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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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wusste,
dass es ihre Schwester ärgern würde, grinste bei Bríghids Worten süffisant.
Morfyd entblößte einen Reißzahn, und sofort versteifte sich Bríghid.
    »Streitet ihr euch
immer noch so viel?« Und die Warnung in ihrer Stimme war eindeutig. Wie immer.
    »Nein, Ma’am«, sagten
sie auf der Stelle.
    »Gut. Also.« Bríghid
trat zurück und musterte sie beide. »Keine von euch beiden ist eure Mutter,
noch habt ihr sie auf dem Thron abgelöst. Warum riskiert ihr also meine
Verärgerung und die meiner Herde?«
    Da Bríghids
»Verärgerung« oft brutaler war als ihre Wut, erklärte Keita eilig: »Du weißt,
dass ich meine hübsche Haut nicht riskieren würde, wenn ich nicht verzweifelt
wäre und eure Hilfe bräuchte.«
    »Du?«, fragte Bríghid.
»Oder sie?«
    Als sich Bríghids
Blick auf Annwyl richtete, ging die Hand der Königin sofort zu ihrem Schwert,
doch Dagmar schlug die Hand weg und erntete ein quengeliges »Au!« von der
tapferen, tödlichen Königin.
    »Das ist Fearghus’
Gefährtin.«
    »Sie, die die
Zwillinge geboren hat«, sprach Bríghid weiter. »Die Zwillinge, die nicht
existieren sollten.«
    »Das tun sie aber. Und
auch wenn sie körperlich Menschen sind, sind sie im Geiste Drachen.«
    Bríghid schnaubte.
»Die Menschen kommen nicht mit ihnen zurecht, was?«
    »Die Kindermädchen
laufen davon.«
    »Kann sich ihre Mutter
nicht um sie kümmern?«
    Annwyl, wie immer
leicht beleidigt, trat vor, aber Dagmar sprang vor sie. »Die Königin tut
natürlich, was sie kann. Aber sie muss ein Königreich führen. Ein Königreich
schützen. Du und deine Herde, wie du es nennst, könnt euch in diesem Land frei
bewegen, wie ihr wollt, Mylady, weil Annwyl Königin ist und nicht den Wunsch
hat, euch zu versklaven. Wäre es euch lieber gewesen, wenn jemand anderes ihren
Platz eingenommen hätte, der vielleicht nicht so … aufgeschlossen wäre? Ich glaube,
eure Spezies zu jagen war damals ein Lieblingssport ihres Vaters.«
    Mit schmalen Augen
schob Bríghid Keita und Morfyd beiseite und trat vor – jetzt stampften ihre
Hufe auf dem Boden –, bis sie vor Dagmar und Annwyl stand. Sie beugte sich vor,
bis ihr Gesicht dicht vor Dagmars war, und fragte: »Weißt du, was ich bin,
Menschliche?«
    Keita beobachtete die
Gefährtin ihres Bruders genau. Für so ein winziges Ding zeigte sie keine Angst.
Stattdessen neigte sie sich ein wenig um Bríghid herum und sagte: »Wenn ich von
dem dicken Pferdehintern ausgehe, den du da hinten hast« – Dagmar trat zurück
und sah Bríghid unverwandt in die Augen – »würde ich sagen, ein Zentaur.«
    Bríghid richtete sich
hoch auf und verschränkte die Arme vor der nackten Brust. »Und wer bist du?«
    Noch Jahre später
würden sie nicht wissen, warum sie es getan hatten, doch bevor Dagmar ein Wort
sagen konnte, rezitierte ihre kleine Gruppe im Chor: »Sie ist Dagmar Reinholdt.
Dreizehnter Nachkomme von Dem Reinholdt, Einzige Tochter Des Reinholdt, Oberste
Kriegsherrin der Dunklen Ebenen, Beraterin Königin Annwyls, Menschliche
Kontaktperson für die Drachenältesten der Südländer und Gefährtin des Prinzen
Gwenvael des Schönen.«
    »Sie ist auch als Die
Bestie bekannt«, warf Talaith sicherheitshalber noch ein.
    Und Die Bestie drehte
sich zu ihnen um: »War das jetzt wirklich nötig?«
    Es war nur ein
flüchtiger Augenblick, aber Keita sah ein kurzes Lächeln auf Bríghids Gesicht.
Die Zentaurin verbarg es schnell wieder und sagte: »Mit dreitausendundacht Wintern
bin ich viel zu alt, um herumzurennen und einigermaßen menschliche Kinder zu jagen.«
    Keita konnte sich noch
gut erinnern, wie stur Bríghid sein konnte. Vor allem, wenn sie einmal eine
Entscheidung getroffen hatte. Wenn sie jetzt mit dem Huf auftrat, würde es kein
Zurück geben. Verzweifelt warf sie ihrer Schwester einen Blick zu, und Morfyd
sagte: »Natürlich verdienst du deine Entspannung, Bríghid.«
    Keita fragte sich, wie
ihre Schwester so dumm sein konnte, hob die Hände und formte mit den Lippen die
Worte: Was
soll das?
    Morfyd flüsterte
tonlos zurück: Halt
die Klappe! Sie
legte eine Hand auf Bríghids Flanke, wo ihre menschliche Gestalt in ihre
Pferdegestalt überging. »Aber vielleicht kannst du uns jemanden empfehlen.
Jemanden, dem Fearghus vertrauen kann, wie er dir vertrauen würde. Jemand, der
…«
    »Ich mache es.«
Bríghids Körper spannte sich, als eine junge Zentaurin sich aus der Herde
löste. »Ich mache es.«
    »Prinzessin Keita,
Prinzessin Morfyd, Königin Annwyl … dies ist meine

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