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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Truppenstärke vor sich. Von allen Seiten kamen die Stammeskrieger auf sie zugeritten, hielten sich nur mit ihren Knien im Sattel, während sie mit beiden Händen ihre Bögen spannten und schossen. Viele Pfeile trafen sie und bohrten sich zwischen die Schuppen, aber Rhona beachtete die Schmerzen nicht, wie es ihr beigebracht worden war, sondern fuhr mit ihrer Metzelei fort.
    Aber sie war nicht allein. Ihre Sippe griff aus der Luft an und sandte einen Feuerstoß nach dem anderen hinunter, der den Menschen das Fleisch von den Knochen sengte. Neben ihr hieb und schlug der Blitzdrache mit seinem Hammer und seiner Axt auf den Feind ein. Und die berüchtigten Kyvich entfesselten etwas anderes. Zuerst glaubte Rhona, es seien die unheiligen gehörnten Hunde, doch sie waren es nicht. Es waren Männer – beziehungsweise es waren früher einmal Männer gewesen. Nun waren es nur noch schlabbernde Bestien, die von den herzlosen Frauen, mit denen sie einst gekämpft hatten, gebrochen worden waren.
    Jüngere Hexen, die nur spärlich mit Tierfellen bekleidet waren und in knappen Rüstungen steckten, rannten dem Feind entgegen und verbanden Waffenkunst und Magie zu einem albtraumhaften Wirbel aus Blut und Tod. Stammeskrieger wurden durch die bloße Luft zerrissen, die Haut wurde ihnen durch lebendig gewordene Bäume von den Knochen geschält. Einige Krieger wurden unter schrecklichem Kreischen von Händen, die aus der Erde unter ihren Füßen erschienen, hinabgezogen.
    Rhona wollte all dies nicht mehr mit ansehen und konzentrierte sich auf die Feinde, die sich näher am Wald befanden.
    Rhiannon flog hoch zu den Zinnen und sah zu, wie ihre Soldaten und die Menschenhexen gegen die Stammeskrieger kämpften. Diese Stammesleute stellten sowohl für Annwyls Armeen als auch für Rhiannons Drachenarmee eine große Gefahr dar, auch wenn sie bloß menschliche Barbaren waren.
    »Ihr solltet nicht hier oben sein.«
    Rhiannon warf Dagmar einen kurzen Blick zu. »Du auch nicht, Kriegsherrin. Du solltest bei den anderen sein.«
    »Diese Zinnen gehören mir, bis Annwyl zurückkehrt. Ich werde mich nicht verstecken wie meine Kinder.«
    »Typisch Nordländerin«, murmelte Rhiannon.
    »Vielleicht hätten wir auf Keita hören und die Kinder mit Ren in die Ostländer schicken sollen«, sagte Dagmar zu ihr und sah währenddessen zu, wie Ren sich in seiner flügellosen goldenen Drachengestalt in den Kampf stürzte. Ihr war nie zuvor aufgefallen, dass er Pfoten hatte – und Fühler.
    »Wenn wir sie bei jeder Schwierigkeit wegbrächten, würde ihre Erziehung ausschließlich in den Händen von Fremden liegen.« Die Königin sah zu, wie die Kyvich einen Mann nach dem anderen niedermetzelten, während ihre Hunde und Pferde die Überreste fraßen. »Sie bleiben hier.«
    »Was ist mit Annwyl? Wen sollen wir auf die Suche nach ihr schicken?«
    »Das ist eine schwierigere Frage, insbesondere zu dieser Zeit. Die Stammeskrieger werden nicht einfach aufgeben, nur weil die Haustierchen der Kyvich ein paar ihrer Freunde gefressen haben.«
    »Was also schlagt Ihr vor?«
    Rhiannon lehnte sich gegen die Brüstung und sah zu, wie die Schlacht unter ihr tobte.
    »Normalerweise würde ich einen meiner Drachenkrieger auf die Suche nach ihr schicken.«
    »Können wir es uns leisten, einen von ihnen abzuziehen?«
    »Können wir es uns leisten, Annwyl zu verlieren?«
    »Wir beide wissen, dass Annwyl einen verdammt guten Grund dafür gehabt haben muss, ihre Armee im Stich zu lassen.«
    Rhiannon nickte. »Das weiß ich. Sie ist weiter nach Westen gegangen, Kriegsherrin. Und in dieser Richtung gibt es nur eine einzige Sache.«
    »Die Provinzen.« Das Herz und die Heimat der Eisendrachen. In die Provinzen hineinzukommen war die eine Sache, aber wieder hinauszukommen …
    »Das könnte eine Einbahnstraße für denjenigen werden, den wir aussenden.« Rhiannon schüttelte den Kopf. »Aber es ist unvermeidlich. Wir müssen jemanden beauftragen, Annwyl zu finden und sie, Izzy und Branwen zurück zu den Truppen zu bringen. Irgendwelche Vorschläge, Kriegsherrin?«
    Dagmar trat näher an die Brüstung heran. »Einen Eurer Drachenkrieger, ja?«
    »Sie sind meine Stärksten und Besten.«
    »Aber sie sind manchmal unberechenbar.«
    Rhiannon lächelte. Die Nordländer-Frau, die sich ihr Sohn als Gefährtin ausgesucht hatte, begriff schnell.
    »Genau. Sie tun das, von dem sie glauben, dass es das Richtige ist. Wenn das bedeutet, Annwyl dem Tod zu überlassen, während sie die Kinder

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