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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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nicht in einer schmucklosen Höhle leben könne wie eine
Fledermaus. Wie hätte ich da glücklich sein können?«
    »Wir lagern darin
jetzt Rüstungen. Wie hast du ihn überzeugt?«
    »Das war leicht. Ich
sagte ihm, was er hören wollte, benahm mich, wie er es von mir erwartete,
schmeichelte ihm, umgarnte ihn – es hat mich drei Tage gekostet. Und das nur,
weil ich den ersten Tag dort damit verbracht habe, leise zu schluchzen und
meine Krallen zu ringen.«
    »Du hattest überhaupt
keine Angst, oder?«
    Keita schüttelte
leicht den Kopf. »Als sie mir nicht sofort den Flügel ausrissen …« Sie
lächelte. »Deine Brüder und Vettern waren gar nicht so übel. Ein bisschen langsam
vielleicht. Im Kopf, meine ich.«
    »Ich hatte die
Andeutung verstanden.« Ragnar nahm sanft ihre Hand in seine, hob sie hoch und
sah sie lange an. Nach einer Weile sagte er: »Darf ich dir was sagen?«
    »Du hast mir zehn
Minuten lang beim Kotzen zugesehen und meine gebrochene Nase gerichtet, damit
ich wieder atmen kann. Ich bin der Meinung, du darfst mir alles sagen.«
    »Ich fürchte, deine
Mutter könnte recht haben. Was die Eisendrachen angeht … und meinen Vetter
Styrbjörn. Ich glaube, die Eisendrachen planen, die Südländer über die
Nordland-Territorien anzugreifen.«
    »Warum sollten sie das
tun?«
    »Weil es dumm wäre,
über die Westlichen Berge zu kommen. Dort gibt es keine Verstecke. Unmöglich,
Schlachtpläne zu entwerfen, die auch nur die geringste Flexibilität beim
Angriff erlauben. Wenn sie erst über die Westlichen Berge wären, gäbe es eine
direkte Konfrontation mit den Südländern. Ein Kampf, den selbst mein Vater
nicht riskieren würde. Ein Kampf, den die Eisendrachen schon einmal verloren
haben.«
    »Sie könnten nach
Süden gehen und über die Wüstenländer vordringen.«
    »Und sich mit den
Sanddrachen herumschlagen? Niemand ist so tollkühn.«
    »Dann ist es wohl der
Norden.«
    Er holte Luft. »Mir
ist klargeworden, dass sie über die Grenzländer kommen könnten, die die
Nordländer und die Eisländer voneinander trennen. Sie könnten über die Berge
Des Leids Meiner Mutter abkürzen und …«
    Keita legte ihre freie
Hand auf Ragnars Knie. »Es tut mir leid, aber … die Berge Des Leids Meiner
Mutter? Das ist der richtige Name?«
    Verlegener, als sie
ihn je zuvor gesehen hatte, zuckte Ragnar kurz mit den Achseln. »Dingen Namen
zu geben … das ist nicht gerade unsere Stärke in den Nordländern.«
    »Das merke ich. Also
glaubst du, die Eislanddrachen werden ihnen helfen?«
    »Es gibt keine
Eislanddrachen. Es gibt die Schneedrachen, die die Nordländer für einen
Dschungel aus Hitze und Elend halten. Irgendwie bezweifle ich, dass sie in
naher Zukunft vorhaben, bei uns einzumarschieren.«
    »Oh.«
    »Und dann gibt es noch
die Ewigen. Die Unsterblichen, die ewiges Leben einer Familie vorziehen. Es
gibt nur eine Handvoll von ihnen, aber sie sind gefährlich.«
    »Glaubst du, sie
werden den Souveränen helfen?«
    »Sie hassen jeden. Das
ewige Leben hat sie nicht glücklich gemacht, soweit ich gehört und gelesen
habe. Aber wenn sie ebenfalls beschließen, Thracius zu helfen, könnten sie
definitiv ein Problem werden – sie speien Säure.«
    »Iiih.« Das klang so
unangenehm, dass Keita den Gedanken sofort wieder verdrängte. »Also glaubst du
wirklich, dein Vetter …«
    »Styrbjörn.«
    »Ja, Styrbjörn. Du
glaubst, er würde wirklich den Eisendrachen helfen?«
    »Nein, Keita. Ich
glaube, das hat er schon.«
     
    Keita war so
überrascht von dieser Beichte, dass sie versuchte, ihre Hand wegzuziehen, doch
Ragnar war nicht in Stimmung, sie loszulassen. Er vertraute ihr gerade. Er
vertraute ihr mehr, als er je einem Wesen vertraut hatte, abgesehen von seinem
Bruder und seinem Vetter.
    Als er ihre Hand nicht
losließ, entspannte sie sich und fragte: »Was meinst du mit ›das hat er
schon‹?«
    »Meine Kommandanten in
der Nähe der Grenzländer glauben, dass Styrbjörn ein kleines Bataillon von Eisendrachen
durch sein Territorium eskortieren ließ. Eine Drachin war bei ihnen, und viel
Geld muss den Besitzer gewechselt haben, damit sie nicht versuchten, sie zu
entführen.«
    »Styrbjörn würde die
Seinen für die Souveräne verraten?«
    »Man sagt, je näher
man an die Eisländer herankommt, desto klarer wird einem, dass man mit Geld
viel kaufen kann. Vor allem Loyalität.«
    Sie drückte seine
Hand. »Wohin wurde dieses Bataillon gebracht?«
    »Bis an die
Südland-Grenze. Was danach passierte – das wissen meine

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