Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
Notizbuch, das ich mir von Amélie geliehen hatte, die genaue Anordnung der Symbole. Als ich damit fertig war, betrachtete ich den Kreis nachdenklich. Was sollte ich wohl sonst noch darin sehen? Drake hatte so überzeugt geklungen, als er gesagt hatte, ich würde hier die Lösung finden.
„Weiß eine Hüterin, wer einen Kreis gezogen hat?“, fragte ich Jim.
„Eine erfahrene Hüterin vielleicht. Aber eine Anfängerin wie du?“ Jim schüttelte den Kopf. „Unwahrscheinlich.“
Ich biss mir auf die Unterlippe. „Könnte eine Hüterin sagen, welcher Dämon durch einen Kreis beschworen wurde?“ Ich wusste zwar nicht, wie mir das weiterhelfen sollte, aber etwas anderes fiel mir nicht ein.
Jim wandte nicht einmal den Kopf. „Wenn nicht, dann ist sie keine Hüterin.“
„Wirklich? Und wie funktioniert das?“
Jim setzte sich hin und begann, seinen Bauch zu lecken. Ich blickte rasch weg, für den Fall, dass er seine Geschlechtsteile wieder einem gründlichen Speichelbad aussetzen wollte. „Du hast einen Dämon gerufen und weißt nicht, wie du das angestellt hast?“
Ich seufzte innerlich. „Ich hasse es, wenn auf meine Fragen ständig Gegenfragen kommen.“
Der Dämon blickte kurz auf und widmete sich dann wieder seinem Bauch. „Wir versuchen nur, die Skala von .ahnungslos' bis zu ‚völlig inkompetent’ abzudecken.“
Ich ignorierte seinen Kommentar und studierte den Kreis, wobei ich an den Kreis dachte, den ich gezogen hatte, um Jim zu rufen. Plötzlich richtete ich mich auf. „Die sechs Symbole des Dämons! Daran erkenne ich, welcher Dämon gerufen wurde.“
„Die Kandidatin hat hundert Punkte!“
„Aber in diesem Kreis befinden sich nur die zwölf Symbole von Ashtaroth.“
Erneut kaute ich auf der Unterlippe und suchte nach Anzeichen dafür, dass jemand die sechs Symbole weggewischt hatte. Aber es gab keine.
Jim stieß einen gequälten Seufzer aus. „Wenn du tatsächlich eine Hüterin bist, müsstest du erkennen, welcher Dämon gerufen wurde, indem du dich deinen eigenen Fähigkeiten gegenüber öffnest.“
„Meinen Fähigkeiten?“ Ich blickte ratlos von meinem pelzbedeckten Dämon auf den Kreis. „Wie ... äh ... macht man das?“
„Wofür hältst du mich? Für den Direktor der Hüterinnen-Schule? Ich habe Besseres zu tun, als dich an der Hand zu nehmen.“ Jim erhob sich und ging über die kleine Diele zum Schlafzimmer.
„He! Was machst du denn da?“
Ich will aus der Toilette trinken, da du ja anscheinend vergessen hast, dass ich in dieser prachtvollen Gestalt Nahrung und Wasser brauche.“
„Fass aber sonst nichts an“, warnte ich ihn und wandte mich wieder dem Kreis zu. „Mich meinen Fähigkeiten gegenüber öffnen. Verflixt noch mal, woher soll ich denn wissen, was das bedeutet?“
Mir fiel die Tür in meinem Kopf ein, die sich geöffnet hatte, als Drake mir sein Feuer gegeben hatte, und ich beschloss zu versuchen, ob ich sie auch öffnen konnte, wenn ich nicht gerade den sexuell attraktivsten Drachen von ganz Westeuropa küsste. „Es ist wahrscheinlich einen Versuch wert. Etwas Schlimmeres, als zu versagen, kann mir ja nicht passieren.“
Ich schloss die Augen und streckte die Hände aus. Einen Moment lang ging mir noch alles Mögliche durch den Kopf, aber dann wurde ich ruhig und öffnete mich einer anderen Sphäre. Die Außengeräusche traten zurück, und selbst die abgestandene Luft in der Wohnung spielte keine Rolle mehr. Nur noch der Kreis beherrschte meine Gedanken. Es erstaunte mich, dass ich vorher nur ein leichtes Prickeln um den Kreis empfunden hatte - die Energie darin war so stark, dass die Härchen auf meinen Armen sich aufrichteten. Selbst mit geschlossenen Augen konnte ich alles klar erkennen, und jetzt sah ich, dass die sechs Symbole für den Dämon nicht mit Asche, sondern mit Salz gezogen und tief in den Teppich eingedrungen waren.
„Bafamal“, sagte ich. Der Name stand mir auf einmal klar und deutlich vor Augen, obwohl ich die Symbole nicht wiedererkannt hatte. „Dieser Kreis wurde gezogen, um Bafamal zu rufen, aber er ist dem Ruf nicht gefolgt.“
„Warum?“
Das war Jims Stimme. Instinktiv wandte ich mich dem Fenster zu, an dem Jim kurz zuvor seine Nase prüfend in die Luft gehalten hatte. Ich spürte den Nachhall des Dämons, als ob seine Gegenwart den Raum verletzt hätte. „Weil er schon hier war. Er ist durch das Fenster verschwunden.“
In diesem Moment schloss sich die Tür in meinem Kopf wieder. Ich öffnete die Augen, beinahe
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