DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)
gibt. Und vielleicht hatte er recht damit.
Genau deshalb durften wir es nicht zulassen, dass wir unser Schicksal eventuell zu spät erfuhren. Zuerst wollten wir natürlich mehr in Erfahrung bringen und entschlossen uns dazu, dass es eben manchmal notwendig war andere zu belauschen. Aber da das ja auch kein Dauerzustand bleiben sollte, wollten wir erst noch ein bisschen Mäuschen spielen und dann zu meinen Eltern gehen. Vielleicht würden sie aber auch von ganz alleine auf uns zu kommen.
In den nächsten Tagen gab es in unserem Haus immer wieder heimliche Treffen. Meine Eltern bekamen Besuch von Bekannten, die ich nie zuvor gesehen hatte. Manchen von ihnen wurden wir vorgestellt und manchen nicht. Aber für diejenigen denen wir vorgestellt wurden, war ich wohl sowas wie ein lebendes Anschauungsobjekt. Ich wurde des Öfteren regelrecht begafft. Einige von ihnen fragten sich wohl, was es an mir so besonderes gab, dass ich ein Mischwesen geworden war. Aber leider fragte ich mich das selber oft genug, ohne dass ich eine Antwort darauf fand. Aber umso länger ich darüber nachdachte, desto fester war ich davon überzeugt, dass es einen triftigen Grund dafür gab.
Wenn Besuch da war, dann saßen Tabata und ich, so oft es ging, draußen unterm Fenster und versuchten ihren Gesprächen zu lauschen. Das erwies sich aber als gar nicht so leicht, wenn man auch noch eine neugierige kleine Schwester mit im Haus wohnen hatte. Cleo nutzte praktisch jede freie Minute um mit ihrer „großen Schwester“ zusammen zu sein. Immer wenn es gerade interessant wurde, kam sie angelaufen um uns so lange auf die Nerven zu gehen, bis wir unseren Platz am Fenster aufgeben mussten. Warum mussten kleine Kinder immer so laut sein? Wenn sie auch noch Cooper mitbrachte, der Tabata viel besser leiden konnte als umgekehrt und der mir am liebsten die Augen ausgekratzt hätte, suchten wir lieber sofort das Weite. Dieser Kater machte uns echt fertig. Ab und zu kam mir der Gedanke, dass er als Babykatze vielleicht mal auf den Kopf gefallen war und dabei einen Schaden erlitten hatte. Cleo dagegen war der festen Überzeugung, dass er einfach nur unterfordert wäre, weil er nämlich in Wahrheit super schlau und ein Genie ist.
Irgendwann, als wir schon kurz davor waren aufzugeben, hatte ich eine Idee. „Lass uns bei Dean vorbeischauen. Wenn er wirklich etwas mit dieser Sache zu tun hat, dann werden wir bei ihm zu Hause sicher irgendetwas finden. Einen Hinweis oder irgendetwas in der Art! Wenn er was darüber weiß, dann wird er sich früher oder später bei uns verplappern!“ Ich war fest davon überzeugt. „Schaden kann es ja nicht! Aber was ist, wenn wir dort tatsächlich etwas finden? Wonach sollen wir überhaupt suchen?“ Tabata sah mich verzweifelt an. „Was kommt wohl auf uns zu, Drawo?“
Nach dem Mittagessen machten wir uns gleich auf den Weg. „Am besten wir lassen uns gar nichts anmerken! Wir sind einfach da um ihn zu besuchen. Wenn wir können schauen und hören wir uns ein bisschen um! Was hältst du davon?“, flüsterte ich bereits vor dem Haus angekommen. „Guter Vorschlag!“, flüsterte Tabata zurück und nickte zum Zeichen das ich auf die Klingel drücken konnte. Es dauerte nicht lange, da wurde auch schon die Tür geöffnet und Dean stand vor uns. „Hey, was führt euch denn in mein bescheidenes Heim? Immer rein in mein Königreich!“ Er machte eine Verbeugung und bedeutete uns einzutreten. Inzwischen verstanden sich Dean und Tabata so gut, als hätte sie schon immer zu uns gehört. Das machte vieles einfacher für mich. Ich konnte sie immer und überall mit hinnehmen, ohne das es zu Schwierigkeiten unter ihnen kam. „Ich hab `ne neue DVD! So`n Horrorstreifen! Den können wir uns heute ganz ungestört auf dem großen Bildschirm reinziehen, denn hier ist Sturmfreie Bude!“ Dean wedelte mit der DVD vor uns herum und schaltete den Fernseher im Wohnzimmer ein. Es war niemand hier außer uns? Aber ich konnte deutlich ein Geräusch vernehmen, das unmöglich von uns stammen konnte. Jemand SCHNARCHTE! Ich war mir ganz sicher. Es war zwar leise, aber dennoch unverkennbar. Es musste noch jemand im Haus sein. Heimlich sah ich zu Tabata, legte meine Hand ans Ohr und schüttelte kaum merklich den Kopf um ihr zu signalisieren, dass wir nicht alleine waren. Zum Glück, verstanden wir uns auch ohne Worte. Da ich offenbar der Einzige war, der das Schnarchen hören konnte, musste ich mir etwas einfallen lassen um dem Geräusch ungestört
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