DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)
wach bleiben könnten, damit mir nicht so langweilig werden würde.
In dieser Nacht bekam eigentlich niemand von uns ausreichend viel Schlaf. Trotz Schutz vor dem Wind war es bitter kalt und alle spitzten die Ohren um ja kein Geräusch zu verpassen. Es war uns schließlich allen bewusst, dass Unachtsamkeit unseren sicheren Tod bedeuten konnte. Obwohl also in dieser Nacht nichts Weltbewegendes passiert war, waren wir trotzdem alle erschöpft und fühlten uns wie gerädert. Die Kälte zerrte an unseren Gliedern und machte unsere Körper steif. Die vollkommene Dunkelheit die geherrscht hatte, stellte für mich keinerlei Problem dar. Aber leider hatten wir nicht alle den Geruchsinn eines Wolfes in petto. Ich hätte jeden Feind (oder vielleicht auch Freund) sofort gerochen, zumindest wenn sich auch der Wind auf unsere Seite gestellt hätte. Kurz nach Sonnenaufgang entschieden wir uns also aufzubrechen und unseren Weg weiter fortzusetzen. Wir stiefelten durch einen scheinbar endlosen Teppich aus weißem Schnee und als wir schon daran dachten nun doch eine andere Richtung einzuschlagen, da hörte der Schnee plötzlich einfach auf. Wir standen von einer Sekunde zur nächsten schlagartig auf felsigem schwarzem Gestein und es wurde uns fast unerträglich heiß.
„Ist das etwa … Vulkangestein?“ Zulu blickte sich überrascht um und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Wie ist das nur möglich? Daneben könnte doch niemals dieser Schnee existieren!“ Er schüttelte ungläubig den Kopf und sah mich fragend an. Was sollte ich darauf sagen? Natürlich war das nicht normal, aber was war das in unserem Leben denn schon!? Wir führten doch schon seit Wochen kein normales Leben mehr. Ich zuckte mit den Schultern und erwiderte „Ich denke, für uns wird nie wieder etwas auch nur annähernd normal sein! Daher sollte uns das hier gar nicht wundern, wahrscheinlich ist das eines der normalsten Dinge in unserer zukünftigen Welt!“ Tabata sah traurig in die Ferne und murmelte „Das können wir aber nur herausfinden, wenn wir sie retten!“ Und damit hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen.
Kapitel 20
„Boah, man ey! Hat einer was dagegen, wenn ich im Schlüpper weitergehe?“ Dean kroch schon mehr als das er ging, während ihm der Schweiß in kleinen Bächen am Körper herunter rann. Eigentlich hatte ich nicht das Bedürfnis ihn in seiner Unterhose zu sehen, aber ich verstand genau was er meinte. Die Hitze war so unerträglich, dass es mir vor den Augen flackerte. So als würde ich in die unmittelbare Nähe riesiger Flammen schauen. Die Luft waberte stickig und heiß um uns herum und ließ unsere Lungen bei jedem Atemzug stärker brennen. Da waren einem der Schnee und seine eisige Kälte beinahe lieber gewesen. Als wir uns so nichts ahnend und abgekämpft dahinschleppten, schossen plötzlich Millionen von ekelhaft hungrigen Moskitos auf uns zu. Sie griffen uns in Schwärmen an und stürzten sich auf unsere unbedeckte Haut. Sie kamen wie aus dem Nichts. Überall um uns herum gab es nur diese schwarzen, scharfkantigen Felsen des hartgewordenen Lavagesteins, welches uns daran hinderte schnell genug auszuweichen, wenn uns wieder ein Schwarm dieser Viecher attackierte. Diese Dinger waren monströs, jedes einzelne hatte mindestens die Körperlänge von sechs Zentimeter vorzuweisen und man konnte ihren Saugrüssel mit bloßem Auge schon von weitem erkennen. Ihre zwei Flügel schlugen ohne Unterlass und machten einen ohrenbetäubenden Lärm, wie hunderte von kleinen Mini- Hubschraubern. Sie wollten unser Blut, gar keine Frage. Sie hatten vor uns bis auf den letzten Tropfen auszusaugen, um ihre Brut am Leben zu erhalten…wie ein Haufen blutrünstiger Vampire. Niemand von uns zweifelte daran, dass sie von jemandem oder etwas ausgesandt worden waren um uns zu vernichten. Wir schlugen und traten nach ihnen…wir kämpften bis wir vor Erschöpfung beinahe umfielen, als mir plötzlich eine Idee kam. Ich zog meine Kleider aus, setzte mich auf einen Stein, blendete alles um mich herum einfach aus und konzentrierte mich auf meinen Körper und Geist. Das war unter diesen Umständen leider mehr als schwierig, aber ich merkte wie meine Freunde versuchten mir die Viecher vom Leib zu halten um mir freie Bahn zu gewähren. Es war ein unheimlicher Trost zu wissen, dass ich so kluge Weggefährten bei mir hatte, ich musste es einfach schaffen mich zu konzentrieren um sie und mich zu retten. Nach einem kurzem Augenblick der Ruhe die ich
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