DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)
chemischen Prozessen. Dabei wird freiwerdende Energie in Form von Licht abgegeben und ist somit eine spezielle Form von Chemilumineszenz. Hier unten sind die Tiere wohl in der Lage zum selbstleuchten. Und Milliarden von Insekten, können eine ganze Kleinstadt zum Leuchten bringen. Mit dem leuchten wollen die Tiere zum Beispiel Beute oder Partner anlocken, untereinander Kommunizieren, andere Tiere abschrecken oder von sich ablenken. Hier unten hausten sicher Leuchtkäfer und ähnliche Krabbeltierchen. Biolumineszente Pilzarten soll es auch geben. So jedenfalls hatte es ihm sein Vater erklärt, als sie mal in einer anderen Höhle im Wald gewesen waren. Wir waren in einem Reich gelandet, das unter dem von unserem existierte. Keine Ahnung wie die Tiere hier herunter gelangt waren und bis jetzt hatten wir ja auch noch keines gesehen, außer die leuchtende Decke weit über uns. Wir gingen so langsam und leise wie möglich weiter in den Dschungel hinein, um ja nichts und niemanden unnötig aufzuschrecken. Manche Pflanzen, an denen wir vorbei kamen, sahen furchterregend aus. Sie hatten Tentakel, aus denen etwas heraus tropfte, das wie Teer aussah. Schmierig und dickflüssig. An anderen hingen seltsam aussehende Früchte die in regelmäßigen Abständen pulsierten als wäre irgendetwas Lebendiges in ihnen gefangen. Das einzig Gute an ihnen war, dass sie Tabata näher an mich ran rücken ließen. Immer wenn wir an einem der besagten Exemplare vorüber kamen, dann ergriff sie meine Hand und quetschte sich an mich. Wenn wir an harmloser aussehenden Pflanzen vorbei gingen, dann ertappte ich mich dabei, wie ich mir die anderen regelrecht herbeisehnte. Und das nur, weil ich Tabata unbedingt öfters so nah bei mir haben wollte. Als ich mir noch vorstellte, wie schön es war ihre Hand zu halten, da blieb Zulu plötzlich ruckartig stehen und gab uns ein Zeichen zum stehen bleiben. Beinahe wäre Dean in mich hinein gerannt, konnte aber gerade noch bremsen. „Seht ihr die Pflanzen da?“ Zulu zeigte auf ca. zwei Meter hohe dunkelgrüne Büsche, die ziemlich ungefährlich aussahen. Sie hatten lang gestielte Laubblätter die doppelt gefiedert waren. „Das sind echte Mimosen! Sie reagieren in Sekundenschnelle auf Bewegung, Luftzug oder rasche Temperaturveränderung!“ Als wir anderen drei so aussahen, als wollten wir sagen, dass sich das ja nicht gerade sehr gefährlich für uns anhörte, da sprach er weiter „Menschen halten sie als Zimmerpflanzen, um ihre Kinder damit zu unterhalten. Die Kleinen amüsieren sich damit die gefiederten Blätter der Mimose zu berühren, damit diese sich schließen und sich vor ihren Augen bewegen. Aber in unserer Welt, werden Mimosen dafür benutzt um jemanden vor Eindringlingen zu warnen! Sie stehen sehr nah beieinander, wie ihr sehen könnt! Wenn eine ihre Blätter einklappt, dann folgen die anderen ihr auf der Stelle. Es wird eine Kettenreaktion geben und… oh scheiße, man… ich will nicht wissen, wer da am Ende lauert und nur darauf wartet gewarnt zu werden! Eure Eltern werden euch sicher vermissen, wenn ihr hier verspeist werdet!“ Obwohl verspeist zu werden nicht gerade auf unserem Plan stand, würden uns unsere Eltern leider erst einmal nicht sonderlich vermissen. Tabatas und auch meine Eltern waren zu einem geheimen Treffen nach Australien gerufen worden und Deans Eltern hatten sich für zwei Wochen nach Hawai abgesetzt um zu entspannen und glaubten ihr Sohn sei bei meiner Familie in guter Obhut. Tja, so konnte man sich irren. Hier waren wir jedenfalls alles andere als sicher. Wir waren erschöpft, verschwitzt, müde und sollten uns jetzt auch noch mit Grünzeug auseinandersetzen, dass bei der kleinsten Berührung austicken würde. Womit hatten wir das bloß verdient? Wir wollten doch nichts weiter sein, als ganz normale Teenager. Wir wollten auch ins Kino gehen, uns mit Freunden treffen, faulenzen … alles was ein Teenager halt so macht. Aber nee, wir müssen ja die Welt retten!
Zulu übernahm die Führung, während wir anderen ihm so leise und langsam folgten wie es nur ging. Ich traute mich kaum zu atmen, aus Angst vor einem Luftzug den meine Lunge ausversehen erzeugen könnte. Jeder Muskel in meinem Körper war zum zerreißen gespannt. Die Mimosen standen teilweise so dicht beieinander, dass wir unter ihren Ästen hindurch kriechen mussten. Schweißperlen rannen meinen Nasenrücken herab und tropften von meiner Nasenspitze. Als ich schon erleichtert aufatmen wollte, da ich zwei Meter
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