DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)
jedoch schaffte Tabata es nicht ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Genauer gesagt konnte sie ihm, genauso wenig wie mir, nicht einen einzigen Wunsch erfüllen. Dean probierte sämtliche Wünsche durch, aber es half nichts. Obwohl es die einfachsten Wünsche waren, die Elfen normalerweise mit links erfüllten. Einmal wünschte er sich ein simples Schokoladeneis, dann einen Hund oder saubere Schuhe, aber so sehr Tabata sich auch anstrengte es funktionierte einfach nicht. War Dean etwa auch nicht ganz menschlich, so wie wir alle immer gedacht hatten? Oder hing das vielleicht alles mit diesem Schlüssel zusammen? Jedenfalls konnten wir nichts Außergewöhnliches an Dean entdecken, was uns hätte weiterhelfen können. Es half alles nichts, wir mussten uns also mit eigener Kraft zu dem Monster durchkämpfen, egal wie tief es auch unter der Erde liegen mochte. Aber wie? Mit Spitzhacke und Schaufel aus unserer Garage? Es musste doch einen einfacheren Weg dort runter geben. Wir dachten an eine Art Geheimgang oder sowas. Diesen hieß es dann aber auch erst einmal zu finden. Hatten wir überhaupt noch so viel Zeit um danach zu suchen und wo sollten wir mit der Suche beginnen? Nach kurzem überlegen, kamen wir zu dem Schluss, dass wir es auf jeden Fall versuchen mussten, da wir gar keine andere Möglichkeit sahen, wie wir sonst als erstes an das Monster heran kommen sollten. Wir einigten uns darauf uns zuerst in Deans Keller genauestens umzuschauen. Vielleicht gab es dort eine Art unterirdischen Gang, der uns in das Reich unter dem Keller führen würde oder es war eben einfach nur ein ganz gewöhnlicher Keller. Einen Versuch war es uns jedenfalls Wert. Also stiegen wir auch dieses Mal gemeinsam die Stufen hinab, bis uns die kühle Luft des Kellers abermals empfing. Mit einem Hammer, aus dem Werkzeugkasten meines Dads, klopften wir praktisch jeden Zentimeter der steinernen Kellerwand ab und horchten auf jedes Geräusch das auch nur irgendwie verdächtig klingen mochte, aber da war nichts. Dieselbe Prozedur vollzogen wir mit dem Fussboden, aber auch da kam uns alles ganz normal vor. Von dort aus führte definitiv kein Weg unter die Erde. Natürlich waren wir enttäuscht nichts Wichtiges entdeckt zu haben, dennoch hatten wir nicht vor aufzugeben.
Unser zweites Ziel war die unmittelbare Umgebung des Hauses. Wir achteten auf Unebenheiten im Boden, auf Farbunterschiede des Rasens oder ähnliches. Aber auch dort ließ sich nichts finden. Ständig musste einer von uns Wache halten, damit uns niemand unbemerkt beobachten konnte. Also konnten wir fast immer nur zu zweit nach Hinweisen suchen. Am Abend waren wir richtig geschafft, wir hatten zwar nichts gefunden, aber wenigstens konnten wir nun die Umgebung und den Keller des Hauses als Eingang in den Untergrund ausschließen. Also war der Tag kein kompletter Fehlschlag gewesen, dass versuchten wir uns zumindest einzureden. Wo sollten wir bloß als nächstes suchen? Im Wald? Das hielten wir alle drei für die beste Idee. Dort drinnen konnten hundert Gänge versteckt sein, die man nicht mal annähernd erahnen würde, wenn man nicht gezielt danach suchte. Aber genau das hatten wir vor, nämlich durch den dichten Wald zu laufen und nach großen Löchern im Boden zu suchen, die uns eventuell tiefer ins Erdinnere führen würden. Da gab es nur zwei winzige Probleme, die wir noch bewältigen mussten. Erstens, wie kamen wir ungesehen bis zum Waldrand? Und zweitens, mussten wir Dean mitnehmen… einen Menschen in einen Wald voller mystischer Wesen. Das war gefährlich, denn dort konnten uns durchaus gute, aber auch böse Wesen begegnen. Würden wir sie ohne weiteres voneinander unterscheiden können, oder waren wir noch viel zu jung und dementsprechend unerfahren? Das würden wir sicher bald wissen.
Durch die Hintertür verließen wir das Haus meiner Eltern, spannten unsere Sinne an und blickten uns sorgfältig nach allen Seiten um. Außer unserer Nachbarin, die mit ihrem Pudel Rusty in ihrem Garten auf und ab ging, war niemand zu sehen. Das hieß aber noch lange nicht, dass auch wirklich niemand anderes anwesend war, nur weil wir ihn nicht sahen. Wer weiß in was sich manch anderer so verwandeln konnte. Da gab es sicher unendlich viele Möglichkeiten. Bestimmt gab es einige unter uns, die sich in winzig kleine Wesen verwandeln konnten, wie zum Beispiel Raupen, Käfer, Mäuse oder sonst was. Aber spüren konnten wir jedenfalls niemanden, der es auf uns abgesehen hätte. Geduckt und schnell
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