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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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fliegen?«
    »Was?«
    »Sollen wir uns Pferde besorgen oder fliegen?«
    »Ich kann nicht gut mit Pferden umgehen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Wenn sie mich riechen, bocken sie.« Er zuckte die Achseln. »Aber ich mag Pferdefleisch.« Er wandte den Blick von ihr ab. »Ich bin so hungrig.«
    Dafür hatte Rhona keine Zeit. Sie ging um ihn herum und wollte zu den anderen zurückgehen.
    »Wie lautet der Plan?«, fragte er.
    »Der Plan?« Sie blieb stehen, wandte sich ihm zu und zuckte die Achseln. »Wir machen mit dem weiter, was wir bisher gemacht haben, vermute ich. Wir bringen die beiden zurück zur Insel Garbhán.«
    »Und?«
    »Und was?«
    »Wir begeben uns geradewegs in ein Kriegsgebiet, Sergeantin. Zumindest möglicherweise. Laut deiner Cousine werden wir zwischen einigen wütenden Barbarenstämmen und den Kyvich-Hexen gefangen sein. Das ist kein guter Platz – für niemanden.« Er trat näher an sie heran. »Und wenn du glaubst, die Kyvich lassen diesen Ausländer mit den Kindern ziehen, nachdem sie einem ihrer Götter gelobt haben, sie auf der Insel zu beschützen …«
    »Schon gut, schon gut.« Meine Güte, er machte ziemlich viele Worte, wenn er gereizt war. »Was sollen wir denn deiner Meinung nach tun?«
    »Wir müssen herausfinden, worum es sich bei diesen westlichen Stämmen handelt. Ist es eine Legion? Sind es zwei? Tausend? Wir sollten die beiden bis über die Grenze der Dunklen Ebenen bringen und dann allein weitergehen. Nach Westen und nachsehen, wie nahe diese Armee schon gekommen ist.«
    »In Ordnung«, stimmte Rhona ihm zu. »Das tun wir.«
    Er bedachte sie mit einem finsteren Blick, für den sie den Grund nicht kannte. »Oder was ist deine Meinung?«
    »Meine Meinung?«
    »Deine Ansicht. Deine Vorschläge. Deine Ideen.«
    »Ideen?«
    Sein Blick wurde noch finsterer. »Du hast doch Ideen, oder etwa nicht?«
    »Ja, aber du stehst im Rang über mir, und deshalb …«
    »Du solltest dieses dumme Spielchen nicht mit mir treiben«, unterbrach er sie verärgert. »Wir sind hier nicht in einer Armee, die unter Kontrolle gehalten werden muss. Hier sind nur du, ich, ein geschwächter Ausländer und eine Prinzessin, die am glücklichsten ist, wenn sie vergiften und foltern kann. Wir können es uns nicht leisten, dass du lediglich Befehle ausführst. Ich kenne dieses Gelände nicht, und ich glaube, wir wissen beide, dass du deine Befehle nicht von Keita erhalten willst. Also müssen wir das hier gemeinsam durchstehen, Sergeantin – als Einheit. Daher frage ich dich noch einmal: Was ist deine Meinung?«
    Rhona wusste, dass Vigholf recht hatte, egal wie grob er sich ausdrückte. Und obwohl sie vollkommen ungeübt darin war, ihre Meinung zu sagen – nur Drachenkriegern war dieser Luxus während der Schlacht und auf ihren Missionen gestattet –, tat sie, worum er sie gebeten hatte.
    »Ich bin der Ansicht, dass es unsere Aufgabe ist, Keita und Ren sicher zur Insel Garbhán zu bringen. Das allein wird schon schwierig genug sein. Die westlichen Stämme – die Stammeskrieger – sind Reiter und Nomaden, die es gewohnt sind, das ganze Jahr herumzuziehen. Sie marschieren nicht langsam auf die Dunklen Ebenen zu, Kommandant, sie rasen darauf zu und hoffen, einen Vorteil aus Annwyls Abwesenheit zu ziehen. Es ist zu gefährlich, Keita und Ren allein zu lassen. Sobald wir sie zu den Dunklen Ebenen gebracht haben, können sie sich auch um die Kyvich kümmern.«
    Der Blitzdrache sah sie eine Weile an. Dann nickte er. »Du hast recht.« Wirklich? Und das gab er offen zu? »Ich weiß nichts über die westlichen Stämme. Meine Horde hat nie gegen sie gekämpft. Es stimmt; wir dürfen die beiden nicht sich selbst überlassen. Auf der Insel werden sie wenigstens einen gewissen Schutz haben, und soweit ich die Gegend kenne, ist sie leichter zu verteidigen.« Er sah sich um. »Wir gehen weiter. Ich kann den Ausländer tragen, falls es nötig sein sollte.«
    Obwohl Ren kein großer Drache war, vor allem im Vergleich zu Rhonas eigener Sippe, war er sicherlich keine leichte Last. »Und wie lange würdest du das durchhalten?«
    Vigholf sah sie mit seinen klaren grauen Augen an. »So lange, wie es nötig ist.«
    »Oh.« Sie räusperte sich. »Also gut.«
    »Los, wir machen uns wieder auf den Weg. Es könnten noch immer Späher der Eisendrachen in der Nähe sein.«
    Ohne ein weiteres Wort gingen sie zurück zu Keita und Ren.

6 Am Ende riskierten sie es doch, sich in die Lüfte zu erheben, nachdem die ersten wilden Pferde,

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