Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
passend.
„Danke für den Kaffee. Und für die Informationen“, sagte ich und stand auf. Ich war am Ende meiner Kraft ...und meiner geistigen Gesundheit.
Sie blickte mir nach, als ich zur Tür ging. Dann sagte sie: „Aisling, eine Warnung von einer, die es gut mit Ihnen meint.“
Ich drehte mich um und blickte sie fragend an.
„Verschließen Sie Ihren Geist nicht vor Ihren Fähigkeiten. Damit bringen Sie sich nicht nur um Ihren rechtmäßigen Platz in dieser Welt, sondern es kann sich auch äußerst zerstörerisch auf diejenigen auswirken, die Sie lieben.“
Ich blickte auf die Straße, auf der fröhliche, drachenfreie Pariser im Sonnenschein flanierten. „Wollen Sie etwa behaupten, dass das Schicksal der ganzen Welt auf meinen Schultern ruht?“
„Vielleicht“, erwiderte sie.
Ich rang mir ein Lächeln ab. „Danke, aber im Moment habe ich schon genug Probleme, ohne mir auch noch über Sachen Gedanken machen zu können, die mit der Realität überhaupt nichts zu tun haben. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.“
„Oh, da können Sie sicher sein“, sagte sie. „Ihren Eintritt in die Anderswelt möchte ich auf keinen Fall verpassen.“
Ohne Erwiderung trat ich auf die warme, sonnenhelle Straße. Es gab nichts mehr zu sagen.
4
„Und dann sagte ich zu ihr, Rachel, du bist ja nicht bei Verstand. Auf gar keinen Fall lasse ich mich mit einem Elf ein, und schon gar nicht mit einem der Unseelies, ganz gleich, wie gut er ausgestattet ist. Bei denen weiß man doch nie, oder? Ich habe von einer Hexe aus Quebec gehört, die mit einem dieser Unseelie-Fürsten zusammen war, und am Ende hat sie drei Brüste gehabt. Kannst du dir vorstellen, wie schwierig es für sie ist, einen passenden Büstenhalter zu finden?“
Ich schwieg, nicht aus Überraschung über diese Worte - ich hatte den ganzen Tag über Zeit gehabt, mich mit der Tatsache abzufinden, dass anscheinend ganz Paris auf Droge war oder unter einer Massenhypnose litt -, sondern wegen des breiten texanischen Akzents, mit dem sie ausgesprochen wurden. Leise, ziemlich unheimliche Musik pulsierte durch den Club, Musik so rauchig wie die Luft, die mich umgab. Ich spähte zur Bar, einer langen, u-förmigen Holztheke in der Mitte des Raumes. Dicht neben mir saß eine völlig normal aussehende Frau in Jeans und einem T-Shirt, die sich mit einer großen Blondine in einem hautengen schwarzen Kleid unterhielt. Trotz ihres Gesprächsstoffes wirkte keine von beiden verrückt. Ich richtete meinen Blick auf die Kellnerin, die gerade zu einem Tisch in der hintersten Ecke eilte, und schaute mich im Raum um. Was ich sah, schockierte mich - alle sahen so normal aus! Keine seltsamen Gestalten lungerten herum, und ich sah auch keine Hexen mit spitzen Hüten, die sich über Kristallkugeln beugten. Keine Tarotkarten, keine Runen, keine Kristalle oder Pentagramme. Noch nicht einmal ein Zauberstab war zu sehen. Die Anspannung in meinen Schultern, die mir kaum bewusst gewesen war, ließ nach. Ich weiß nicht, was ich von einem Goetie & Theurgie-Club erwartet hatte, aber ganz gewiss nicht Normalität. Dunkle, verrauchte Tanzclubs hingegen - oh ja, die kannte ich.
„Danke“, sagte ich zu der Kellnerin, als sie mir im Vorbeigehen eine Getränkekarte in die Hand drückte.
„Lesen Sie bitte die Regeln. Auf Englisch steht's hinten“, sagte sie mit einem schweren französischen Akzent.
„Regeln? Oh, Gedeck und so? Ja, klar.“ Ich überflog die Karte, und die geistig gesunde Welt, an die ich mich so verzweifelt klammerte, verschwand vor meinen Augen.
G & T ist neutraler Grund. Bitte befolgen Sie die Regeln:
1. Kein Rufen von Dienern in irgendeiner Form.
2. Es dürfen keine Schützlinge in den Club mitgebracht werden.
3. Zaubern ist ohne Ausnahme strengstens verboten.
4. Gäste, die einen Kobold zerquetschen, beseitigen die Schweinerei bitte selbst und werfen ihn in den Kobold-Eimer.
5. Über Wesen und Einheiten, die die Regeln missachten, richtet der Venediger im Schnellverfahren.
„Oookay“, sagte ich und fragte mich zum millionsten Mal an diesem Tag, wann mein Leben wieder normal sein würde. Ich blickte die Kellnerin an, die offensichtlich auf etwas wartete. „Äh ...ich bin einverstanden.“
Anscheinend war es das, denn sie nickte und eilte zur Bar.
Ich lehnte mich auf meinem Stuhl zurück und holte tief Luft. Amélie hatte recht gehabt. Was ich für unreal hielt, hatte sich als sehr real herausgestellt. Selbst sechs Stunden Schlaf in meinem Hotel hatten
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