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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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Annwyl. So stark sie jetzt auch war: Sie würde niemals allein mit Hefaidd-Hen fertig werden. Sie konnte nicht gegen ihn gewinnen. Er war nicht nur ein Drache, sondern auch ein Zauberer. Seine Flamme würde, genau wie manchmal auch die von Morfyd, mit alter Magie getränkt sein.
    Doch als Fearghus nun dem Bergrücken näher kam, auf dem seine Frau stand, konnte er sehen, dass er nicht rechtzeitig dort sein würde. Egal, wie schnell er flog. Egal, was er tat. Er würde sie verlieren.
     
    Brastias konnte die feindlichen Soldaten nicht aus dem Weg räumen und es auf den Bergrücken hinauf schaffen, bevor das widerliche Biest eine Flamme spie, die seine Anführerin komplett in weiß glühendes Feuer hüllte. Und zwar keine normale Flamme wie die, die er ihren Drachenliebhaber hatte spucken sehen. Es war etwas anderes. Und scheinbar eine Verschwendung von Magie, wenn man bedachte, dass sie nur ein Mädchen war.
    Doch als die Flamme und der Rauch sich verzogen, stand sie immer noch da. Die Augen fest zugekniffen, das Gesicht abgewandt. Alles war, wie es sein sollte. Sogar ihr Kettenhemd und ihr Wappenrock.
    Brastias blieb stehen. Das war nicht möglich. Eigentlich hätte nichts von ihr übrig sein dürfen. Nicht einmal Asche.
    Er sah den Drachen verwirrt zurückweichen, als Annwyl langsam die Augen öffnete und sich umsah. Sie erwartete höchstwahrscheinlich, von ihren Vorfahren umgeben zu sein, die sie in der nächsten Welt willkommen hießen. Stattdessen richtete sich ihr Blick auf einen verblüfften und ein kleines bisschen beunruhigten Brastias.
    Sie grinste ihn an und wackelte mit den Augenbrauen. »Sie ist wirklich irre«, flüsterte er, als sie sich umdrehte und den Drachen ansah.
    »Hast du mich verfehlt?«, fragte sie honigsüß.
    Der Drache sah aus, als wolle er antworten, doch er kam nicht dazu. Fearghus schoss herab und riss ihn nach oben, die schöne Morfyd direkt hinter sich.
    Brastias warf sich wieder ins Schlachtgetümmel, allerdings nicht ohne gehört zu haben, wie Annwyl sich an Lorcan wandte: »Dann bleiben wohl nur noch wir beide übrig, was, Bruder?«
     
    Lorcan lächelte. Die Lage hatte sich zu seinen Gunsten gewendet. Er wusste, dass er Hefaidd-Hen nicht allein besiegen konnte. Er hatte schon vorher Drachen getötet. Doch Hefaidd-Hen war kein gewöhnlicher Drache. Er war etwas ganz anderes. Unnatürlich. Böse. Schrecklich. Doch nun, als Hefaidd-Hen fort war, um gegen seine eigene Art zu kämpfen, konnte Lorcan endlich tun, was er schon seit dem Tag tun wollte, als diese kleine Schlampe Teil seines Lebens geworden war.
    Er würde seine einzige Schwester töten.
    Lorcan hob sein Schwert und griff an.
    Annwyl parierte den Schlag und schlitzte ihrem Bruder den Rücken auf, als er an ihr vorbeikam. Doch ihre Klinge berührte ihn kaum. Er wirbelte wieder zu ihr herum.
    »Du bist schnell geworden, kleine Schwester.« Er grinste sie offen anzüglich an. »Hat der Drache dir das beigebracht, bevor er dich auf die Knie zwang?«
    Die Geschwister belauerten sich gegenseitig. Sie bewegten sich langsam, vorsichtig. Warteten, dass der andere den nächsten Schritt tat.
    Annwyl wusste genau, was ihr Bruder vorhatte. Er köderte sie. Und es hätte funktioniert … vor ein paar Wochen.
    »Er hat mir vieles beigebracht, Bruder. Allerdings glaube ich, dass du es bist, der zur Hure eines Drachen geworden ist. Hat dich Hefaidd-Hen zum Stöhnen gebracht, als er dich nahm?«
    Lorcan begann zu knurren, doch es wurde rasch zu einem ausgewachsenen Brüllen. Er griff an. Ein direkter Stoß in Richtung ihres Bauches. Annwyl parierte ihn mit einer Klinge und schlitzte seine Körpermitte mit der anderen auf. Dann tänzelte sie rückwärts von ihm weg.
    Ihr Bruder sah nach unten auf das Blut, das unter seiner Rüstung heraussickerte. Annwyl wusste, dass es nur eine leichte Verletzung war. Doch Lorcans Schock kam daher, dass wenige vor ihr so dicht davor gewesen waren, ihn zu treffen. In diesem Augenblick wusste sie, dass sie ihn hatte, wo sie ihn haben wollte.
    Seine Wut brach aus ihm heraus und umschloss sie. Sie wusste, dass sie Angst bekommen sollte. Oder wütend werden. Nichts davon fühlte sie. Seine Wut beruhigte sie. Besänftigte sie. Sie wusste, dass sie die Kontrolle hatte, während er in seiner eigenen Raserei erstickte.
    Sie blieb in der Defensive, ließ ihn auf sich zukommen. Er griff erneut an; diesmal zielte er auf ihren Hals. Sie parierte die Klinge und warf sich mit ihrem Körper gegen ihn. Lorcan stolperte

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