Dragon Dream (epub)
Boden und verschränkte die Hände mit Izzys. Sie sah in das verängstigte, tränenüberströmte Gesicht ihrer Tochter, dann war sie fort.
»Nein!« , schrie sie noch einmal. »Nein! Nein! Du Miststück!«
Talaith weinte nicht. Diesen Luxus erlaubte sie sich nicht. Stattdessen sprang sie auf und stürmte aus dem Zimmer.
Sie rannte die Treppe hinunter und bellte einer der Heilerinnen den Befehl zu, sich um Achaius zu kümmern, der sich zum Glück noch bewegte. Dann hinaus aus dem Rittersaal an den anderen Heilern vorbei, die ihr Fragen stellten und um weitere Unterstützung baten. Sie stürmte hinaus auf den Hof, wo sie fast von dem Pferd eines jungen Soldaten niedergetrampelt wurde. Wütend zog er sein Pferd zurück und starrte Talaith zornig an.
»Sei vorsichtig, Weib. Sonst bringst du dich noch um.«
Knurrend zerrte sie den Soldaten von seinem Schlachtross. Sie setzte einen Fuß in einen Steigbügel und zog sich in den Sattel hoch. Dann drehte sie das Pferd zum Tor hin, das aufs Schlachtfeld führte. »Bring mich zu Annwyl.«
Auf diese wenigen Worte hin schoss das Pferd los.
Brastias spürte Annwyls wachsende Ungeduld im Kampf. Bald würde sie losgehen und sich um Hamish kümmern. Brastias wusste nicht, was in dem Saal passiert war, bevor er hereingekommen war, aber etwas hatte jene Annwyl zurückgeholt, an die er sich so gut erinnerte. Er hatte sie nicht mehr so gesehen, seit sie sie damals in ihrem Hochzeitskleid auf dem Weg nach Madron gefunden hatten, wo sie Hamishs Braut werden sollte.
Obwohl sie eine brutale Kriegerin blieb – er wusste, dass sich das niemals ändern würde –, war sie ein bisschen ruhiger geworden, seit sie Fearghus den Zerstörer kannte.
Was auch immer passiert war – es konnte nichts Gutes gewesen sein. Sie hatte den größten Teil der Armee Madrons allein ausgelöscht, während die Drachen von hinten her Soldaten und Versorgungswägen vernichteten. Selbst Morfyd, die normalerweise als Schlachtmagierin an ihrer Seite kämpfte, blieb heute in der Luft.
Unter den gegebenen Umständen würde es nicht mehr lange dauern, bis Annwyls Armee Hamish umringt hatte, und dann würde Annwyl endlich doch noch die Chance bekommen, diesen Mann zu töten.
»General.«
Er sah seinen stellvertretenden Befehlshaber an. »Was?«
»Talaith.«
Brastias folgte Danelins Blick und sah, wie Talaith auf einem Schlachtross auf sie zugeritten kam, dem die meisten Männer aus dem Weg gingen.
»Warum ist sie hier?«
»Ich habe keine Ahnung.«
Brastias rief Annwyl zu: »Talaith kommt!«
Annwyl zog ihr Schwert aus einer Leiche und wandte sich zu der Frau um, die ursprünglich geschickt worden war, um sie zu töten. Das Pferd kam schlitternd vor der Königin zum Stehen, und Talalith sprang ab, als wäre sie im Sattel geboren worden.
»Arzhela hat Izzy entführt.«
Die grünen Augen der Königin verdunkelten sich entschlossen. »Was brauchst du?« Annwyl verschwendete niemals Zeit mit unnötigen Fragen wie »Was ist passiert?« oder »Wann?« Solche Fragen kämen später.
»Ich brauche Hamish.« Sie blickte auf die Hunderte von Soldaten, die zwischen ihr und dem Herrn von Madron standen. »Er hat den Schlüssel, der mich zu Izzy bringen wird.«
»Ich bezweifle, dass er ihn einfach übergeben wird.«
»Mir wird er ihn geben … wenn ich mit ihm fertig bin.«
Annwyl nickte. »Dann folge mir. Und bereite dich darauf vor, deine Fertigkeiten als Assassinin einzusetzen, Hexe. Brastias, Danelin: Bleibt hinter Talaith.«
Annwyl drehte sich mit gezogenen Schwertern zu den Horden von Kriegern um. »Alles, was nicht unsere Farben trägt – stirbt.«
Mit diesen letzten Worten ging Annwyl los und vernichtete alles, was ihr in den Weg kam.
In der Zeit, in der Annwyl sich eine Schneise durch die Reihen von Männern schlug, um zu Hamish zu gelangen, hatte Talaith nur drei Soldaten getötet. Alle anderen, die es wagten, sich ihnen zu nähern, hatte die Königin mit einem Schwung ihres Schwertes kurzerhand ins Jenseits befördert.
Kein Wunder, dass Fearghus sie nicht davon abhielt, in die Schlacht zu ziehen. Ihre Raserei zusammen mit ihren kämpferischen Fähigkeiten machten sie zu einer der tödlichsten Kriegerinnen, die Talaith je gesehen hatte.
Gut . Sie brauchte diese tödliche Kriegerin, um zu Hamish zu gelangen. Von da an würde sie übernehmen.
»Schnapp ihn dir, Hexe. Wir müssen uns um die hier kümmern.«
Hamishs Soldaten griffen die kleine Gruppe an und forderten Annwyls ganze
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