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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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seinem Onkel Gwenvael. Das hier ist Talan«, sagte sie zu Vigholf. »Fearghus’ und Annwyls Sohn, den wir beschützen sollen.«
    »Ich erinnere mich. Aber wo ist das Mädchen? Talwyn?«, wollte Vigholf wissen, während er sich etwas ängstlich umschaute. »Wo der Junge ist, da ist auch seine Schwester.«
    Rhona schüttelte den Jungen durch, den sie noch immer in der Luft hielt. »Wo ist sie, du kleine Schlange?«
    Er jammerte noch lauter, und Rhona schaute hoch zu den Kyvich und vergewisserte sich, dass sie das hier nicht ernst nahmen. Obwohl sie Rhona und Vigholf eingehend beobachteten, machten sie keine Anstalten einzuschreiten. Gut. Sie kannten ihren Platz. Sie mochten die Beschützerinnen sein, aber Rhona gehörte zur Familie.
    »Bei den Göttern«, rief eine Stimme hinter ihnen, »hör mit diesem Jammern auf!«
    Rhona lächelte und drehte sich zu der Zentaurin um. »Hallo, Ebba. Wie geht es dir hier als Kindermädchen?«
    »Ich würde nicht sagen, dass man sie gar nicht unter Kontrolle bringen kann«, sagte die schöne Zentaurin zu ihnen, als sie langsam zur Burg zurückgingen. »Aber dank ihnen werde ich so gut bezahlt.« Sie lächelte. »Ich konnte mir schon ein Grundstück am Meer kaufen. Mit einem wunderbaren Ausblick.«
    Sie ging noch ein paar Schritte und blieb dann vor einem Baum neben einem großen Loch in der Erde stehen.
    Einem leeren Loch.
    »Hm.«
    Vigholf gefiel das gar nicht. »Hm?«
    »Ich hatte Talwyn hier zurückgelassen.«
    »Du hast das Kind im Boden vergraben?«, wollte Rhona wissen.
    »Sie war nur bis zum Hals eingegraben. Außerdem habe ich das nicht getan. Er war es.« Die Zentaurin zeigte auf den Jungen. »Nicht wahr, du kleines Ungeheuer?«
    Talan, den Rhona noch immer am Hosenboden gepackt hielt, grinste.
    »Natürlich«, sagte Ebba. »Sie hat sich befreit. Und sie wird es dir heimzahlen, du kleines Ungeheuer.«
    Das Grinsen des Jungen verblasste.
    »Bleibst du lange hier, Rhona?«, fragte Ebba, als sie weiter auf die Burg zugingen.
    »Nein. Ich reise morgen früh wieder ab. Ich kehre ins Tal zurück.«
    »Gut. Je eher der Krieg beendet wird, desto schneller bekommen diese kleinen Monster ihre Eltern zurück.« Sie lächelte den Jungen liebevoll an. »Und ich kann endlich Urlaub machen.«
    Rhona kannte Ebba schon seit vielen Jahren. Sie hatte auch ihre Mutter Bríghid kennengelernt, als sie sich für kurze Zeit um Keita gekümmert hatte. Es war seltsam, dass die um einiges kleineren Zentauren so gute Betreuer für junge Drachen abgaben, aber ihre Kräfte waren legendär, und sie duldeten nicht, dass man sie zum Narren hielt. Obwohl Rhona es nie mit eigenen Augen gesehen hatte, hatte sie gehört, dass eine einzelne Zentaurenarmee ganze Königreiche verwüsten konnte, wenn sie dazu getrieben wurde. Allerdings waren sich die Zentauren als Gruppe meist untereinander nicht einig. Daher kam es nicht oft vor, dass sie andere Königreiche als ihre eigenen heimsuchten.
    Sie näherten sich der Treppe, die hoch in den Rittersaal führte. Rhona schaute sich um und fragte: »Was sind das alles für … Vorbereitungen?«
    »Unsere Kriegsherrin ist sehr vorsichtig«, erklärte Ebba Dagmars Vorgehen. »Die örtlichen Kaufleute sind allesamt in die nächstgelegenen Ortschaften gebracht worden, und nur denjenigen, die hier leben, die von den hier Lebenden eingeladen werden oder die zur Armee der Königin gehören, ist der Zutritt gestattet. Alle nehmen die Sicherheit der Kinder sehr ernst.« Sie stiegen die Treppe zum Rittersaal der Burg hoch. »Auch wenn ich den Grund dafür nicht kenne.«
    Rhona blieb in der Tür stehen. »Warum sagst du das?«
    Ebba hob die Augenbrauen. In diesem Augenblick wurde Rhona der Junge von seiner vor Dreck starrenden Schwester aus der Hand gerissen. Sie hatte lautlos angegriffen und knurrte nur einmal leise, als die beiden in einem Wirbel aus fliegenden Fäusten und tobender Geschwisterwut auf den Boden fielen.
    Das Mädchen, das genauso finster wie Rhonas Onkel Bercelak dreinschaute, warf seinen Bruder auf den Rücken und versetzte ihm eine Kopfnuss. Und noch eine.
    »Autsch«, meinte Rhona und verspürte ein Gefühl der Nostalgie. »Genau wie unsere Tante Ghleanna.«
    »Ich muss etwas essen«, verkündete Vigholf, der offensichtlich keinerlei nostalgische Gefühle verspürte.
    »Er muss immer essen«, beschwerte sich Rhona und sah zu, wie ihre jungen Verwandten über den Boden rollten.
    »Willst du etwa, dass ich verhungere?«
    »Ja.« Sie beobachtete die Zwillinge noch

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