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DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)

DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)

Titel: DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Weichhold
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vorwärts schreitend liefen wir durch unseren Garten und sprangen über Zäune in andere Gärten, bis wir endlich am Wald angekommen waren. Ich kam mir vor, wie jemand auf der Flucht. Wir konnten nichts weiter tun, als zu hoffen, dass uns niemand gefolgt war. Im Blätterwerk über uns fing eine Krähe laut an zu krächzen und ließ uns alle drei gleichzeitig vor Schreck herumfahren. Sie saß im Baum direkt über uns, glänzte Pechschwarz und lugte mit schräggelegtem Kopf zu uns herab. Sie schien uns genauestens zu mustern und zu überlegen, ob sie uns einfach vorbeilassen oder doch lieber Alarm schlagen sollte. Vielleicht war sie aber auch einfach nur neugierig auf ein paar Besucher, die nur hin und wieder mal hierher kamen. Tabata musste die gleichen Gedanken wie ich gehabt haben, denn sie versuchte mit leiser Stimme auf die Krähe einzureden. „Na du hübsches Vögelchen? Wir wollen nichts böses, bitte lass uns vorbei, ja!?“ Wie zur Bestätigung nickte die Krähe ein paarmal und stieß wieder ihr typisches Krächzen aus. Vorsichtig schlichen wir unter ihr vorbei, ohne dass sie auch nur einen Ton von sich gab. Sie drehte sich zu uns um und blickte uns nach. „Echt gruselig! Der Vogel der Toten!“, hörte ich Dean neben mir flüstern. Damit hatte er gar nicht so unrecht, denn wer weiß was passiert wäre, wenn der Vogel noch jemand anderes herbeigerufen hätte. Aber momentan sagte mir mein Gefühl, das die Krähe auf unserer Seite war, egal ob es innerlich ein Mensch oder einfach nur ein Tier war.
    Anscheinend mit dem Segen des Vogels wagten wir uns tiefer in die grüne Unendlichkeit des Waldes hinein, stiegen über Wurzeln, Steine, herabgefallene Äste und sogar über Knochen. Richtig, über Knochen! Immer wieder kreuzten Knochen toter Tiere unseren Weg. Eingebettet zwischen Moos und Laub, lagen sie kalkweiß vor uns. An manchen von ihnen klebte etwas das verdächtig nach getrocknetem Blut aussah. Da hatte wohl jemand einen riesigen Appetit an den Tag gelegt. Alles was uns verdächtig vorkam wurde auch dieses Mal gründlich von uns unter die Lupe genommen. Während wir gerade dabei waren ein paar Felsbrocken an die Seite zu räumen, überkam mich so ein eigenartiges Gefühl. Wir wurden beobachtet, da war ich mir sicher. Auch Dean und Tabata blickten sich unbehaglich um, als würden sie es ebenfalls bemerken. Ich würde mich blitzschnell verwandeln müssen, sollte es zu einem Kampf zwischen uns und dem Beobachter kommen. Das hatte ich mittlerweile echt drauf, aber bis dato hatte ich schließlich für eine Situation wie dieser nur geprobt. Stumm vereinbarten wir erst einmal so zu tun, als hätten wir gar nichts bemerkt. Glücklicherweise kam es zu keinem Angriff und wir arbeiteten weiter. Auf einmal sah ich ihn. Da war er wieder. Der Vogel der Toten. Die Krähe war uns gefolgt.
    Bewegungslos saß sie da und starrte zu uns herüber! Bewachte sie uns etwa? Ebenfalls völlig bewegungslos starrte ich zurück und wartete auf eine Reaktion ihrerseits. Prompt breitete sie ihre glänzend schwarzen Flügel aus und segelte direkt auf mich zu. Zum Schutz hielt ich reflexartig meine Arme vors Gesicht und drehte mich von ihr weg. Aber ich bemerkte weder kratzende Krallen noch schlagende Flügel die mich attackierten, also riskierte ich vorsichtig einen Blick in Richtung des Vogels. Kurz bevor er bei mir angelangt war, hatte er angehalten und sich vor mir auf einen großen grauen Stein gesetzt. Tabata und Dean hatten die Luft angehalten und waren mindestens drei Schritte zurückgetreten. Wieder sahen die Krähe und ich uns tief in die Augen. „Was willst du?“, brachte ich mutig hervor. „Du kannst uns helfen oder verschwinden. Du hast die Wahl!“ Vor unser aller Augen fing der Vogelkörper plötzlich an sich zu verändern. Krallen wuchsen in die Höhe, wurden breiter und heller. Zum Vorschein kamen Muskulöse Männliche Beine und Zehen. Die jetzt ausgebreiteten Flügel wurden länger, die Federn fielen aus und Arme wurden langsam Sichtbar. Auch die Federn an Rücken und Brustkorb fielen aus und entblößten einen Menschlichen Torso der so lange wuchs, bis er die passende Größe für einen Menschen im jungendlichen Alter hatte. Der Schnabel zog sich zurück und formte sich zu einer Nase um, die kurze Zeit später in dem Gesicht eines jungen Mannes steckte. Kurz bevor ich meine Kampfhaltung einnehmen wollte, fing er an zu sprechen: „Hey Leute! Wenn ich kann, dann werde ich euch gerne helfen! Ich weiß, wer du bist!“,

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