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Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Titel: Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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kann manchmal ein kleiner Mistkerl sein.«
    Seufzend schaute Éibhear nach links. Da stand sie, groß und stark, mit brauner Haut, die Arme mit Runen bedeckt. Aber sie war kein sterbliches Wesen. Das konnte er an der Wunde an ihrem Hals erkennen, die eigentlich tödlich hätte sein müssen. Man hatte ihr die Kehle von einer Seite zur anderen durchgeschnitten, und doch war sie immer noch … stark. Mächtig. Am Leben.
    »Es ist eigentlich nicht seine Schuld. Er hat so viel um die Ohren. Mein Fokus ist ganz klar. War er immer. Aber er ist an so vielem beteiligt. Und nach Äonen, in denen er sich mit Leuten herumgeschlagen hat, die ihn eigentlich gar nicht zu schätzen wissen, ist er einfach ein bisschen …«
    »Gehässig?«
    »Ich wollte gerade ›launisch‹ sagen. Und du bist nicht besser.«
    »Hör mal, ich habe keine Zeit für …«
    »Wer oder was zum Henker bist du denn jetzt?«, fragte Aidan.
    Da wurde Éibhear klar, dass seine Freunde sie auch sehen konnten. Es war eine Erleichterung zu wissen, dass er nicht wirklich verrückt wurde.
    »Ich bin aus Blut, Tod und gutem Qualitätsstahl. Kämpfe bilden meine Organe, und der Krieg ist meine Seele.«
    »Äh …« Uther beugte sich vor. »Bist du sicher, dass es dir gut geht? Du hast da einen … äh … na ja … einen Kratzer am Hals?«
    Sie lachte. »Aye. Ein Kratzer. Keine Sorge. Der Kratzer wird heilen.«
    Éibhear musste es unbedingt wissen, deshalb fragte er: »Warum können sie …«
    »Als Krieger kommt man zu mir, wenn man dieses Leben verlässt. Alle Mì-runach kommen zu mir. Also erlaube ich ihnen, mich zu sehen, wenn ich möchte.«
    »Du bist Eirianwen!«, keuchte Aidan. »Die Göttin des Krieges und Todes!«
    »Ich dachte, du müsstest eine Drachin sein«, sagte Caswyn. »Aber du siehst nicht danach aus.«
    »Das liegt daran, dass ich keine bin.«
    »Was willst du?«, fragte Éibhear. Er konnte die Müdigkeit in seiner Stimme nicht verbergen.
    »Mein Gefährte vergisst manchmal, dass in dieser Welt Gleichgewicht nötig ist. Ohne kann sie nicht existieren. Aber Chramnesind will kein Gleichgewicht. Es nützt ihm nichts, versteht ihr? Denn er will, dass alles ihm gehört.«
    »Er wird dir Krieg und Tod bringen.«
    »Nur für kurze Zeit. Vielleicht ein paar Jahrzehnte. Vielleicht ein oder zwei Jahrhunderte. Aber für mich sind Jahrhunderte wie Sekunden an einem kurzen Tag. Also sollst du, Éibhear der Blaue, für mich aufhalten, was geschehen soll. Was schon begonnen hat.«
    »Du meinst, Vateria retten.«
    »Genau. Denn wenn sie durch die Hand von Chramnesinds Gefolgsleuten hier stirbt, an diesem Ort großer Macht … dann ziehen wirklich dunkle Zeiten auf. Ihre Seele ist eine Quelle des Hasses. Wenn man diesen Hass mit dem vereinigt, was sie vorhaben, ihr anzutun … wozu sie sie machen werden – dann wird keiner von euch überleben. Kein Mensch. Kein Drache. Nicht deine Izzy. Vateria darf hier und jetzt nicht sterben. Denn wenn sie hier stirbt, wird sie wiedergeboren – und dann mögen die Götter euch allen helfen.«
    »Und wie kann ich das aufhalten?«
    »Tut, was ihr am besten könnt. Die Mì-runach sind meine großartigste Schöpfung; die Idee dazu habe ich vor Jahrtausenden euren Vorvätern geschenkt.«
    »Wir müssen trotzdem an den Hexen vorbei.«
    »Lass Aidan das Reden übernehmen.« Sie warf Éibhear einen irrwitzig großen Hammer vor die Füße; das Klappern, als er auf die Marmorstufen traf, hallte durch die Stille der schlafenden Stadt. »Du übernimmst das Hämmern.« Sie ging um sie herum. »Und viel Glück euch allen.«
    Éibhear hob den Hammer auf. Selbst für ihn war er schwer, aber er legte ihn sich trotzdem über die Schulter.
    »Weißt du, Éibhear«, sagte Aidan, als sie die Stufen zum Nolwenn-Tempel hinaufstiegen, »so langsam verstehe ich, warum du so selten nach Hause zurückkehrst.«
    »Ich habe immer versucht, es dir zu erklären …«
    Vateria versuchte davonzulaufen, aber ein Tenktakel schoss vor, wickelte sich um ihr Hinterbein und riss ihr die Beine unterm Körper weg. Sie kreischte und grub die Krallen in den Steinboden. Rauch stieg an der Stelle auf, wo der Tentakel ihr Bein hielt, und das zischende Geräusch und der Geruch nach brennenden Schuppen ließen Izzy schaudern.
    Die Kultanhänger rückten vor, in Sprechchören riefen sie ihren Gott an. Währenddessen wich Izzy zurück. Sie nutzte die Gelegenheit, als die Aufmerksamkeit nicht mehr auf sie gerichtet war, um etwas zu tun, was sie vorher erst ein Mal freiwillig

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