Dragon Dream (epub)
wieder an. »Hat dein Drachendödel Schuppen?«
»Das war’s.« Er ergriff ihr Mieder und riss es in der Mitte durch. Dann zog er das Kleid nach unten, wirbelte sie förmlich auf dem Bett herum in seinem verzweifelten Bemühen, es ihr auszuziehen. Als er es geschafft hatte, schleuderte er das ruinierte Kleid in die Feuerstelle.
»Schau!« Sie stellte sich aufs Bett, die Arme über den Kopf erhoben. »Ich bin nackt!«
Er zog Talaith zu sich her – wobei er einfach ignorierte, wie gut sich ihre warme Haut an seiner anfühlte – und hob sie mit einem Arm hoch. Mit dem anderen zerrte er die Felldecken zurück und warf sie aufs Bett. Dann deckte er ihren herrlichen Körper so schnell er konnte zu.
»Schlaf jetzt, Frau!«
Er drehte sich um und ging mehrere Schritte weg. Hielt inne. Drehte sich um. Und kehrte zu ihr zurück. Sie sah zu ihm auf und lächelte.
»Großer Mistkerl.« Sie kicherte.
»Lästige Harpyie«, knurrte er zurück. Dann beugte er sich nieder und küsste sie fest auf den Mund. Sie stöhnte, und ihre Hände vergruben sich in seine Haare und klammerten sich an ihn.
Leider musste er aufhören. Er musste. Sonst bestand die Gefahr, dass er innerhalb von Sekunden in ihr war.
»Ich will, dass du in zwei Minuten schläfst«, befahl er.
»Sonst noch was?«
Er entblößte zwei lange Reißzähne. Er hasste das, vor allem, weil sie ihm immer die Lippe aufrissen. Aber die verrückte Hexe trieb ihn einfach in den Wahnsinn.
Sie wich vor ihm zurück. »Schon gut, schon gut. Kein Grund, gemein zu werden.«
Während er auf den Ausgang zuging, so schnell es ihm die Erektion, die gegen seine Hose drückte, erlaubte, sagte er: »Leider, kleine Hexe, scheinst du nichts anderes zu verstehen.«
Doch da hörte er schon ihr leises Schnarchen.
8
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Drei Tage lang tobte der Sturm. Eiskalter Regen peitschte nieder, grausame Winde pfiffen, außerdem sorgten mächtige Blitze dafür, dass Talaith die Höhle des Drachen nicht verließ.
Und nach ihrem ersten vereitelten Fluchtversuch und ihrer alkoholischen Eskapade – Habe ich wirklich auf dem Bett gestanden und gesagt: »Ich bin nackt?« – ließ Briec sie nicht mehr aus den Augen. Also saß sie drei volle Tage mit ihm und seiner Sippe fest. Auch wenn sie zugebe musste, dass es auf jeden Fall drei interessante Tage waren – eingeschlossen mit drei Drachenbrüdern, die wild entschlossen schienen, sich gegenseitig zu quälen.
Sie war sich sicher, dass Gwenvael ihr nie verzeihen würde, was sie ihm angetan hatte. Doch seine Wunde heilte schnell und schien ihn nicht zu stören, vor allem, weil es wichtiger war, seinen Bruder zu Tode zu ärgern.
Sobald er herausgefunden hatte, dass es Briec schon ärgerte, wenn er nur in Talaiths Nähe kam, überschlug sich der goldene Drache, Talaith nicht nur zu vergeben, sondern ihr so viel Zuneigung zu zeigen wie er nur konnte.
Er genoss es sichtlich, neben oder auf ihr herumzuliegen. Natürlich entstand diese Nähe vor allem immer irgendwie dann, wenn Briec in der Nähe war. Dann streckte sich Gwenvael neben ihr aus, mal als Mensch, mal als Drache. Als Mensch legte er seinen hübschen Kopf in ihren Schoß und ignorierte die Tatsache, dass sie gerade in eine Lektüre vertieft war. Als Drache war es seine Schnauze. Egal wie – wenn Briec ihn dabei ertappte, gab es jedes Mal Ärger. Inzwischen war sie so weit, dass sie sich keine Sorgen mehr machte, solange ihr keine Steine von der Decke auf den Kopf fielen.
Und Éibhear konnte anscheinend gar nicht genug für sie tun. Er sorgte dafür, dass sie gut aß, warme Kleidung hatte, saubere Bettwäsche und Bücher zu lesen. Er war wahrscheinlich das netteste Wesen, das sie je kennengelernt hatte. Außerdem sehr lustig und sehr klug. Sie hatte begonnen, ihn Éibhear der Diplomat zu nennen. Er war der Einzige, der seine Brüder beruhigen konnte, wenn sie wieder einen Streit anfingen. Er mochte alles und jeden am liebsten friedlich.
Dennoch hatte er gelegentliche Stimmungsschwankungen, aber er ließ sie nie an ihr aus. Seine Brüder bekamen den größten Teil davon ab, schienen es aber gar nicht zu merken. Gwenvael erzählte ihr schließlich, dass Éibhear für einen Drachen sehr jung war. »Noch nicht einmal hundert«, pflegte er zu frotzeln, weil er wusste, dass das für einen Menschen – selbst für Nolwenn-Hexen mit ihrem langen Leben – merkwürdig klang. Noch ein paar Jahre, und Éibhear würde endlich in sein wahres Drachenwesen hineingewachsen sein. Sie trauerte jetzt schon dem
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