» Nützlich? Uns? « Kay griff nach seinem Arm. » Das musst du mir erklären, Duke. «
    Â» Nicht hier. « Er löste ihre Hand von seinem Arm und hob sie an die Lippen. Sein Blick tauchte tief in ihren und ließ kleine Hitzewellen durch ihren Körper pulsieren.
    Â» Wir treffen uns. Ich habe dir aufgeschrieben, an welchen Plätzen du mich zu welchen Zeiten finden kannst. Mach es bald möglich, Kay. « Ein zusammengefaltetes Papier landete zwischen ihren Fingern. Er drückte ihre Hand zur Faust zusammen, ließ das Papier darin verschwinden. Sein Blick hielt ihren immer noch gefangen. » Wenn du Hilfe brauchst, dann kannst du mir über Bertha eine Nachricht zukommen lassen. « Sein Gesicht näherte sich ihrer Wange, als wolle er sie küssen. Sie

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