DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)
jedenfalls. Tabata nahm meine Hilfe gerne an. Sie schmiegte sich eng an mich und schlang ihre Arme um meine Taille. Und plötzlich machte mir die Kälte gar nicht mehr so viel aus.
Noch ein wenig verwirrt von unserer Begegnung mit Mina, gingen wir weiter in die Richtung die wir auch ursprünglich eingeschlagen hatten. Ich hatte das Gefühl, dass Mina uns gerade davon abhalten wollte, diesen Weg zu gehen und das garantiert nicht, weil sie Angst um uns hatte. Es konnte also nur einen Grund dafür geben, nämlich den, dass wir unserem Ziel allmählich näher kamen. Mittlerweile waren wir uns aber auch alle ziemlich sicher, dass Mina nicht einfach nur ein kleines Kind gewesen war, sondern ein anderes Wesen das soeben versagt hatte uns aufzuhalten. Vielleicht hat es von sich aus gehandelt, vielleicht war es aber auch von jemandem geschickt worden und würde jetzt dafür büßen müssen uns entkommen gelassen zu haben. Aber Mitleid hatte ich einfach keins über, denn wer uns aufhalten wollte, der konnte auch ruhig bestraft werden.
Wir beschlossen eine Rast einzulegen, denn sonst würden wir früher oder später vor lauter Schwäche anhalten und uns schlimmstenfalls sogar müde und geschwächt einem schweren Gegner gegenüberstellen müssen. Das versuchten wir immerhin, so lange es ging, zu vermeiden. Jetzt blieb nur die Frage, wie konnten wir uns vor der Kälte schützen, ohne durch Feuer allzu großes Aufsehen zu erregen? Mit meinem Drachenatem wäre es gar kein Problem gewesen, binnen weniger Sekunden ein wärmendes Feuer zu entfachen, wenn sich denn hier irgendwo brennbares Material finden lassen würde. Aber dann könnte uns der Schein, oder aber auch der Rauch des Feuers, verraten. Mein Wolfsfell konnte vielleicht mich und auch noch eine weitere Person wärmen, aber bestimmt nicht uns alle. Dann kam Zulu plötzlich die rettende Idee. Er stand da, schaute auf den nicht enden wollenden weißen Teppich aus Schnee und Eis und rieb sich nachdenklich das Kinn. „Wir könnten uns einen Iglu bauen … so `ne Art Vier- Mann- Iglu für uns alle. Material ist ja definitiv genug vorhanden und der Bau würde uns vor dem Wind schützen, der seit wir losgegangen sind stetig zugenommen hat. Durch unsere Körperwärme würden wir auch ein bisschen Hitze erzeugen, wenn wir den Iglu nicht zu groß machen und uns nah beieinander aufhalten. So könnten wir die Nacht über ruhen, während wir abwechselnd Wache halten. Wir müssen unsere Kräfte sparen und morgen kann es wieder volle Power weitergehen.“ Das war unbestreitbar eine super Idee. So schnell wie möglich machten wir uns an die Arbeit und schaufelten Schnee und Eis zu kleinen Bergen zusammen. Danach formten wir sie zu großen rechteckigen Blöcken und stapelten sie übereinander. Das Dach erwies sich als ein überaus schwieriges Unterfangen, aber gemeinsam schafften wir auch dieses mühselige Hindernis. Mit steifen und halb gefrorenen Händen, ließen wir uns rücklings in den Schnee plumpsen. Vollkommen fertig und hundemüde. Wir rieben unsere Hände schnell aneinander und hauchten unseren warmen Atem hinein, bis wir unsere Finger wieder spüren und bewegen konnten. „Na dann wollen wir mal rein ins kuschelige Eigenheim!“ Dean kroch rückwärts auf allen vieren als erstes in die kleine Öffnung, die wir als Eingang frei gelassen hatten und bedeutete uns es ihm nachzutun. Von `Ladys first´ hatte er anscheinend noch nichts gehört, aber da wir alle total erledigt waren, konnte man ihm sein Benehmen glatt noch mal verzeihen. Tabata war dann aber sofort die Zweite, die in unser eigens errichtetes Kunstwerk kriechen durfte und nahm es dankbar an endlich aus diesen eisigen Windböen herauszukommen. Nach ihr kam Zulu und meine Wenigkeit bildete das Schlusslicht. Es war herrlich… endlich waren wir vor dem Eissturm sicher geschützt der mittlerweile losgebrochen war und nun ohne Rücksicht auf Verluste wild um uns herum tobte. Zulu nahm seinen Rucksack und stach zwei dünne Stöckchen in die Wand aus Eis schräg über dem Eingang. Dann hing er, so gut wie möglich, den Rucksack daran auf. Ich machte den Vorschlag, dass jeweils einer von uns, im zwei Stunden tackt, wach bleiben und ein wenig Wache halten sollte. Schließlich konnte uns immer eine böse Überraschung ereilen. Aber das Tabata Wache hielt, dass wollte ich nicht. Ich wusste aber auch ganz genau, dass sie es niemals annehmen würde, wenn einer von uns ihre Wache übernahm. Also fragte ich sie, ob wir nicht gemeinsam
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