Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann

Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann

Titel: Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
Vom Netzwerk:
befand sich mein Verstand in der Mittagspause. Und jetzt stand ich hier mit Jim an der Leine neben einer Feuerleiter, die zur Wohnung einer ermordeten Frau führte.
    Einer Frau, die ich umgebracht haben sollte.
    „Scheiße“, sagte ich. Und meinte es auch so.

7
     
    „Vielleicht möchten Sie gerne einen kleinen Spaziergang mit mir machen?“, fragte Inspektor Proust mit einer Stimme, unter deren Sanftheit sich stählerne Härte verbarg.
    „Zum Polizeirevier?“, fragte ich kläglich und stolperte neben ihm her bis zum Ende der Straße, wo ein paar Bänke an der Seine standen. Jim lief nebenher und schwieg zum Glück. Ich nahm mir vor, ihm den größten Hamburger zu kaufen, den ich in ganz Paris finden konnte ... wenn ich nicht ins Gefängnis geworfen würde. Unwillkürlich fragte ich mich, ob die Franzosen wohl noch die Bastille benutzten. Und auch die Guillotine kam mir in den Sinn.
    „Ich habe nicht die Absicht, Sie mit zur Wache zu nehmen, es sei denn, Sie wünschten es“, antwortete Inspektor Proust. Er schlenderte neben mir her, die Hände auf dem Rücken verschränkt, als seien wir gute Freunde, die in der Mittagspause spazieren gehen. „Ich war heute Morgen bei Ihnen im Hotel. Ich wollte mit Ihnen sprechen. Wie ich sehe, haben Sie sich einen Hund zugelegt.“
    Ich warf Jim einen raschen Blick zu. „Nun, er ... also eigentlich hat er sich mich zugelegt. Er ist mir zugelaufen. Niemand wollte ihn, und da habe ich gedacht, ich behalte ihn einfach, bis ich jemanden für ihn gefunden habe.“ Das war zwar nicht ganz gelogen, aber auch nicht ganz die Wahrheit.
    „Ah. Wie lobenswert von Ihnen.“ Wir waren an den Bänken angekommen, und er wartete höflich, bis ich mich gesetzt hatte, bevor er neben mir Platz nahm. „Sie erlauben doch?“
    Ich nickte, schüttelte jedoch gleich darauf den Kopf, als er ein Päckchen Zigaretten hervorholte und mir eine anbot. „Das Wetter ist diese Woche sehr schön, nicht wahr? So schön, dass ich es eher merkwürdig finde, wenn jemand, der Paris besucht, seine Zeit lieber drinnen verbringt, anstatt sich draußen die Sehenswürdigkeiten anzuschauen.“
    Ich versuchte mich in Ausreden zu flüchten, hörte jedoch sofort damit auf, als ich ihre Nutzlosigkeit erkannte. Entweder wollte er mich festnehmen, und dann nützte es mir gar nichts, oder er wollte mir Informationen entlocken, und dann gewann er eher den Eindruck, als ob ich nicht die Wahrheit sagte. „Wollen Sie wissen, warum ich gerade in Madame Deauxvilles Wohnung war?“
    „Ich hätte nichts dagegen, wenn Sie es mir erzählen würden.“
    Einen Moment lang überlegte ich, ob ich lügen sollte, aber mein Exmann hat mal behauptet, ich sei die schlechteste Lügnerin der Welt, deshalb musste ich wohl oder übel bei der Wahrheit bleiben. „Ich wollte mir den Kreis anschauen, der unter der Leiche gezogen worden ist.“
    „Ah, der okkulte Kreis, ja. Warum wollten Sie ihn sich anschauen?“
    Ich warf ihm einen Blick von der Seite zu. „Ich dachte, wenn ich ihn mir genau ansehe, könnte ich vielleicht herausfinden, wer sie umgebracht hat.“
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Ich bin Ihnen zwar dankbar für Ihre Hilfe, aber ich muss Sie doch darauf hinweisen, dass die Mordkommission über genügend Ermittler und Polizisten verfügt. Sie sollten Ihre Zeit lieber mit anderen Überlegungen zubringen.“
    Ich spielte mit der Leine. „Und mit welchen zum Beispiel?“ „Zum Beispiel mir zu erklären, in welcher Verbindung Sie zu einer Dame namens Amélie Merllain stehen.“
    „Amélie?“ Ich runzelte die Stirn. Warum fragte er mich nach Amélie? Ein hässlicher Verdacht bildete sich in meinem Hinterkopf. „Sie hat einen Laden im Quartier Latin. Und ich habe keine Verbindung zu ihr, abgesehen davon, dass ich in ihrem Laden war.“
    „Ach ja. Und doch sind Sie gestern gleich zwei Mal in diesem Laden gewesen.“
    „Das war ... ich war ... ich brauchte nur ...“ Ich brach ab, schließlich konnte ich ihm doch nicht erzählen, was ich bei Amélie gekauft hatte.
    Inspektor Proust blickte mich bekümmert an, als ob ich ihn irgendwie enttäuscht hätte. „Statt diese unbequemen Fragen zu beantworten, würden Sie vielleicht ja auch lieber über Ihre Beziehung zu dem Herrn sprechen, der als Albert Camus bekannt ist?“
    „Der Venediger?“, fragte ich überrascht.
    Proust neigte den Kopf. „Ja, ich glaube, das ist einer seiner Beinamen.“
    „Sie sind mir gefolgt!“ Ich sprang auf und funkelte ihn wütend an.
    Er zuckte auf

Weitere Kostenlose Bücher