Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
mich schützten.
„Also, wir beide müssen miteinander reden.“
„Ach du liebe Güte! Bei dem Gedanken läuft mir das Wasser im Mund zusammen!“
Ich nahm ein frisches Schlabberlätzchen, das Ophelia freundlicherweise am Tag zuvor für mich besorgt hatte, und band es um Jims dicken Hals. Wir waren schnell Gassi gegangen - schnell, weil ich immer Angst hatte, jemand könnte mich erkennen. Andererseits wollte ich aber auch nicht, dass Perdita oder Ophelia Jim ausführten, aus Angst, sie könnten dahinterkommen, dass er ein Dämon war. Nach dem Frühstück hatte Ophelia angeboten, für mich Besorgungen zu machen, aber mir fiel erst ein, was sie mir hätte mitbringen können, als sie schon weg war.
Sie hatte mich auch gebeten, mit meinem Ritual zu warten, bis sie wieder zurück war. Ich knirschte zwar mit den Zähnen wegen der Verzögerung, weil ich so schnell wie möglich den Dämon verhören wollte, um die Informationen an die Polizei weiterzugeben, aber ich konnte nicht viel dagegen machen. Sie und Perdita nahmen ein großes Risiko auf sich, indem sie mich aufnahmen, und da war es nur ein kleines Zugeständnis von mir, das Verhör Bafamals um ein paar Stunden zu verschieben.
„Das habe ich eigentlich nicht im wörtlichen Sinn gemeint“, sagte Jim giftig, als ich das Schlabberlätzchen zuband.
Ich wischte ihm den Sabber ab. „Du hast doch nichts zwischen den Zähnen hängen, oder? Ich habe gelesen, dass Zahnprobleme bei Hunden auch zu übermäßiger Speichelproduktion führen können. Vielleicht sollten wir mal zum Tierarzt gehen.“
„Stattdessen solltest du mir lieber die Zähne putzen. Ein gutes Frauchen putzt ihrem Hund die Zähne. Cécile hat mir erzählt, dass Amélie ihr jeden Abend die Zähne putzt. Sie hat sogar eine besondere Hundezahnbürste. Manche Leute kümmern sich eben um ihre Haustiere.“
Die Sonne schien warm auf die Bettkante, auf der ich saß. „Lenk nicht ab. Du bist ein Dämon, kein Haustier. Ich möchte mit dir reden, und ich befehle dir, auf meine Fragen ehrlich zu antworten.“
Jim murmelte etwas vor sich hin und blickte weg.
„Was für Kräfte besitzt eine Hüterin noch, außer dass sie sich um Portale kümmert und Dämonen ruft?“
„Alle Kräfte, die sie braucht.“
„Das ist keine Antwort“, sagte ich streng.
Jim zog einen Schmollmund. „Es ist aber die Wahrheit.“
Seufzend versuchte ich es noch einmal. „Zähl mir bitte genau auf, über welche Kräfte eine Hüterin noch verfügt, abgesehen von dem Portal und dem Rufen von Dämonen.“
„Sie kann Schutzzauber und Flüche aussprechen, kann die Handlungen von Sterblichen beeinflussen, je nachdem, wie geübt sie ist, und kann andere Geschöpfe der Anderswelt erkennen, ganz gleich, in welcher Gestalt sie daherkommen.“
„Na, das war doch nicht so schwer, oder?“, sagte ich. „Wie war das mit dem Beeinflussen von Handlungen?“
Jim stieß einen Seufzer aus. „Erinnere mich bei Gelegenheit daran, dass ich mir nächstes Mal einen Dämonenfürsten suche, der sein Handwerk versteht. Das mit dem Beeinflussen von Handlungen ist genauso, wie es klingt - wenn du willst, dass jemand etwas Bestimmtes tut, dann gibst du ihm einfach einen Schubs, und dann tut er es.“
„Ach, so wie Löffel verbiegen?“
„Nein, so etwas nicht. Du machst einfach einem anderen klar, dass er genau das tun will, was du willst. In gewisser Weise versetzt du ihm einen Schubs, verstehst du?“
„Ja, irgendwie schon. Und dass ich Geschöpfe der Anderswelt erkenne - das bezieht sich auf Dämonen, ja?“
Jim nickte und begann, sich die Schulter zu lecken.
Ich runzelte die Stirn. „Wenn das so normal ist, warum haben dann beide Wyvern sofort erkannt, dass du ein Dämon bist, während Amélie erst dahintergekommen ist, als ich es ihr gesagt habe? Und Ophelia und Perdita wissen doch auch nicht, wer du bist!“
„Wer hat denn behauptet, das sei normal? Nur die Sterblichen, die die Fähigkeit besitzen, die dunklen Mächte zu beherrschen, können Geschöpfe aus der Anderswelt erkennen. Und dasselbe gilt natürlich auch für die Geschöpfe selbst, wie die Drachen.“
„Ach so. Und weil Amélie Heilerin ist und O. und P. Wiccas sind, können sie deine wahre Gestalt nicht erkennen?“
„Ja. Bist du jetzt fertig mit deinen Fragen? Ich möchte mich nämlich langsam mal meiner Körperpflege widmen.“
Ich verließ das Zimmer. Eine Zeit lang beschäftigte ich mich damit, eine Liste der Dinge zu erstellen, die ich brauchte, um den Dämon
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