Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
der Hand schirmte sie die Augen vor den hoch am Himmel stehenden Sonnen ab, blickte auf und lächelte Albrecht an. Ihr Besuch in der Stadt neulich war wirklich gut gelaufen; Onkel Brastias war nicht annähernd so brutal wie ihr Vater, wenn Lord Pombrays Sohn Rhi zu nahekam.
»Hallo, Lord Albrecht. Wie geht es dir?«
Der Junge antwortete nicht, und sofort sah sie das Leid auf seinem Gesicht.
»Albrecht?«
»Ich … es tut mir so leid.«
Starke Hände packten Rhi und rissen sie hoch. Lord Pombrays Wachen waren hinter sie getreten, und sie hatte nichts davon bemerkt.
»Was soll das?«
»Gib nicht dem Jungen die Schuld.« Lord Pombray kam um seine Wachen herum und schaute auf Rhi hinab. »Es ist wirklich nicht seine Schuld.«
»Was tut ihr?«
»Du kommst mit uns.«
»Du glaubst doch nicht wirklich, dass meine Sippe dich damit durchkommen lässt, oder?«
»Wenn sie dich lebend wiederhaben wollen …«
»Vater …«, begann Albrecht.
»Halt den Mund!« Er lächelte Rhi an. »Dein Vater, dein Onkel und alle anderen Drachen sind heute nicht hier, also wird dir keine Flugechse zu Hilfe kommen. Deshalb lass es uns nicht schwerer machen als nötig. In Ordnung?«
»Bitte tu das nicht«, flehte Rhi.
»Wir werden dir nicht wehtun, Mädchen. Ich verspreche es.«
»Ich fürchte, sie macht sich nicht um sich selbst Sorgen.«
Pombray warf Frederik einen ärgerlichen Blick zu.
»Was weißt du schon davon, Barbarenjunge?«
»Ich wusste, was du vorhattest. Deine Männer sind redselig, wenn sie im Pub betrunken sind. Und ich wandere gerne in Pubs herum … wegen der Betrunkenen, die zu redselig werden.« Frederik stand auf. »Meine Tante Dagmar weiß schon davon. In diesem Moment ist Rhis Drachensippe auf dem Weg hierher.«
»Du kleiner Bastard.«
»Aber selbst wenn sie nicht schnell genug sein sollten, habe ich schon gelernt, dass Lady Rhianwen niemals wirklich allein ist.«
»Und was bei den Höllen soll das …«
Das Schwert stieß durch Pombrays Rücken und vorn wieder heraus; Blut bespritzte Rhis Gesicht.
Die Klinge wurde herausgerissen, und die Zwillinge kamen um Pombray herum. Von Talwyns Schwert tropfte das Blut. Wie die meisten anderen ihrer Drachensippe war sie eine Freundin von Überraschungsangriffen. Während Talan eher nach seiner Mutter kam. Er wog eine Streitaxt in den Händen, schwang sie und trennte Pombrays Kopf von seinen Schultern.
»Mylord, nein!« , schrie einer der Wächter.
Rhi schaute Albrecht an. »Lauf«, sagte sie. »Lauf und schau dich nicht um. Lauf! «
Der Junge rannte los; Tränen strömten ihm über die Wangen, während Talwyn Pombrays Kopf zur Seite trat.
»Also, wer von euch ist der Nächste?«, fragte sie lächelnd.
»Tu das nicht, Talwyn!«, flehte Rhi ihre Cousine an. »Bitte!«
»Sei nicht so schwach!«, blaffte ihre Cousine. »Die Grenze wurde überschritten. Sie sterben.«
Der Wächter, der Rhi festhielt, packte ihre Haare und riss ihren Kopf nach hinten. »Aber zuerst stirbt diese Schlampe, du Monster.«
Angst und Panik rasten durch Rhi wie ein Feuersturm, und bevor sie es aufhalten konnte, brach ihre Macht aus ihr heraus wie ein aktiver Vulkan.
Als der Himmel sich plötzlich verdunkelte, brachte Izzy ihr Pferd zum Stehen, und ihr Vater ließ sich vor ihr auf den Boden fallen.
»Daddy?«
»Izzy! Deine Schwester! Wo ist sie?«
»Ich weiß …«
Éibhear neigte den Kopf. »Izzy … was ist das für ein Geräusch?«
»O ihr Götter«, flüsterte Izzy, als ein schreckliches brausendes Geräusch an ihre Ohren drang. Obwohl sie es noch nie zuvor gehört hatte, konnte sie leicht erraten, wo es herkam.
»Éibhear«, befahl Briec. »Bring Izzy hier weg. Sofort! «
Aber Izzy packte Éibhear am Arm, bevor er seine Drachengestalt annehmen konnte, und sah zu, wie Elisa und die anderen Nolwenns, die sie eskortiert hatten, von ihren Pferden abstiegen und ihre gebündelte Aufmerksamkeit auf die Tiefe des Waldes richteten.
Sie alle hoben die Hände und sprachen einen Zauber, und Izzy spürte, wie die Kraft, die sie entfesselten, explosionsartig aus ihnen heraus und in den Wald strömte. Das Brausen aus dem Inneren des Waldes stieß auf die Macht von außen. Die Mächte kollidierten, der Boden unter ihren Füßen bebte, der Himmel über ihnen verdunkelte sich weiter. Ihre Pferde gerieten in Panik, und Izzy ließ Éibhear los, damit sie beide ihre Tiere unter Kontrolle bekommen konnten.
Der Krieg zwischen den beiden Mächten tobte, dann … erstarb er abrupt.
Das Beben
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